Luca Guadagnino inszeniert die "American Psycho" Neuauflage

Die Neuauflage des mit Christian Bale besetzten Kultklassikers "American Psycho" macht weiter Fortschritte, denn "Challengers"-Regisseur Luca Guadagnino soll den Film inszenieren.

Laut Quellen von Deadline befindet sich der italienische Regisseur in den letzten Verhandlungen mit Lionsgate, um die Regie für "American Psycho" zu übernehmen. Guadagnino zeigte sich 2018 bereits für das Remake von "Suspiria" verantwortlich, das von Fans und Kritikern positiv aufgenommen wurde. Scott Z. Burns, bekannt für seine Drehbücher von beispielsweise "Contagion" oder "Das Bourne Ultimatum", wird für das Skript verantwortlich sein.

Die Neuinterpretation soll ersten Informationen zufolge von der Originalgeschichte, die in den 1980er-Jahren angesiedelt war, abweichen und in der Gegenwart stattfinden. "American Psycho", erzählt die Geschichte von Investmentbanker Patrick Bateman, dessen Leben von Schönheitsidealen, Luxusgütern und der Zugehörigkeit zur Oberschicht geprägt ist. Hinter der Fassade steckt jedoch ein Serienkiller, der es primär auf junge Frauen abgesehen hat. Verkörpert wurde Bateman in der ersten Verfilmung von Christian Bale – wohl eine seiner bekanntesten Rollen. Informationen zu einem möglichen Cast oder Startdatum sind noch nicht bekannt.

Alle Filme von Luca Guadagnino im Überblick

Luca Guadagnino ist ein italienischer Filmemacher, der für seine visuell eindrucksvollen und emotional tiefgründigen Filme bekannt ist. Er begann seine Karriere in den 1990er Jahren und hat sich seither als einer der einflussreichsten Regisseure der Gegenwart etabliert. Guadagnino ist besonders bekannt für seine Fähigkeit, intime Geschichten über menschliche Beziehungen zu erzählen, oft mit einer faszinierenden visuellen Ästhetik. Mit einer Vielzahl von Genres hat er bewiesen, dass er sowohl romantische Dramen als auch Horrorfilme meisterhaft beherrscht.

Frühe Karriere und Durchbruch

Guadagnino wurde 1971 in Palermo geboren und wuchs in Äthiopien auf, bevor er nach Italien zurückkehrte. Nach seinem Filmwissenschaftsstudium in Rom begann er, experimentelle Filme zu drehen. Sein Regiedebüt gab er 1999 mit "The Protagonists", einem Film über einen realen Mordfall. Obwohl dieser erste Film ihm nicht den gewünschten kommerziellen Erfolg brachte, zeigte er bereits seine Vorliebe für visuell starke und emotional aufgeladene Geschichten.

2009 gelang ihm mit "I Am Love" (Io sono l'amore) der internationale Durchbruch. Der Film, in dem Tilda Swinton eine Hauptrolle spielt, erzählt die Geschichte einer wohlhabenden italienischen Familie, deren harmonische Fassade durch eine unerwartete Liebesaffäre auseinanderbricht. I Am Love wurde von Kritikern für seine visuelle Pracht und die herausragenden schauspielerischen Leistungen gelobt und für einen Oscar in der Kategorie "Bestes Kostümdesign" nominiert.

A Bigger Splash und Zusammenarbeit mit Tilda Swinton

Mit "A Bigger Splash" (2015) führte Guadagnino seine Zusammenarbeit mit Tilda Swinton fort. In diesem psychologischen Thriller, der ein Remake des französischen Films "Der Swimmingpool" ist, spielen neben Swinton auch Ralph Fiennes, Dakota Johnson und Matthias Schoenaerts. Der Film dreht sich um die Spannungen, die sich zwischen einem Rockmusiker und ihren Gästen auf einer italienischen Insel entwickeln. Guadagninos Stil, Spannung durch subtile Emotionen und intime Kameraführung aufzubauen, wurde hier wieder deutlich. Der Film erhielt positive Kritiken, besonders für seine Darstellungen der menschlichen Psyche und den kunstvollen Umgang mit emotionaler Spannung.

Call Me by Your Name und der Durchbruch von Timothée Chalamet

2017 veröffentlichte Guadagnino "Call Me by Your Name", der von vielen als sein Meisterwerk angesehen wird. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von André Aciman und erzählt die Geschichte der Sommerromanze zwischen dem jungen Elio (gespielt von Timothée Chalamet) und dem älteren Studenten Oliver (Armie Hammer) im Italien der 1980er Jahre. Der Film wurde weltweit gefeiert und erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter den Oscar für das beste adaptierte Drehbuch. Guadagninos meisterhafte Regie, die auf intime Emotionen, langsame Erzählstrukturen und beeindruckende Landschaften setzt, machte "Call Me by Your Name" zu einem modernen Klassiker des Liebesfilms. Die Zusammenarbeit mit Timothée Chalamet stellte sich als äußerst erfolgreich heraus, und Chalamet wurde über Nacht zum Star.

Suspiria – ein Ausflug ins Horror-Genre

Nach dem Erfolg von "Call Me by Your Name" wandte sich Guadagnino mit "Suspiria" (2018) einem ganz anderen Genre zu. "Suspiria" ist eine Neuinterpretation von Dario Argentos gleichnamigem Horrorfilm von 1977. Guadagnino schuf einen düsteren, komplexen Horrorfilm, der weniger auf Schockmomente als vielmehr auf subtile, psychologische Horror-Elemente setzt. Dakota Johnson und Tilda Swinton spielen die Hauptrollen in dieser Geschichte über eine Tanzakademie, die von Hexen beherrscht wird.

Der Film wurde gemischt aufgenommen, erhielt jedoch Lob für seine mutige Neuinterpretation und Guadagninos künstlerische Vision. "Suspiria" zeigte seine Fähigkeit, in unterschiedlichen Genres zu arbeiten, ohne seinen einzigartigen Stil zu verlieren.

We Are Who We Are, Challengers und Queer

2020 wagte sich Guadagnino mit der HBO-Serie "We Are Who We Are" ins Fernsehen. Die Serie handelt von zwei amerikanischen Teenagern, die auf einer US-Militärbasis in Italien leben. Sie beschäftigt sich mit Themen wie Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung und der Suche nach dem eigenen Ich. Die Serie wurde für ihre feinfühlige Darstellung der Jugend und ihrer Identitätsfindung gelobt und zeigt Guadagninos Interesse an Coming-of-Age-Geschichten.

2024 erschien mit "Challengers" ein romantisches Drama mit Zendaya, Josh O'Connor und Mike Faist. Der Film handelt von einer Dreiecksbeziehung in der Welt des professionellen Tennis. Zudem erwartet uns im nächsten Jahr auch "Queer", der auf dem gleichnamigen Roman beruht. Dieser Film, der sich auf die schwierigen Themen der sexuellen Identität und der Selbstfindung konzentriert, passt perfekt zu Guadagninos Stil.