M. Night Shyamalan schließt sich mit Nicholas Sparks für seinen neuen Film "Remain" zusammen
Auch ein Roman befindet sich zeitgleich in Arbeit
Nach seinem 2024 veröffentlichten Thriller "Trap" schließt sich M. Night Shyamalan mit Autor Nicholas Sparks für seinen neuen Film zusammen. Laut dem Magazin People handelt es sich bei diesem um die übernatürliche Liebesgeschichte "Remain".
Das Projekt wird sowohl als Film als auch als Roman erscheinen und erzählt die Geschichte des New Yorker Architekten Tate Donovan, der nach Cape Cod reist, um das Sommerhaus seines besten Freundes zu entwerfen. Nachdem er kürzlich aus einer psychiatrischen Klinik entlassen wurde, in der er wegen akuter Depression behandelt wurde, erhofft er sich an diesem malerischen Ort einen Neuanfang. Tate kämpft mit dem Verlust seiner Schwester Sylvia, deren letzte Worte ihm noch immer zu schaffen machen. Auf ihrem Sterbebett offenbarte Sylvia ihm eine Gabe, die sie von ihrer Familie geerbt hatte: die Fähigkeit, Geister zu sehen, die zwischen den Welten der Lebenden und der Toten gefangen sind. Als er sich in einem historischen Bed and Breakfast am Kap einquartiert, begegnet er einer wunderschönen jungen Frau namens Wren, die alle seine Annahmen über seine logische und kontrollierte Welt infrage stellt.
Die Hauptrolle des Tate Donovan wird von niemand Geringerem als Jake Gyllenhaal verkörpert. An seiner Seite werden wir "Fair Play"-Darstellerin Phoebe Dynevor als Wren zu sehen bekommen. Das Cover des begleitenden Romans, "Remain: A Novel", wurde bereits enthüllt und bietet einen ersten Blick auf die Ästhetik des Projekts. Shyamalan hat in den sozialen Medien zudem angekündigt, dass weitere Neuigkeiten über den Film in Kürze folgen werden.
M. Night Shyamalan – Der Meister der Wendung
M. Night Shyamalan ist ein Name, der in der Filmwelt untrennbar mit überraschenden Wendungen, intensiver Atmosphäre und psychologischem Horror verbunden ist. Der indisch-amerikanische Regisseur, Drehbuchautor und Produzent hat sich über Jahrzehnte hinweg als eine der markantesten Stimmen im zeitgenössischen Kino etabliert – nicht zuletzt wegen seiner unverwechselbaren Handschrift, die oft an Hitchcock erinnert und das Publikum mit unerwarteten Twists konfrontiert.
Frühe Jahre und Durchbruch mit The Sixth Sense
Geboren 1970 in Mahé, Indien, wuchs Manoj Nelliyattu Shyamalan in einem Vorort von Philadelphia auf – eine Stadt, die in vielen seiner Filme als Kulisse dient. Schon früh begann er, sich für das Filmemachen zu interessieren, und drehte als Teenager eigene Kurzfilme. Nach seinem Studium an der New York University Tisch School of the Arts schrieb und drehte er einige kleinere Werke, bevor ihm 1999 mit "The Sixth Sense" der große Durchbruch gelang.
Der Film über einen kleinen Jungen, der Tote sehen kann, und seinen psychologischen Berater (gespielt von Bruce Willis), wurde zu einem weltweiten Phänomen. Der berühmte Satz "Ich sehe tote Menschen" ist bis heute ein geflügeltes Wort in der Popkultur. Der Film war nicht nur ein kommerzieller Erfolg, sondern wurde auch für sechs Oscars nominiert, darunter "Bester Film" und "Bestes Drehbuch".
Die Ära der "Twist Endings"
Nach dem Erfolg von "The Sixth Sense" festigte Shyamalan seinen Ruf mit Filmen wie "Unbreakable" (2000) und "Signs" (2002). "Unbreakable" ist ein subtiler Superheldenfilm, der lange vor dem Marvel-Hype das Genre auf psychologische Weise neu interpretierte. "Signs", mit Mel Gibson in der Hauptrolle, kombinierte ein klassisches Alien-Invasionsszenario mit einem tiefgründigen familiären Drama.
Was Shyamalans Filme dieser Zeit besonders auszeichnete, war der berühmte "Twist" – eine überraschende Wendung, die das zuvor Gesehene in einem neuen Licht erscheinen lässt. Diese Technik wurde zu seinem Markenzeichen, aber auch zu einer Bürde. Kritiker begannen, seine Werke vor allem auf den Twist zu reduzieren, und warteten gespannt darauf, wann und wie dieser eintreten würde.
Kritischer Absturz und kreative Krise
Mit Filmen wie "The Village" (2004), "Lady in the Water" (2006) und "The Happening" (2008) begann Shyamalans Karriere zu wanken. Während "The Village" noch einige Fans fand, wurden die späteren Filme wegen schwacher Drehbücher und überambitionierter Symbolik kritisiert. Besonders "The Happening", in dem die Natur selbst sich gegen die Menschheit richtet, wurde vielfach als unfreiwillig komisch angesehen.
Der Tiefpunkt kam mit der Adaption des beliebten Animationsklassikers "Die Legende von Aang" (2010) und dem Sci-Fi-Flop "After Earth" (2013) mit Will Smith und dessen Sohn Jaden. Beide Filme wurden von Kritik und Publikum zerrissen. Shyamalan schien seinen Instinkt verloren zu haben.

Rückkehr mit kleinen Mitteln: The Visit und Split
Doch der Regisseur gab nicht auf. Mit dem Low-Budget-Horrorfilm "The Visit" (2015) feierte er ein bemerkenswertes Comeback. Der Film, in dem zwei Kinder ihre mysteriösen Großeltern besuchen, war zugleich spannend und humorvoll – und erinnerte an die Qualitäten seiner früheren Werke.

Den nächsten Schritt machte er mit "Split" (2016), einem Psychothriller mit James McAvoy als Mann mit 23 Persönlichkeiten. Der Film wurde nicht nur ein Erfolg, sondern enthüllte in einer letzten Szene seine Verbindung zu "Unbreakable" – was später im Crossover-Film "Glass" (2019) gipfelte. Mit diesem "Shyamalan Cinematic Universe" zeigte der Regisseur, dass er die Kontrolle über sein narratives Handwerk zurückgewonnen hatte.

Old und Knock at the Cabin – Neue Wege, vertraute Themen
Mit "Old" (2021) und "Knock at the Cabin" (2023) betrat Shyamalan erneut philosophischere Pfade. "Old" basiert auf einer Graphic Novel und thematisiert die Vergänglichkeit des Lebens in einem Thrillerformat. In "Knock at the Cabin" stellt er eine apokalyptische Entscheidungssituation in den Vordergrund, bei der eine Familie gezwungen wird, ein Opfer zu bringen, um die Welt zu retten.

Beide Filme spalten erneut das Publikum – typisch für Shyamalan. Doch sie zeigen auch, dass er weiterhin mutig neue Themen angeht, ohne dabei seine Handschrift zu verlieren. 2024 erschien der mit Josh Hartnett besetzte Thriller "Trap", der beim Publikum ebenfalls auf gemischte Reaktionen stieß.

Fazit
M. Night Shyamalan ist ein Regisseur, der polarisiert. Er war gefeierter Wunderknabe, gefallener Star und ist heute wieder respektierter Auteur. Seine Filme leben von Atmosphäre, Charaktertiefe und psychologischer Spannung – und natürlich den berüchtigten Twists. Ob man seine Werke liebt oder kritisiert, sie lassen selten jemanden gleichgültig. Und genau das macht ihn zu einem der faszinierendsten Filmemacher seiner Generation.
