"Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" Serienvorschau
Alles was ihr zum Start der Amazon-Serie wissen müsst
Am 19. Januar war es endlich soweit und wir konnten uns den ersten Teaser für die neue Amazon-Serie "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" anschauen. Hier wurde, natürlich begleitet von epischer Musik, sozusagen das Logo der Serie vor unseren Augen geschmiedet und erstmals der offizielle Titel enthüllt. Leider zeigen Teaser oft keine Szenen aus dem kommenden Projekt, sondern sollen nur Lust auf mehr machen. Dafür veröffentlichte Amazon zum Super Bowl einen brandneuen Teaser Trailer, der natürlich auch in unserem Original zur Sprache kommen wird. Wir sprechen außerdem über den Inhalt, den Cast, die Produktion und aktuelle Bilder, damit ihr danach auf dem neuesten Stand seid. Also gut aufpassen und viel Spaß mit unserem neuesten KinoCheck Original!
Inhalt
An erster Stelle steht natürlich die Frage nach der Handlung. Wie wir bereits wissen, soll die Serie kein Remake einer bisherigen Story sein, sondern komplett auf eigenen Beinen stehen. Zwischen Frodos Abenteuern und der kommenden Serie wird ein deutlicher Abstand von etwa 3000 Jahren liegen, weswegen man durchaus von einer Art Prequel sprechen kann. Findige Fans des Franchise werden wissen, dass wir uns somit im Zweiten Zeitalter von Mittelerde befinden. Das wichtigste Indiz hierfür sind – neben den wenigen Infos zur Story – insgesamt vier auf Twitter veröffentlichte Karten von Mittelerde, die auch einige Hinweise auf das Setting offenbaren. Man erkennt beispielsweise die Festung Minas Ithil, die im Jahr 2002 des Dritten Zeitalters eingenommen und in Minas Morgul umbenannt wurde. Ein anderer auf der Karte eingezeichneter Ort ist Minas Anor, die Hauptstadt von Gondor, welche später in Minas Tirith umbenannt wurde und seit dem Jahr 3220 im Zweiten Zeitalter existiert. Auch die kleine Insel Tolfalas sieht man am unteren Ende der Küste. Sie wurde, nachdem die Númenórer im Zweiten Zeitalter ausgelöscht wurden, zerstört und dadurch unfruchtbar und hügelig, wie man auch bei genauerem Hinsehen auf der Karte erkennen kann.
Außerdem wissen wir schon seit Längerem von den offiziellen Angaben zur Handlung, die von Amazon selbst stammen. Demnach erwecke man die heroische Legende des sagenhaften Zweiten Zeitalters wieder. Die Serie soll den Zuschauer in eine Ära großer Mächte, fallender und aufsteigender Königreiche sowie ungewöhnlicher Helden zurücktransportieren und den großartigsten Bösewicht enthüllen, der Tolkiens Feder je entsprang. Gemeint ist wohl Sauron, auch wenn Melkor da wahrscheinlich etwas einzuwenden hätte. Weiter heißt es, dass das Böse in einer Zeit des Friedens erstarkt und sich mit einem Ensemble alter und neuer Charaktere auseinandersetzen muss. Außerdem soll mehr oder wenige die ganze Karte erkundet werden. Auch diesbezüglich gibt es wieder einige Theorien. Eine davon lautet, dass wir vor allem mit atemberaubenden Hochsee-Abenteuern rechnen können. Unwahrscheinlich ist das nicht, schließlich liegt das Inselkönigreich Númenor im äußersten Südwesten der Karte an einem Punkt, den nur Schiffe über den Seeweg erreichen können. Die Handlung der ersten von wahrscheinlich fünf Staffeln wird außerdem in acht Episoden mit noch unbekannter Länge erzählt.
Im Teaser spricht Galadriel die ersten Zeilen des berühmten Ring-Gedichts von Tolkien. So heißt es: "Drei Ringe den Elbenkönigen hoch im Licht, sieben den Zwergenherrschern in ihren Hallen aus Stein, den Sterblichen, ewig dem Tode verfallen, neun, einer dem Dunklen Herrn auf dem dunklen Thron, im Lande Mordor, wo die Schatten drohn". Bisher kennen wir aus den Filmen ja nur die Geschichte des einen Rings, die Serie will uns im Laufe der Story aber alle zeigen. Die Showrunner J.D. Payne und Patrick McKay haben es in einer Pressemitteilung ganz gut zusammengefasst: In der Serie werden alle wichtigen Geschichten des Zweiten Zeitalters erzählt, also das Schmieden der Ringe, Saurons Weg zur Macht, die spannende Geschichte Númenors und danach natürlich die letzte Allianz der Elben und Menschen, die übrigens eine der größten und ruhmreichsten Armeen des Tolkien-Universums gewesen sein soll.
Cast
Ebenfalls nicht zu vernachlässigen ist natürlich der Cast. Zumindest drei altbekannte Rollen wurden bereits für die Serie offiziell bestätigt. Da wäre zum einen die Elbin Galadriel, die nicht mehr von Cate Blanchett, sondern von Morfydd Clark verkörpert wird. Sie ist sicherlich eine der bekanntesten Figuren aus Mittelerde und bekommt nun durch die 32-jährige Clark eine deutliche Verjüngungskur. Auch mit dabei sind Elrond und natürlich Bösewicht Sauron, wobei Elrond diesmal von Robert Aramayo verkörpert wird. Es gilt zudem als sehr wahrscheinlich, dass Sauron – wie einst in der Buchvorlage – von seiner Fähigkeit als Gestaltenwandler Gebrauch machen wird. Eine dieser Gestalten ist die Figur Annatar, die sehr freundlich daherkommt aber nur dem einzigen Zweck dient, die Elben vom Schmieden seiner Ringe zu überzeugen.
Der Großteil des Cast besteht aus noch relativ unbekannten Gesichtern. Da wären z.B. Markella Kavenagh, die die neue Figur Nori übernehmen soll und Joseph Mawle, der den Bösewicht Oren verkörpert. Mittlerweile sind mehrere dutzend Schauspieler bekannt, die meisten hatten bisher allerdings noch keine größeren Auftritte.
Produktion
Genau wie bei Peter Jacksons Trilogie entschied man sich für das wunderschöne Neuseeland als Drehort. Leider lief, wie bei vielen anderen Produktionen auch, aufgrund der Pandemie nicht alles rund. Zwischenzeitlich mussten die Dreharbeiten pausiert werden, sodass bis zu 800 Mitarbeiter der Crew nach Hause geschickt wurden und die Produktion wochenlang stillstand. Bei einem Projekt, das so schon über 1 Milliarde US-Dollar kosten soll, ist das natürlich keine Lappalie. Glücklicherweise wurde die Produktion aber so früh wie möglich wieder aufgenommen und befindet sich nach wie vor in vollem Gange. Bei dem Großprojekt wird übrigens nicht chronologisch gefilmt, sondern sehr effizient immer mehrere Szenen an einem Drehort. Das geht natürlich nur, wenn das Drehbuch zu Staffel 1 komplett fertig ist, denn bei dieser Produktionsvariante ist es äußerst schwierig und kostspielig, später noch Szenen nachzudrehen. Bei Staffel 2 heißt es dann aber Abschied nehmen von Neuseeland, denn die wird in Großbritannien produziert.
Die verantwortlichen Akteure hinter der Kamera sind zum einen wie schon erwähnt John D. Payne und Patrick McKay, die beide als Serien-Entwickler fungieren und die kreativen Köpfe hinter dem Projekt sind. Als Regisseur zumindest für die ersten beiden Folgen zuständig war der von "Jurassic World" bekannte Juan Antonio Bayona. In den weiteren Folgen nehmen dann Wayne Yip und Charlotte Brändström auf dem Regiestuhl Platz. Wer definitiv nicht zurückkehrt ist Peter Jackson, der es von sich aus ablehnte eine führende Position in der Produktion einzunehmen. Er soll lediglich in beratender Funktion zur Verfügung stehen.
Was Fans auch interessieren wird, ist das bereits angedeutete Budget. Denn, mit einer Milliarde US-Dollar kalkuliert, wird die "Der Herr der Ringe"-Serie mal eben zur teuersten Serien-Produktion aller Zeiten. Alleine 250 Millionen US-Dollar sollen schon die Verfilmungsrechte gekostet haben, ganz abgesehen von dem riesigen Budget von Staffel 1, das 465 Millionen US-Dollar betragen soll. Auf der anderen Seite bekommt Amazon aber sicherlich noch eine hübsche Summe von der neuseeländischen Regierung, denn der Streaming-Riese hat durch die generierten Arbeitsplätze vor Ort Anspruch auf schätzungsweise 116 Millionen US-Dollar aus einem nationalen Filmförderungs-Fonds.
Aktuelle Bilder
Amazon ist ein wahrer Meister der Verschwiegenheit, weswegen es die Gerüchteküche besonders schwer hat, valide Informationen zu finden. Einen lieferte der Streaming-Riese immerhin selbst, und zwar in Form von stolzen 23 Bildern, die Anfang Februar gepostet wurden. Jedes einzelne im Detail zu besprechen, würde natürlich den Rahmen sprengen, aber es gibt zumindest ein paar eindeutige Bilder, die wir euch nicht vorenthalten möchten.
Da wäre zum einen das Bild mit dem silber-goldenen Dolch und der Rüstung, die auf die Bäume von Valinor anspielt. Hier handelt es sich um einen Elben. Ebenfalls nicht lange überlegen muss man bei dem Bild, wo sich die Figur auf einen großen Hammer stützt. Spätestens in Kombination mit dem roten Bart und dem Goldstaub an den Fingern ist klar, dass wir es hier mit einem Vertreter der Zwerge zu tun haben. Ein drittes Bild wirft da schon mehr Fragen auf, denn wir sehen den Stab eines Zauberers, der aber offiziell ein zerbrochenes Schwert darstellen soll. Falls das wirklich ein Zauberer sein soll, fragt man sich schon, wie dieser es in das Zweite Zeitalter geschafft hat. Schließlich tauchten die eigentlich erst im Dritten Zeitalter auf. Ähnliches gilt für die Figur mit der Schuppenrüstung und dem Schwert mit Pferdekopf. Hier denkt man sofort an einen Krieger aus Rohan, wobei das Reich erst tausende Jahre später entstanden ist. Zu guter Letzt entdeckt man bei genauerem Durchschauen noch eine Person mit Stachel-Handschuhen und dem Schwert von Sauron – wer das sein könnte, werdet ihr euch sicherlich denken können.
Außerdem wurden kurz danach weitere Bilder veröffentlicht, die Eindrücke zu den neuen Schauspielern von Elrond und Galadriel, sowie einiger neuer für die Serie entwickelter Charaktere zeigen. Des Weiteren gibt es noch einige Behind-the-scenes Bilder, die auf jeden Fall Lust auf mehr machen!
Trailer zum Super Bowl
Anlässlich des 56. Super Bowl gab es auch endlich einen ersten Trailer zu sehen, denn Amazon lies es sich in Konkurrenz zu Disney und Netflix natürlich nicht nehmen, die ersten Szenen ihrer kommenden "Der Herr der Ringe"-Serie zu zeigen. Wir geben euch zum Abschluss noch ein paar Hintergrundinfos, mit denen ihr den neuen Trailer sicherlich noch mehr genießen werdet. Zuerst sieht man Aufnahmen des Inselkönigreichs Númenor sowie die Stimme eines jungen Mädchens, das sich als Vertreterin der sogenannten Harfüße entpuppt und von Markella Kavenagh gespielt wird. Diese sind einer der drei ursprünglichen Hobbit-Stämme und zahlenmäßig sogar der größte. Anschließend wird klar, dass wir im Laufe der Serie viele Orte kennenlernen werden, die es bisher noch nicht auf die Filmleinwand geschafft haben. Die Figuren, die nun zu sehen sind werden als "Nomadische Jäger" bezeichnet und sehen ziemlich nach Vampiren mit fledermausähnlichen Flügeln aus. Handelt es sich hier möglicherweise um Überbleibsel eines Volkes aus dem ersten Zeitalter? Auch Galadriel, gespielt von Morfydd Clark, sehen wir erstmals in bewegten Bildern. Sie scheint dabei ziemlich waghalsig unterwegs zu sein, beispielsweise beim Kämpfen, Reiten oder sogar Klettern. In einer Szene sieht man sie auch mit einer neuen Figur, einem Waldelben namens Arrondir. Tatsächlich sorgte sein Auftritt nicht überall für Begeisterung, da die dunkle Hautfarbe des puertoricanischen Schauspielers sehr mit Tolkiens ursprünglicher Vorstellung der Elben im Widerspruch steht – für Tolkien-Hardliner eine sicherlich diskussionswürdige Entscheidung. Generell strotzt der Trailer voller kurzer, schnell geschnittener Szenen, die neben flammenden Pfeilen und vermutlich dem Elben Celebrimbor auch eine monsterartige Kreatur zeigen. Schauspieler Owain Arthur spielt Prinz Durin IV., einen freundlich aussehenden Zwerg und Sohn von Durin III., König von Khazad-dûm, vielen auch als Moria bekannt. Langsam nähern wir uns dem Ende des Trailers und können noch einen ersten Blick auf den jungen Elrond werfen, der neben einem großen Felsen kniet sowie die Zwergenprinzessin Disa. In der nächsten Szene muss man schon ganz genau hinsehen, denn dort sieht man ganz kurz zwei männliche Charaktere, von denen einer nackt zu sein scheint. Das Inferno um sie herum erinnert stark an den Schicksalsberg im Nordwesten Mordors und viele spekulieren, dass hier Sauron zu sehen ist. Der Trailer endet schließlich mit zwei sich berührenden schmutzigen Händen, was eine Beteiligung der äußerst reinlichen Elben natürlich ausschließt. Die linke Hand könnte von dem mysteriösen Tom Bombadil stammen, ein Wesen, das irgendwo zwischen Hobbits und Menschen angesiedelt ist. Seine Herkunft ist durch und durch ein Mysterium. Er selbst sagt von sich im ersten "Der Herr der Ringe"-Buch, dass er älter als jeder andere Kreatur auf der Welt sei. Alles in allem beschert uns der Super Bowl Trailer einige tolle Eindrücke zu der Serie. Die Macher haben aber auch nicht vor dem Gebrauch von reichlich CGI zurückgeschreckt, was dem ein oder anderen Fan nicht so ganz gefallen dürfte.
Das war's auch schon wieder mit unserem neuesten KinoCheck Original. Wir hoffen, ihr seid nun auf dem neuesten Stand der Dinge und habt vielleicht sogar noch ein bisschen mehr Vorfreude auf die Amazon-Serie als nach dem Schauen des Trailers. Amazons Megaprojekt "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" erscheint diesen Spätsommer am 02. September 2022 exklusiv bei Prime Video.