Neuer Spider-Man-Film sorgt aufgrund von Rassismus und Homophobie für Ärger
Der Fan-Film besaß ein Budget von 100.000 Dollar
Ein neuer "Spider-Man" Film kostenlos auf YouTube? Tatsächlich: Der von Fans inszenierte Film "Spider-Man: Lotus" verzeichnet nach seiner Veröffentlichung vor knapp 2 Wochen bereits 3,5 Millionen Aufrufe. Wir verraten euch, was es mit dem Film auf sich hat und warum er für heftige Diskussionen im Netz sorgt.
Mit dem Animationsfilm "Spider-Man: Across the Spider-Verse" dürften Fans wohl auf ihre Kosten gekommen sein. Der Film war ein voller Erfolg für Sony und dürfte die Vorfreude auf "Spider-Man: Beyond the Spider-Verse" ins Unermessliche steigern lassen. Neben dem Abenteuer von Miles Morales erschien jedoch klammheimlich noch ein weiterer Spidey-Film.
"Spider-Man: Lotus" ist ein von Fans inszenierter Film, der uns die Geschichte von Peter Parker nach dem Tod von Gwen Stacy erzählt und erstmals 2021 für Aufmerksamkeit sorgte. So präsentierte er in einer ersten Sequenz erstaunlich gute VFX-Aufnahmen, in denen sich Spider-Man durch die Straßen New Yorks schwang, welche den offiziellen Projekten von Marvel und Sony in nichts nachstanden. Diese Aufnahmen sorgten nicht nur bei Fans für Begeisterung, sondern fanden auch bei Andrew Garfield und "Amazing Spider-Man"-Regisseur Jon Watts Anklang.
Die vorzeitige Euphorie und Begeisterung schlug schnell in Verachtung und Unmut um, als eines Tages geleakte Gespräche zwischen dem Hauptdarsteller Warden Wayne und Regisseur Gavin J. Konop via Twitter veröffentlicht wurden, in denen sich die beiden rassistisch und homophob äußerten. Als Reaktion darauf veröffentlichte Wayne eine ausführliche Entschuldigung auf Twitter, in der er versuchte, sich für die Wortwahl zu rechtfertigen. Er begründete seine Äußerungen damit, dass diese aus seiner Zeit in Arkansas stammen würden, welche von einem sehr konservativen Umfeld geprägt war. Wayne betonte, dass er nun die Schwere seiner vergangenen Taten begreife und die Gefühllosigkeit seiner Worte erkenne. Die Fans hingegen taten sich mit dieser Entschuldigung schwer, da diese Begrifflichkeiten wohl kaum mit der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft in Einklang zu bringen sind.
Auch Regisseur Konop äußerte sich zu den Nachrichten. So veröffentlichte er ein Youtube-Video, in dem er sich für seine Wortwahl entschuldigte. Jedoch machte er geltend, dass einige im Zuge des Twitter-Posts veröffentlichten Screenshots möglicherweise gefälscht seien, mit dem Ziel, seinen Ruf weiter zu zerstören.
Das waren jedoch nicht die einzigen Rückschläge, die das Projekt verzeichnen musste: So trat das gesamte VFX-Team unter Berufung auf ein äußerst toxisches Arbeitsumfeld zurück. Einer der Beteiligten veröffentlichte ein YouTube-Video, in dem er von seinen Erfahrungen am Set berichtete. Demnach sollen Wayne und Konop Verhaltensweisen an den Tag gelegt haben, die den Prinzipien eines Spider-Man deutlich widersprechen würden. Diese Entscheidung dürfte sich wohl auch auf die visuellen Aspekte des Films ausgewirkt haben – schließlich wurden die Effekte immer und immer wieder hervorgehoben.
Aufgrund der Kontroverse um den Film und der damit verbundenen Aufmerksamkeit könnte ebenfalls die Möglichkeit bestehen, dass Disney rechtliche Schritte gegen das Projekt einleitet, um das Image seiner Figur zu schützen. Wenn ihr euch trotzdem von "Spider-Man: Lotus" überzeugen wollt, könnt ihr das tun: Der Film steht auf YouTube kostenlos zur Verfügung.