Die Chroniken von Narnia: Meryl Streep für die Rolle von Aslan im Gespräch

Auch Daniel Craig und Popstar Charli XCX sollen Rollen übernehmen

Von Jonas Reichel am 5 min Lesezeit

Die Produktion des "Die Chroniken von Narnia"-Reboots unter Greta Gerwig schreitet weiter voran. Nun befindet sich laut Deadline offenbar Hollywood-Ikone Meryl Streep für die Rolle des Löwen Aslan im Gespräch. Offiziell wurde jedoch noch kein Angebot unterbreitet.

Aslan, der sprechende Löwe und spirituelle Führer Narnias, ist eine zentrale Figur in C.S. Lewis' Fantasy-Reihe "Die Chroniken von Narnia". Traditionell männlich dargestellt, verkörpert er in der literarischen Vorlage eine allegorische Darstellung von Jesus Christus. Dass Gerwig plant, Aslan in ihrer Adaption weiblich zu besetzen, deutet auf einen mutigen und progressiven kreativen Ansatz hin. Noch sind keine finalen Details zur Ausgestaltung der Figur bekannt.

Die neue Verfilmung basiert auf dem sechsten Roman der Reihe, "Das Wunder von Narnia", der chronologisch den Anfang der "Narnia"-Saga erzählt. Im Mittelpunkt stehen die Kinder Digory Kirke und Polly Plummer, die mithilfe der Magie von Digorys exzentrischem Onkel eine Tür in andere Welten entdecken und Zeugen der Erschaffung Narnias werden.

Neben Meryl Streep kursieren weitere prominente Namen für das Projekt: So soll Popstar Charli XCX für die Rolle der weißen Hexe im Gespräch sein. Auch Daniel Craig, bekannt als letzter "James-Bond"-Darsteller, könnte eine Rolle übernehmen – angeblich als Digorys mysteriöser Onkel.

Netflix hatte bereits 2018 bekannt gegeben, die Rechte an "Die Chroniken von Narnia" erworben zu haben, mit dem Ziel, eine neue Reihe von Serien und Filmen zu produzieren. Greta Gerwig, die zuletzt mit "Barbie" einen internationalen Kinoerfolg feierte, wurde 2020 als Regisseurin verpflichtet. Die Dreharbeiten zum ersten Film sollen noch in diesem Jahr beginnen. Erscheinen soll das Reboot pünktlich zu Thanksgiving am 26. November 2026.

Bild zu Das Reboot von DIE CHRONIKEN VON NARNIA - Filmvorschau

Meryl Streep: Die wandelbare Königin Hollywoods und ihre bekanntesten Filme

Meryl Streep gilt als eine der größten Schauspielerinnen aller Zeiten – eine lebende Legende mit einer Karriere, die sich über fünf Jahrzehnte erstreckt. Mit über 20 Oscar-Nominierungen (mehr als jede andere Schauspielerin in der Geschichte) und drei Academy Awards hat sie sich nicht nur durch ihr Talent, sondern auch durch ihre Vielseitigkeit und emotionale Tiefe einen festen Platz im Pantheon der Filmgeschichte gesichert. Ob Drama, Musical oder Komödie – Streep meistert jede Rolle mit beispielloser Präzision. Hier ein Blick auf einige ihrer bekanntesten und bedeutendsten Filme.

Kramer gegen Kramer (1979)

Dieser Film brachte Meryl Streep ihren ersten Oscar ein – als beste Nebendarstellerin. In "Kramer gegen Kramer" spielt sie Joanna Kramer, eine Mutter, die ihren Sohn verlässt und später das Sorgerecht zurückfordert. Das Familiendrama zeigt eindrucksvoll die emotionale Zerreißprobe einer Scheidung aus Sicht beider Elternteile. Streeps nuancierte Darstellung einer innerlich zerrissenen Frau beeindruckte Kritiker wie Publikum gleichermaßen und markierte ihren endgültigen Durchbruch in Hollywood.

Sophies Entscheidung (1982)

Mit "Sophies Entscheidung" gelang Meryl Streep eine der ergreifendsten Darstellungen der Filmgeschichte. Als polnische Holocaust-Überlebende Sophie Zawistowski, die mit einer traumatischen Vergangenheit kämpft, lieferte sie eine Performance von herzzerreißender Intensität. Ihre Darstellung brachte ihr den Oscar als beste Hauptdarstellerin ein. Die berühmte "Wahl"-Szene, in der Sophie gezwungen ist, sich zwischen ihren Kindern zu entscheiden, ist bis heute eine der eindrucksvollsten Sequenzen der Filmgeschichte.

Jenseits von Afrika (1985)

An der Seite von Robert Redford glänzt Streep in diesem epischen Liebesdrama als dänische Autorin Karen Blixen. "Jenseits von Afrika", der auf Blixens autobiografischem Roman basiert, wurde mit sieben Oscars ausgezeichnet – darunter Bester Film. Streeps Darstellung einer unabhängigen Frau im kolonialen Kenia bleibt unvergessen, ebenso wie die malerischen Landschaftsaufnahmen und John Barrys mitreißender Soundtrack.

Der Teufel trägt Prada (2006)

In diesem modernen Klassiker brilliert Streep in einer Rolle, die ihr Image auf den Kopf stellte – als eiskalte Modechefin Miranda Priestly. Basierend auf Anna Wintour, der Chefredakteurin der US-Vogue, zeigt Streep hier ihre komödiantische und zugleich furchteinflößende Seite. Sie verleiht ihrer Figur eine Tiefe, die weit über das Klischee der "Bossy Woman" hinausgeht. Die Rolle brachte ihr eine weitere Oscar-Nominierung ein und machte sie auch einem jüngeren Publikum bekannt.

Mamma Mia! (2008)

Kaum jemand hätte erwartet, dass Meryl Streep in einem ABBA-Musical derart aufblüht. Doch als Donna Sheridan, eine lebensfrohe, alleinerziehende Mutter auf einer griechischen Insel, zeigt sie eine neue Facette: unbeschwert, singend und tanzend. Der Film wurde ein weltweiter Hit und bewies, dass Streep auch als Musicaldarstellerin überzeugt. Ihre Performance von "The Winner Takes It All" zählt zu den emotionalsten Momenten des Films.

Die Eiserne Lady (2011)

Für ihre Rolle als britische Premierministerin Margaret Thatcher erhielt Streep ihren dritten Oscar. In "Die Eiserne Lady" zeigt sie die Staatsfrau in all ihrer Komplexität – als dominante politische Figur, aber auch als ältere Frau, die mit Demenz kämpft. Die Verwandlung Streeps – sowohl äußerlich als auch stimmlich – war so überzeugend, dass viele Zuschauer völlig vergaßen, dass es sich um eine Schauspielerin handelt.

Into the Woods (2014)

In dieser düsteren Musical-Adaption der Gebrüder-Grimm-Märchen spielte Streep die Hexe – exzentrisch, schrill, aber auch verletzlich. Ihre Rolle brachte ihr eine weitere Oscar-Nominierung ein und bewies erneut ihr Können als Sängerin und Bühnenfigur. Die Mischung aus Märchen, Drama und Musik liegt Streep offensichtlich – sie verleiht der übernatürlichen Figur eine unerwartete Tiefe.

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Little Women (2019)

In Greta Gerwigs gefeierter Adaption des Klassikers "Little Women" spielt Streep die strenge, konservative Tante March. Zwar ist ihre Rolle kleiner, doch sie sorgt für einige der pointiertesten und witzigsten Dialoge im Film. Ihre Präsenz ist ein weiteres Beispiel dafür, wie selbst eine Nebenrolle unter ihrer Führung glänzen kann.

Fazit

Meryl Streep ist weit mehr als nur eine großartige Schauspielerin – sie ist ein kulturelles Phänomen. Ihre Fähigkeit, sich in unterschiedlichste Charaktere zu verwandeln, ihr unvergleichliches Gespür für Emotion und Timing, sowie ihr Mut zur Vielseitigkeit machen sie zu einer Ausnahmeerscheinung. Ihre Filmografie ist nicht nur beeindruckend – sie ist ein Spiegel der modernen Filmgeschichte. Ob als Sophie, Miranda oder Donna – jede Figur bekommt durch sie eine Seele. Und das macht sie zu der Meryl Streep, die wir bewundern.

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