The Purge 6: Die Arbeiten am Drehbuch wurden abgeschlossen!
Frank Grillo könnte erneut zurückkehren
Zeit für eine weitere Säuberung: Nach "The Forever Purge", der eigentlich als Abschluss der überaus erfolgreichen Horroreihe angedacht war, scheint es doch noch weiterzugehen. In einem Gespräch mit der Horrorplattform Bloody Disgusting verriet Regisseur James DeMonaco, dass das Drehbuch für "The Purge 6" tatsächlich fertiggestellt wurde.
Offenbar hat er die ursprüngliche Version überarbeitet oder sogar komplett neu geschrieben. Unterstützung erhielt er dabei von seiner Frau, mit der er gemeinsam am Text arbeitete:
"Das Schreiben hat mir großen Spaß gemacht. Und da ich mit meiner Frau schreibe, bekomme ich eine schöne weibliche Perspektive, und das hat mir wirklich Spaß gemacht."
DeMonaco kündigte außerdem an, dass der sechste Teil einige Überraschungen bereithält. Besonders die weiblichen Figuren sollen diesmal im Mittelpunkt stehen:
"Dann erschaffen wir einige wirklich großartige Heldinnen. Es gibt einige wirklich beeindruckende Frauen. Wir hatten in der Vergangenheit schon einige großartige Frauen, aber hier treten echte Kriegerinnen auf eine Weise in Erscheinung, die wir in der Purge Nacht noch nicht wirklich erforscht haben."
Auch die Rückkehr einer beliebten Figur aus früheren Filmen scheint wahrscheinlich. Fans spekulieren nun, ob damit Frank Grillo gemeint ist, der als Sgt. Leo Barnes in "The Purge: Anarchy" und "The Purge: Election Year" zum Fanliebling wurde. Das fertige Drehbuch liegt bereits bei Jason Blum, dem Produzenten hinter Blumhouse Productions, der Erfolgsfirma, die neben "The Purge" auch Horrorhits wie "Paranormal Activity" und "Insidious" hervorgebracht hat.
DeMonaco hofft, dass die Produktion schon bald starten kann. Wenn also alles nach Plan läuft, könnte "The Purge 6" bereits Ende 2026 in die Kinos kommen. Wir sind gespannt!
Rückblick: Die The Purge-Reihe – Eine Dekade Gesetzlosigkeit
Als 2013 der erste "The Purge"-Film in die Kinos kam, ahnte wohl kaum jemand, dass daraus eines der erfolgreichsten und langlebigsten Horror-Franchises des modernen Kinos werden würde. Die Prämisse war ebenso simpel wie erschreckend: In einer nahen Zukunft hat die US-Regierung ein Gesetz eingeführt, das einmal im Jahr für zwölf Stunden jegliche Kriminalität legalisiert – Mord, Raub, Brandstiftung, alles ist erlaubt. Was als sozialpolitisches Experiment beginnt, entpuppt sich als gnadenlose Abrechnung mit der menschlichen Natur. In den vergangenen zehn Jahren hat die Reihe nicht nur über 500 Millionen Dollar weltweit eingespielt, sondern sich auch thematisch immer wieder neu erfunden. Zeit für einen Blick zurück auf jede Nacht der Säuberung.
The Purge: Die Säuberung (2013)
Der erste Film legte den Grundstein für das Franchise. Regisseur und Drehbuchautor James DeMonaco inszenierte einen klaustrophobischen Home-Invasion-Thriller. Im Mittelpunkt steht die wohlhabende Familie Sandin, die in einer schicken Vorstadtsiedlung lebt und die Purge-Nacht eigentlich in Sicherheit überstehen will. Doch als der Sohn ein hilfesuchendes Opfer ins Haus lässt, beginnt eine brutale Belagerung.
Mit einem überschaubaren Budget von nur 3 Millionen Dollar setzte der Film vor allem auf Spannung, klaustrophobische Atmosphäre und die Frage, wie weit Menschen gehen würden, wenn sie ungestraft Gewalt ausüben dürften. "The Purge" war ein Überraschungserfolg an den Kinokassen und zeigte, dass hinter der schockierenden Prämisse auch eine gesellschaftskritische Idee steckte: Der Film wirft Fragen zu Klassenunterschieden, Gewaltkultur und moralischem Verfall auf.
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The Purge: Anarchy (2014)
Schon ein Jahr später folgte die Fortsetzung – und sie erweiterte die Perspektive. Statt erneut eine einzelne Familie im Fokus zu zeigen, verlagerte DeMonaco das Geschehen auf die Straßen von Los Angeles. "Anarchy" ist weniger ein Kammerspiel und mehr ein urbaner Actionthriller, der den Albtraum der Purge-Nacht in all seiner Brutalität offenbart.
Hier lernen wir Sgt. Leo Barnes kennen, gespielt von Frank Grillo, der schnell zum Fanliebling wurde. Eigentlich wollte er die Nacht nutzen, um den Mörder seines Sohnes zu töten, doch stattdessen wird er zum Beschützer einer Gruppe von Zufallsbekannten. "Anarchy" vertiefte die politische Dimension der Purge: Die Regierung nutzt die Nacht nicht nur zur "Reinigung" der Gesellschaft, sondern auch als perfides Mittel zur Bevölkerungsreduktion der ärmeren Schichten.
![Bild zu Exklusiv: THE PURGE 2 Special Deutsch German | 2014 [HD]](https://cdn.kinocheck.com/i/w=360/ni4senf7ar.jpg)
The Purge: Election Year (2016)
Mit dem dritten Teil erreichte die Reihe ihren politischen Höhepunkt. "Election Year" verknüpft die Purge-Thematik mit einem knallharten Wahlkampf. Senatorin Charlie Roan, eine Überlebende eines Purge-Massakers, will als Präsidentin die Säuberung endgültig abschaffen. Doch natürlich versuchen die Machthaber, sie während der nächsten Purge-Nacht zu eliminieren.
Wieder steht Leo Barnes an ihrer Seite und kämpft sich mit ihr durch die tödlichen Straßen. "Election Year" ist eine beißende Satire auf den amerikanischen Wahlzirkus und legt den zynischen Kern des Systems offen: Die Purge dient nicht der Befreiung von Aggressionen, sondern ist ein Werkzeug, um die Elite an der Macht zu halten. Der Film traf mitten in die politisch aufgeheizte Stimmung der USA zur Zeit der Trump-Wahl und wurde so zum bislang lautstärksten Kommentar der Reihe.

The First Purge (2018)
Nach drei Filmen wagte das Franchise einen Blick zurück: "The First Purge" erzählt, wie alles begann. Als Experiment wird die erste Säuberung auf Staten Island durchgeführt. Zunächst scheint die Nacht harmlos zu verlaufen – viele Menschen feiern Partys oder bleiben einfach zu Hause. Doch die Regierung schickt bezahlte Söldner, um die Gewalt eskalieren zu lassen und den "Erfolg" der Purge zu garantieren.
Dieser Prequel-Film ist der politischste der Reihe, weil er zeigt, dass die Purge von Anfang an ein manipulierter sozialer Test war, der gezielt gegen Minderheiten und sozial Schwache eingesetzt wurde. Der Film mischt Horror mit Sozialkritik und liefert gleichzeitig packende Action.

The Forever Purge (2021)
Eigentlich sollte dieser fünfte Teil der Abschluss sein. Nach einer besonders brutalen Purge-Nacht weigert sich eine radikale Gruppierung, die Gewalt nach den vorgeschriebenen zwölf Stunden zu beenden. Stattdessen erklären sie die "Forever Purge" – eine nie endende Gesetzlosigkeit.
Der Film verlagert die Handlung in den Süden der USA und erzählt von einer Flucht über die mexikanische Grenze, während das Land ins totale Chaos stürzt. Hier wird die Purge-Idee zu Ende gedacht: Was, wenn die Gewalt nicht mehr aufzuhalten ist? "The Forever Purge" schloss die Reihe zunächst mit einem pessimistischen, fast postapokalyptischen Szenario ab.

Serien-Spin-off
Zwischenzeitlich gab es auch eine TV-Serie ("The Purge", 2018–2019), die weitere Facetten der Purge-Nacht und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen beleuchtete. Sie verknüpfte unterschiedliche Handlungsstränge und zeigte sowohl die Nacht selbst als auch die Zeit davor und danach. Obwohl die Serie nach zwei Staffeln eingestellt wurde, erweiterte sie das Universum und bot mehr Hintergrund zu den sogenannten "Neuen Gründervätern Amerikas", die das grausame Gesetz eingeführt haben.
Warum funktioniert The Purge bis heute?
Die Reihe lebt von ihrer simplen, aber unheimlich effektiven Idee. Sie stellt die Frage, was passieren würde, wenn Menschen ohne Konsequenzen ihre dunkelsten Triebe ausleben dürften. Gleichzeitig spiegelt sie reale gesellschaftliche Ängste wider: Klassendiskriminierung, staatliche Manipulation, die Militarisierung der Gesellschaft und den Verlust moralischer Grenzen. Jeder Film beleuchtet dabei einen anderen Aspekt – vom intimen Thriller bis zur gesellschaftlichen Satire.
Dass "The Purge" mehr als nur Schockkino ist, zeigt sich auch daran, wie aktuell die Themen bleiben. In Zeiten politischer Polarisierung, wachsender Ungleichheit und Gewaltbereitschaft wirken die Filme fast wie ein Zerrspiegel der Realität.