Street Fighter: David Dastmalchian als M. Bison gecastet

Auch für Guile wurde offenbar ein Darsteller gecastet

Von Jonas Reichel am 4 min Lesezeit

Der "Street Fighter"-Film hat seinen Bösewicht gefunden! Wie Deadline berichtet, wurde "The Suicide Squad"-Darsteller David Dastmalchian als M. Bison gecastet.

Bison ist einer der bekanntesten Schurken im "Street Fighter"-Universum und Chef der Verbrecherorganisation Shadaloo. In den Spielen ist Bison verantwortlich für zahlreiche Verbrechen, darunter Waffenhandel, Gedankenkontrolle und den Versuch, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Was ihn auszeichnet? Machtgier, Brutalität und seinen legendären Psycho-Power-Angriff.

Neben Dastmalchian ist auch der restliche Cast hochkarätig besetzt. Zu den bereits bestätigten Darstellern gehören unter anderem Andrew Koji, Noah Centineom, Jason Momoa als Blanka oder Rapper Curtis "50 Cent" Jackson in der Rolle des Balrog. Doch damit nicht genug: Laut Nexus Point News befindet sich derzeit auch Cody Rhodes, aktueller WWE-Star und Publikumsliebling, in Gesprächen für eine weitere Schlüsselfigur des "Street Fighter"-Universums – den legendären Guile. Guile ist einer der bekanntesten Charaktere der Reihe und trat erstmals 1991 in "Street Fighter 2" auf. Er ist ein kampferprobter Colonel der US Air Force, der gegen M. Bison kämpft, um den Tod seines Freundes Charlie Nash zu rächen.

Guile ist nicht nur für seinen ikonischen Bürstenhaarschnitt bekannt, sondern auch für seine typischen Spezialangriffe wie den "Sonic Boom" und den "Flash Kick". Ebenso gilt er als einer der beliebtesten Kämpfer im gesamten "Street Fighter"-Franchise. In der 1994er-Filmadaption wurde Guile von Action-Star Jean-Claude Van Damme verkörpert.

Die Regie der Verfilmung übernimmt Kitao Sakurai, der durch die Komödie "Bad Trip" bekannt wurde. Ein offizieller Kinostart wurde bisher nicht bekannt gegeben, doch die Produktion soll schon bald beginnen.

"Street Fighter": Umstritten, aber Kult – Das Vermächtnis eines ungewöhnlichen Filmphänomens

Wenn von den umstrittensten Videospielverfilmungen aller Zeiten die Rede ist, fällt ein Name fast immer zuerst: "Street Fighter". Der Actionfilm aus dem Jahr 1994, inspiriert vom legendären Beat-'em-up-Spiel von Capcom, gilt einerseits als Paradebeispiel für misslungene Game-Adaptionen, andererseits besitzt er längst Kultstatus. Warum dieser Film bis heute polarisiert und trotzdem verehrt wird, liegt an einer Mischung aus skurrilem Charme, kuriosen Produktionsgeschichten und nostalgischem Kultfaktor.

Ein Film, der nie das sein wollte, was Fans erwarteten

"Street Fighter" erschien in einer Zeit, als Hollywood gerade begann, das Potenzial von Videospielverfilmungen zu entdecken. Doch statt sich eng an die Vorlage zu halten, entschied sich Regisseur Steven E. de Souza (bekannt für "Das Phantom Kommando") für einen ungewöhnlichen Ansatz: Statt einem Turnierfilm mit Fokus auf Martial Arts, wie es die Spiele vorgeben, wurde der Film zu einem Action-Abenteuer mit militärischem Einschlag und überdrehten Figuren.

Diese kreative Freiheit führte dazu, dass viele beliebte Charaktere aus den Spielen stark verfremdet oder nur oberflächlich eingebunden wurden. Jean-Claude Van Damme als Guile, der amerikanische Soldat mit belgischem Akzent, wurde zum unfreiwilligen Aushängeschild des Films. Auch Kylie Minogue als Cammy und Raul Julia als M. Bison sorgten für gemischte Reaktionen – Julia lieferte dabei jedoch eine bis heute legendäre Performance ab.

Das Vermächtnis von Raul Julia

Raul Julia, ein hoch angesehener Theaterschauspieler, spielte M. Bison mit einer Mischung aus Theatralik, Wahnsinn und Ironie, die den Film bis heute prägt. Für viele Fans gilt seine Darstellung als das große Highlight des Films. Traurigerweise war es seine letzte Rolle vor seinem Tod – er nahm sie an, um seinen Kindern einen Film zu widmen, den sie sehen konnten. Seine legendäre Zeile "Für dich war es der schlimmste Tag deines Lebens. Für mich war es Dienstag." gilt als eine der ikonischsten Filmzitate der 90er-Jahre und unterstreicht, wie sehr Julia den Film auf seine eigene Art prägte.

Trash, der Spaß macht

Obwohl der Film von Kritikern zerrissen wurde und auch an den Kinokassen nicht die erhofften Erfolge einfuhr, entwickelte er über die Jahre hinweg Kultstatus – vor allem, weil er sich selbst nie wirklich ernst nimmt. Die unfreiwillige Komik, die absurden Dialoge, die teils peinlichen Effekte und der charmante Overacting-Stil machen den Film für viele Fans zu einem "so schlecht, dass er gut ist"-Erlebnis.

Dabei war "Street Fighter" nie als ernstes Drama gedacht. Regisseur Steven de Souza bezeichnete ihn später selbst als "Popcorn-Comicfilm", der Spaß machen und unterhalten sollte. Dass der Film trotz – oder gerade wegen – seiner Unzulänglichkeiten weiterlebt, zeigt, wie sich Trash-Perlen in der Popkultur etablieren können.

Ein Film, der seinen eigenen Kult erschaffen hat

Heute gilt "Street Fighter" als nostalgische Zeitreise in die 90er – mit all ihren schrillen Farben, übertriebenen Heldenposen und kitschigen Sprüchen. Für viele Fans gehört der Film zur Kindheit oder Jugend, als Videospiele und Actionfilme eine noch größere Faszination ausübten.

Auch in der Meme-Kultur lebt der Film weiter. Szenen aus "Street Fighter" werden regelmäßig in Social Media geteilt, Zitate tauchen in YouTube-Videos auf und Merchandise rund um den Film erfreut sich wachsender Beliebtheit. Nicht zuletzt wurde das Werk zur Blaupause für zahlreiche Parodien und Hommagen in der Popkultur.

Das neue Filmprojekt: Kult oder Flop 2.0?

Mit Legendary Pictures steht nun ein neuer "Street Fighter"-Film in den Startlöchern. Dieser soll eine modernere, ernsthaftere Adaption bieten und setzt auf eine hochkarätige Besetzung – unter anderem mit David Dastmalchian als M. Bison und Stars wie Jason Momoa und Andrew Koji. Doch die Fans sind skeptisch: Wird der neue Film das "Street Fighter"-Universum endlich würdigen, oder verpasst er den einzigartigen Charme, der den Kult rund um den ersten Film mitgeprägt hat?

Egal, wie gut oder schlecht der kommende Film wird – das Original von 1994 bleibt ein unverrückbarer Teil der Film- und Videospielgeschichte: umstritten, einzigartig, und irgendwie… Kult.