Dune 2 Filmvorschau
Erfahrt alles, was es zur Dune Fortsetzung zu wissen gibt!
Wir haben mal wieder ein Original aus dem Science-Fiction-Bereich für euch vorbereitet. Nachdem seit dem Kinostart des ersten Teils bereits ein knappes Jahr vergangen ist, präsentieren wir euch heute unsere aktualisierte Filmvorschau zu "Dune: Part Two". Wir behandeln einige Geschehnisse aus den Büchern, aus dem Kinofilm und aus dem alten Film von David Lynch, also gilt natürlich eine entsprechend große Spoilergefahr. Jetzt erfahrt ihr alles zu Handlung, Cast und Produktion, also gut aufpassen und viel Spaß mit unserem neuen Original!
Handlung
In "Dune" wurden wir während der knapp zweieinhalb Stunden Laufzeit bereits in das gigantische Universum eingeführt. Die Geschichte spielt im Jahr 10191 und thematisiert den Machtkampf um die Kontrolle über das Galaktische Imperium der Menschheit. Im Mittelpunkt steht Paul Atreides, ein smarter junger Mann, der noch nicht so recht einordnen kann, was sein großes Schicksal sein wird. Der Sohn von Lady Jessica und Herzog Leto Atreides I. findet sich nicht wirklich auf seinem neuen Heimatplaneten Arrakis zurecht und wird schon bald mit dem Tod seines Vaters und der gemeinsamen Flucht mit seiner Mutter vor den Truppen der verfeindeten Familie Harkonnen konfrontiert. Am Ende des Films lernt er das Mädchen Chani kennen, das er bisher lediglich in seinen Träumen gesehen hat und schließt sich den einheimischen Fremen an. Diese stellen eine Art Subkultur der Menschen dar, die den Planeten Arrakis als ihre Heimat betrachten.
Das Ende von Teil 1 ist angesichts der groß aufgezogenen Geschichte nicht so abrupt, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Der erste Film hat grob die Hälfte von Herberts Buch "Der Wüstenplanet" abgedeckt und hört an dem Punkt auf, als das Haus Atreides quasi nicht mehr existent ist und es nach einem Kampf in Unterzahl aussieht. Ein Ritual, durch das Paul und seine Mutter den Respekt der Fremen erlangen, wurde im Film bereits dargestellt: Paul kämpft gegen Jamis in einem Messerduell – bis zum Tod, so wie es die Gesetze der Fremen verlangen.
Das zweite Ritual kommt hingegen nicht vor, weshalb wir vermuten, dass wir es zu Beginn von "Dune 2" sehen werden. Diesmal ist Pauls Mutter Jessica an der Reihe, denn sie muss vom Wasser des Lebens trinken. Das Wasser des Lebens ist aber entgegen seinem wohlklingenden Namen kein schmackhafter Zaubertrank, sondern die giftige Ausscheidung eines in Wasser ertränkten, jungen Sandwurms. Die Prozedur hat mit dem Glauben der Fremen zu tun, denn dort spielen die Würmer eine große Rolle. Sie sind von einer großen Dualität geprägt, denn der Wurm kann sowohl Gott als auch Satan repräsentieren. Durch das Trinken des Wassers wird sie zur Ehrwürdigen Mutter der Fremen, also einer Art spirituellen Anführerin. Als Ehrwürdige Mutter muss sie das Wasser des Lebens dann in eine ungefährliche Droge umwandeln, die die Fremen gerne bei ihren Versammlungen konsumieren.
Aber wie geht es dann in "Dune 2" weiter? Kenner der Bücher werden wissen, dass nach dem Ritual mit Jessica erst einmal ein recht großer Zeitsprung erfolgt. Hier dürfte Regisseur Villeneuve besonders darauf bedacht sein, die Geschichte nicht zu überhastet zu erzählen, denn das war schließlich eine der großen Schwächen der ersten Verfilmung aus dem Jahre 1984. Es ist also gut möglich, dass man sich Zeit nimmt, die Ankunft und das weitere Leben von Paul und Jessica bei den Fremen darzustellen. Insbesondere denken wir da an die Geburt von Pauls Schwester Alia, die durch das Wasserritual bereits im Bauch ihrer Mutter das Bewusstsein erlangt hat und über sonderbare Kräfte verfügt. Sie ist auch das Mädchen mit den blauen Augen, von der Paul einige Visionen hat. Aufgrund seines erfolgreichen Kampfes gegen Jamis wird Paul von Stammes-Anführer Stilgar fortan Usul genannt. Frei übersetzt heißt das so viel wie "Säulensockel". Stilgar wird später ein treuer Begleiter und wichtiger Berater der Hauptfigur werden. Die endgültige Akzeptanz bei den Fremen äußert sich dann auch in einem komplett neuen Namen für Paul, und zwar Muad'Dib. Im Gegensatz zu Usul ist dies sein bekannter Name, mit dem ihn von nun an alle anreden. Im Arabischen bedeutet ein ähnliches Wort übrigens so viel wie Lehrer.
Ein zweiter Story-Aspekt, der im Buch leider viel zu kurz kommt, ist die anfängliche Liebesbeziehung zwischen Paul und Chani, die ebenfalls während des großen Zeitsprungs ihren Lauf nahm. Man könnte sicherlich Stunden mit dem Entstehen der Beziehung zwischen Paul und Chani bis zur Geburt ihres ersten Kindes füllen. Die große Kunst wird es aber sein, die Balance zwischen ausschweifender Liebesgeschichte und interessanten Storydetails zu finden.
So oder so setzt das Buch nach dem Zeitsprung erst recht spät wieder an. Neben seinem persönlichen Familienglück wächst Paul immer mehr in eine Anführer-Position bei den Fremen hinein und auch seine anfangs noch nicht ausgeprägten Kräfte werden immer stärker. Die Fremen sehen in ihm den großen Erlöser, der ihnen immer wieder prophezeit wurde und auch viele der Visionen, die Paul seit langem heimsuchen, werden sich früher oder später zusammenfügen. Besonders durch das ganze Spice, das die Fremen konsumieren, nehmen Pauls Kräfte weiter zu. Infolgedessen wird Paul quasi übermächtig und kann in die Vergangenheit und Zukunft blicken sowie alle Geschehnisse des Universums gleichzeitig sehen.
Ein besonderer Augenschmaus wird es sein, Paul im späteren Verlauf des Films auf den wahren Fan-Lieblingen reiten zu sehen, nämlich auf den Sandwürmern. Als er dann auch noch das Wasser des Lebens trinkt, was eigentlich nur von Frauen überlebt werden kann, vollenden sich seine Kräfte und er wird bereit sein, endlich Baron Harkonnen gegenüberzutreten.
Schicksal der Nebenfiguren
Interessant ist die Zukunft des Charakters Gurney Halleck, der von Thanos-Darsteller Josh Brolin verkörpert wird. Der Waffenmeister des Herzogs ist gleichzeitig Pauls Trainer und hat ihn auf die widrigen Bedingungen des Wüstenplaneten vorbereitet. Er kehrt genau wie der Atreides-Mentat Thufir Hawat, der von Stephen McKinley Henderson gespielt wird, im kommenden Film zurück. Im Buch wird Hawat später von Baron Harkonnen zum Dienst genötigt, da sein eigener Mentat Peter de Vries ja aufgrund einer Verwechslung von Herzog Leto getötet wurde. Ein anderes Schicksal widerfährt Gurney, denn er überlebt überraschenderweise die große Schlacht und widmet sich einem Leben als Spice-Schmuggler. Im Verlauf der Geschichte trifft er auch wieder auf Paul und Jessica, auf die er, sagen wir mal, nicht ganz so gut zu sprechen ist. Vor allem mit letzterer hat er so seine Differenzen.
Es gibt zudem viele Totgeglaubte mit zweifelhaftem Schicksal. Da wäre zum einen die planetare Ökologin Liet Kynes, die in Villeneuves Verfilmung erstmals eine Frau ist, anders als im Buch und im Film von 1984. Laut dem Buch ist sie tatsächlich tot, aber auf der anderen Seite kann man sich natürlich die Frage stellen, ob Villeneuve die Neubesetzung vielleicht aus dem Grund vorgenommen hat, sie auch noch im zweiten Teil auftreten zu lassen. So viel künstlerische Freiheit bei der sich ansonsten sehr nah am Buch bewegenden Verfilmung mag man dem Regisseur auf jeden Fall zusprechen.
Noch wahrscheinlicher ist ein erneuter Auftritt von Duncan Idaho, der beim Angriff auf Arrakis getötet wurde. Der sympathische Charakter, der auch noch von Jason Momoa gespielt wird, hat nämlich zumindest in der von Frank Herbert erdachten Welt trotz seines Ablebens eine Zukunft. Im alten Film "Der Wüstenplanet" kommt er zwar nicht mehr vor, dafür feiert er im zweiten Buch seine Rückkehr als Ghola. Streng genommen ist Duncan aber nicht mehr am Leben, denn ein Ghola ist ein künstlich geschaffener Mensch, der die Erinnerungen eines Individuums erhält und es somit auf eine gewisse Art und Weise weiterleben lässt. Noch wurde seine Rückkehr weder dementiert noch bestätigt.
Wen Kenner des Buchs im ersten Teil komplett vermisst haben, ist Imperator Shaddam IV. Er ist der Kaiser des ganzen Universums und zweifelsohne eine der mächtigsten Figuren. Interessant ist hier der Vergleich zu David Lynchs Film, denn dort wird der Imperator ganz normal gezeigt. Im Netz kursierten etliche Cast-Möglichkeiten, von Michael Fassbender, Jared Harris bis hin zu Mads Mikkelsen oder Ralph Fiennes. Der im Buch beschriebene schlanke, elegante Mann mit den kalten Augen wäre jedenfalls für viele Schauspieler wie maßgeschneidert, den Zuschlag bekam am Ende jedoch Kultschauspieler Christopher Walken, der für seine düsteren und oft verstörenden Rollen bekannt ist.
Genau so wichtig wie die Rolle des Imperators ist die seiner ältesten Tochter: Prinzessin Irulan Corrino. Sie fungiert als Historikerin und erzählt die Geschehnisse rund um Paul Atreides, im Verlauf der Geschichte wird sie sogar offiziell zu Pauls Ehefrau. Die Ehe wurde jedoch nur zweckmäßig geschlossen und geschah auf Anordnung ihres Vaters, dementsprechend gibt es auch keine Nachkommen von den beiden. Sie soll von "Midsommar"-Schauspielerin Florence Pugh gespielt werden, die sogar eine gewisse Ähnlichkeit zu Schauspielerin Virginia Madsen aus der Verfilmung von 1984 aufweist.
Ebenfalls neu gecastet wurde die Rolle der Lady Margot. Diese ist Teil der Bene Gesserit, Frau des Mentaten Hasimir Fenring und eine Verbündete von Paul. Sie unterstützt ihn bei seinem Vorhaben, das Haus Atreides zu rächen und wird von Bond-Girl Léa Seydoux verkörpert.
Neben Florence Pugh, Christopher Walken und Léa Seydoux stößt auch "Elvis"-Schauspieler Austin Butler zum Cast. Der 31-jährige spielt den skrupellosen und grausamen Feyd-Rautha Harkonnen, welcher der jüngere Neffe von Baron Vladimir ist. Im Film von David Lynch wurde dieser übrigens von keinem Geringeren als "The Police"-Frontmann Sting verkörpert. Der jüngste Neuzugang ist übrigens die Schweizerin Souheila Yacoub, die sich bisher vor allem im französischen Kino einen Namen machen konnte. Sie übernimmt die Figur Shishakli, die die ziemlich toughe Anführerin des Fedaykin-Squad, einem Teil von Sietch Tabr, ist
Unterm Strich kann man sagen, dass "Dune: Teil 1" sich im Vergleich zu der möglichen Handlung von Teil 2 in einer relativ kurzen Zeitspanne abspielt. Die Schwierigkeit beim Nachfolger ist die sinnvolle Verknüpfung zwischen dem Ende des ersten und dem Anfang des zweiten Films. Zwischen Pauls und Jessicas Anschluss an die Fremen und dem großen Angriff auf den Baron bzw. später sogar den Imperator vergeht einiges an Zeit. Dazwischen muss Villeneuve eine gigantische Fülle an Ereignissen unterbringen oder zumindest so zurechtschneiden, dass sie dem Umfang des Buches und einem adäquaten Leinwandabenteuer gleichzeitig gerecht wird. Jessica muss sich dem Ritual stellen, Paul wird zum Muad'Dib, lernt das Reiten auf Sandwürmern und gleichzeitig muss man auch noch das große Finale des zweiten Teils vorbereiten bzw. viele der vorhin genannten Charaktere einbeziehen.
Produktion
Die Dreharbeiten sind im Juli 2022 in Budapest gestartet, nachdem man Vordrehs in Italien abgeschlossen hat. Dort wurde das Tomba Brion als Kulisse genutzt, was ursprünglich Familiengrab und Gedenkstätte gleichermaßen ist. Die Architektur von Carlo Scarpa erinnert sehr an den brutalistischen Stil der Bauten in "Dune" und ist somit eine ideale Kulisse. Es ist noch nicht genau bekannt, wann die Dreharbeiten abgeschlossen werden, allzu lange sollten sie aber nicht mehr dauern. Die Regie übernimmt nach dem Erfolg des ersten Teils wieder Denis Villeneuve, der auch gemeinsam mit Jon Spaihts und Eric Roth das Drehbuch geschrieben hat. Zur Freude vieler Fans gibt es noch einen Rückkehrer, der weder Schauspieler noch Teil der Crew ist. Die Rede ist von Starkomponist Hans Zimmer, der die Anlaufstelle Nummer 1 für epische Soundtracks ist und sich bereit erklärt hat, auch beim zweiten Film die musikalische Inszenierung zu übernehmen.
Wir sind auf jeden Fall sehr gespannt auf "Dune: Teil 2" und freuen uns auf die geplante Veröffentlichung in gut einem Jahr am 02. November 2023.