
Es klingt alles ganz einfach: Als neues Mitglied eines verdeckt operierenden Sondereinsatzkommandos soll Rama (Iko Uwais) einen brutalen Drogenbaron in dessen heruntergekommenen fünfzehnstöckigen Apartmentblock stellen und dingfest machen. Aber nicht alles ist so, wie es scheint. Die Führung der Eliteeinheit verfolgt anscheinend ihre eigenen Ziele mit dem Einsatz, während der Kopf des Kartells, Tama (Ray Sahetapy), offenbar längst auf die Angreifer gewartet hat. Als seine vorgewarnten Wachen die Operation gleich zu Beginn auffliegen lassen, bricht in dem Gebäude die Hölle los...
Ein Apartmentblock, unzählige Gangster, ein Haufen zunehmend dezimierter Elitecops und Shootingstar Iko Uwais als Mensch-gewordene tödliche Waffe, die zum packenden Score von 'Linkin Park' Frontmann Mike Shinoda die Grenzen von Physik und Schmerzempfindlichkeit aus den Angeln zu heben scheint. Das kommt dabei heraus, wenn man in 'The Raid' (2011) das knüppelharte US-Actionkino der 80er Jahre, die gefeierte Ballistikchoreografie eines John Woo und die Martial-Arts-Artistik eines Tony Jaa ('Ong Bak') kombiniert. Ein Film, der schon jetzt als eines der großen Actionmeisterwerke der Filmgeschichte gilt und auf zahlreichen Festivals gefeiert wurde. Der walisische Regisseur Gareth Evans hat mit Iko Uwais den nächsten großen asiatischen Actionstar und einen ebenbürtigen Nachfolger für die Garde um Jet Li, Tony Jaa & Co. gefunden. Evans, der mit Uwais bereits bei 'Meranteau' zusammengearbeitet hat, ist mit 'The Raid' ein ernstzunehmender Anschlag auf die menschliche Wahrnehmung gelungen. Eine Glanzleistung, die die 'Expendables' trotz fortgeschrittenen Alters der Akteure wie einen Kindergarten wirken lässt. Das von Kameramann Matt Flannery virtuos in Szene gesetzte Ergebnis gilt schon jetzt als "bester Actionfilm seit Jahrzehnten" ('Twitchfilm').