Offiziell: "Thunderbolts" Regisseur macht den neuen X-Men Film

Nach einigen Spekulationen ist jetzt alles in Sack und Tüten! Nach seinem gefeierten "Thunderbolts" wird Regisseur Jake Schreier nun den neuen "X-Men"-Film in Szene setzen!

Dies wurde von Marvel höchstpersönlich bekanntgegeben und etlichen Branchenmagazinen wie der Variety bestätigt. Nach dem Abschluss der "Multiverse Saga" plant Marvel offenbar einen inhaltlichen Neustart – mit den X-Men im Zentrum. Vor einigen Monaten wurde bereits bestätigt, dass eine Reihe klassischer X-Men-Darsteller wie Ian McKellen und Patrick Stewart für "Avengers: Doomsday" zurückkehren werden.

Zudem kündigte Marvel an, dass gleich vier neue Filme des Superhelden-Franchise im Jahr 2028 erscheinen werden. Zu den möglichen Kandidaten zählen neben dem bisher unbetitelten "X-Men"-Projekt noch "Blade", "Black Panther 3" oder eine Fortsetzung des kommenden "Fantastic Four".

Die Ankündigung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Marvels Zukunft neu bewertet wird. Disney-CEO Bob Iger hatte im Mai 2025 auf einer Investorenkonferenz eingeräumt, dass Marvel in den vergangenen Jahren "ein wenig den Fokus verloren hat". Der Grund: eine übermäßige Produktionsdichte, insbesondere für den Streamingdienst Disney+.

"Wir haben alle unsere kreativen Ressourcen, auch Marvel, überfordert, um mehr Inhalte zu liefern. Aber Quantität ist nicht gleich Qualität. Eine Fokussierung auf weniger, dafür stärkere Projekte ist unser Ziel."

Ob Marvel tatsächlich vier Filme im Jahr 2028 veröffentlichen wird, bleibt fraglich – vor allem, wenn man sich die Kritik der Fans zu Herzen nehmen will.

Jake Schreier: Der stille Visionär hinter Marvels neuen Projekten

Jake Schreier ist vielleicht nicht der lauteste Name in Hollywood, doch sein filmisches Gespür und sein Gespür für emotionale Tiefe machen ihn zu einem der spannendsten Regisseure seiner Generation. Spätestens seit seiner Verpflichtung durch die Marvel Studios ist Schreier in aller Munde – vor allem im Zusammenhang mit dem kommenden Mutantenfilm des Marvel Cinematic Universe (MCU), der voraussichtlich den Startschuss für eine neue Ära im Franchise geben wird. Doch bevor Schreier die Welt der Superhelden betrat, hatte er sich bereits mit einem kleinen, aber feinen Werkverzeichnis in der Branche etabliert.

Frühe Karriere: Indie-Wurzeln mit Gefühl

Jake Schreier wurde 1981 in Berkeley, Kalifornien, geboren und begann seine Karriere im Independent-Bereich. Nach seinem Abschluss an der Tisch School of the Arts in New York gründete er die Produktionsfirma "The Directors Bureau" und machte sich zunächst mit Musikvideos einen Namen. 2012 feierte er sein Spielfilmdebüt mit "Robot & Frank" – einer berührenden Sci-Fi-Komödie über einen alternden Dieb (gespielt von Frank Langella), der mit einem Pflegeroboter eine ungewöhnliche Freundschaft eingeht.

Der Film wurde beim Sundance Film Festival uraufgeführt und von der Kritik für seine ruhige Inszenierung und den intelligenten Umgang mit Technologie und Alter gelobt. Schreier zeigte hier bereits, dass er in der Lage ist, emotionale Geschichten mit futuristischen Ideen zu verbinden – ein Talent, das sich später als entscheidend für seine Karriere im Blockbuster-Kino erweisen sollte.

"Margots Spuren" und der Sprung ins Mainstream-Kino

2015 drehte Schreier "Margots Spuren", eine Adaption des gleichnamigen Jugendromans von Bestsellerautor John Green. Der Film verknüpfte Coming-of-Age-Elemente mit einer leicht mysteriösen Liebesgeschichte und war bei Teenagern ein moderater Erfolg. Zwar blieb "Margots Spuren" hinter den Einspielergebnissen von Greens vorheriger Verfilmung "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" zurück, doch Schreier bewies erneut ein feines Gespür für Charaktere und emotionale Zwischentöne.

Serienerfolg mit "Beef": Ein Wutausbruch wird Kult

Einen echten Karriere-Meilenstein erreichte Schreier 2023 mit der Regiearbeit an der gefeierten Netflix-Serie "Beef". Die Dramedy mit Steven Yeun und Ali Wong erzählt die Geschichte zweier Menschen, deren Leben nach einem banalen Verkehrsstreit in einer chaotischen Spirale aus Rache, Wut und existenziellen Krisen versinken.

Schreier führte bei mehreren Episoden Regie und prägte entscheidend den düsteren, zugleich komischen Ton der Serie. "Beef" wurde von der Kritik gefeiert, gewann mehrere Emmy Awards und bewies, dass Schreier nicht nur im Kino, sondern auch im Serienformat ein echter Geschichtenerzähler ist – einer, der Tiefe und Timing meisterhaft verbindet. Im Serienbereich war er zudem noch für die "Star Wars"-Serie "Skeleton Crew" tätig.

Marvels "Thunderbolts*" – ein riskantes Unterfangen

Seinen bisher größten Karrieresprung machte Jake Schreier 2022, als Marvel Studios ihn für die Regie des Films "Thunderbolts" engagierte. Das Projekt sollte Teil der fünften Phase des MCU sein und eine Antihelden-Gruppe in den Mittelpunkt rücken – bestehend aus Charakteren wie Yelena Belova, Bucky Barnes, John Walker und Red Guardian.

Thunderbolts war von Anfang an ein ungewöhnliches Projekt: Statt klassischer Superhelden standen gebrochene Figuren und moralische Grauzonen im Fokus. Das passte perfekt zu Schreiers bisherigem Schaffen, in dem er stets das Menschliche im Abgründigen suchte. Obwohl der Blockbuster von Fans und Kritikern überwiegend positiv aufgenommen wurde, war er an den Kinokassen kein sonderlich großer Erfolg.

Fazit: Der richtige Mann zur richtigen Zeit

Jake Schreier steht exemplarisch für eine neue Generation von Regisseuren, die Blockbuster nicht nur als Schauwerte begreifen, sondern als Bühne für menschliche Geschichten. Mit seiner Arbeit an "Thunderbolts" und dem kommenden "X-Men"-Film hat er die Chance, dem MCU einen neuen emotionalen Kern zu verleihen – gerade jetzt, wo das Franchise nach Jahren der Expansion wieder zu sich selbst finden will. Schreier ist kein Regisseur der lauten Töne – aber vielleicht genau deshalb derjenige, den Marvel jetzt braucht.