The Flash Filmvorschau

Das müsst ihr zum kommenden DCEU-Film wissen

von Pierre Lorenz am 9. März 2022

Im Juni 2023 erscheint mit "The Flash" einer der meisterwarteten DC-Filme der vergangenen Jahre. Ähnlich wie die "Loki"-Serie und "Spider-Man: No Way Home" wird der erste Solo-Auftritt des Superhelden ein Multiversum öffnen. Bisher gibt es nur wenige Informationen zur Handlung des Films, weswegen ihr heute in unserem neuesten KinoCheck Original nicht nur alles zur Produktion und zum Cast erfahrt, sondern auch unsere Theorien zur Story von "The Flash". 

 

Handlung

Wie eingangs erwähnt, handelt es sich bei dem Film um den allerersten Solo-Auftritt des blitzschnellen DC-Superhelden – zumindest wenn man die "The Flash"-Serie, die mittlerweile stolze acht Staffeln umfasst, außen vor lässt. Leaks zur Handlung oder gar offizielle Informationen gibt es derzeit leider nicht, denn abgesehen von einem ersten Trailer von Oktober 2021 halten sich die Verantwortlichen noch eher bedeckt. Klar ist aber, dass sich die im Film erzählte Geschichte stark an der Comicvorlage "Flashpoint" orientieren soll, weshalb wir euch diese kurz vorstellen wollen.

Die "Flashpoint"-Comics sind 2011 bei DC erschienen und stammen aus der Feder von Geoff Johns, der auch bei fast allen großen DCEU-Filmen und -Serien der letzten Jahre entweder als Produzent oder als Autor mitgewirkt hat. Der Comic stellt eine wegweisende Zäsur im DC-Kanon dar, denn nach ihm beginnt "The New 52" und somit ein Neustart fast aller Comic-Reihen des Verlags. Die Handlung des Comics ist äußerst abgedreht: So ist Superman beispielsweise nicht mehr mit Lois Lane zusammen, sondern mit Wonder Woman. Auch die Justice League sieht anders aus als vorher, denn sie ist in "Flashpoint" keine staatliche Vereinigung mehr, sondern nur eine lose Zusammenkunft verschiedener Superhelden. 

Ähnlich geht es auch Barry Allen alias The Flash, der in einer völlig veränderten Welt aufwacht. Er hat keine Superkräfte mehr und auch seine Familie ist völlig durcheinandergewürfelt. Seine eigentlich tote Mutter ist lebendig und sein eigentlich lebender Vater ist tot. Zu allem Überfluss ist auch noch sein Erzfeind Captain Cold der gefeierte Superheld von Central City und die Justice League, wie wir sie kennen, hat es nie gegeben. Blickt man über den Tellerrand von Central City wird das Ausmaß der Veränderungen durch das Multiversum aber erst richtig deutlich, denn die Welt ist völlig aus den Fugen geraten. Batmans bürgerlicher Name lautet Thomas Wayne, sein Sohn Bruce ist in einer Gasse erschossen worden und seine Frau Martha wird zum Joker. Die Amazonen haben das Vereinigte Königreich erobert und die Atlanter haben unter der Führung von Aquaman Westeuropa unter Wasser gesetzt. 

Ganz schön chaotisch, oder? Das denkt sich auch Barry Allen und sucht Rat bei Batman, wo ihm klar wird, dass er sich nicht in einer parallelen Dimension, sondern einer alternativen Realität befindet. Er macht den Bösewicht Eobard Thawne alias Reverse-Flash für das Chaos verantwortlich und will ihm das Handwerk legen, indem er den Unfall, durch den er seine Superkräfte erlangt hat, rekonstruiert. Nach einem erfolglosen Versuch klappt es tatsächlich und er macht sich schleunigst auf den Weg, das entstandene Chaos auf der Welt einzudämmen. 

Gemeinsam mit Batman und Cyborg will er Wonder Woman und Aquaman aufhalten. Außerdem findet das Trio einen eingesperrten Superman wieder, der in seinem Leben noch keinen anderen Menschen gesehen hat und völlig verängstigt ist. Langsam, aber sicher wird Barry klar, dass er Eobard Thawne um jeden Preis aufhalten muss. Nachdem sich einige Superhelden zusammenschliessen, kommt es zum eigentlichen Showdown zwischen Flash und Reverse-Flash, der schlussendlich siegreich für den Superhelden ausgeht. 

Bei der anschließenden Reise in die Vergangenheit, die alles wieder gerade rücken und seine Mutter vor dem Tod bewahren soll, erkennt Barry die Existenz von drei Zeitsträngen: DC, Vertigo und Wildstorm. Eine mysteriöse Figur verrät The Flash, dass die Welt in drei Zeitstränge aufgeteilt wurde, um sie vor der Gefahr des Bösewichts Doctor Manhattan zu bewahren. Auch Fans abseits der Comics dürfte er bekannt vorkommen, denn der äußerst mächtige Bösewicht trat erstmals 2009 im Film "Watchmen" auf und war auch 2019 in der gleichnamigen Serie zu sehen. Die drei Welten verschmelzen schließlich miteinander und Barry wacht, ähnlich wie zu Beginn der Comics, in seinem Bett auf und hofft darauf, dass alles vorbei sei. 

Nun kennen wir die Geschichte der "Flashpoint"-Comics und haben einen groben Überblick über die Geschehnisse. Aber was genau wird davon tatsächlich im Film zu sehen sein? Das ist schon deutlich schwieriger abzuschätzen. Wir können zumindest davon ausgehen, dass die Handlungen sich stark ähneln werden, schließlich war als Filmtitel ursprünglich sogar "Flashpoint" angedacht. Hauptdarsteller Ezra Miller bestätigt, dass der Film für das DCEU äußerst wichtig sei und Drehbuchautorin Christina Hodson spricht davon, dass das "cinematic multiverse" aus diesem Film entstehen werde. "The Flash" hat also auf jeden Fall das Potential, so etwas wie das "No Way Home" für das DCEU zu werden. Egal wie viel von den Comics am Ende im Film übernommen wird, so können wir uns auf jeden Fall auf einen aufregenden und angesichts der Schauspieler auch auf einen nostalgischen Blockbuster freuen. 

 

Produktion

Glücklicherweise ist der Film längst im Kasten, denn nachdem die Dreharbeiten im April 2021 starteten, wurden sie bereits im Oktober fertiggestellt. Tatsächlich blickt "The Flash" auf eine lange und stellenweise ungewisse Produktionsgeschichte zurück. Bereits 2014 wurde Ezra Miller als The Flash verpflichtet, das Drehbuch sollte zwischenzeitlich von Chris Miller und Phil Lord stammen. Die beiden verließen schließlich das Projekt und arbeiteten an "Solo: A Star Wars Story", weshalb Seth Grahame-Smith Regie und Drehbuch übernehmen sollte. Auch das war nicht von Dauer, denn bereits im Frühling 2016 hat er das Projekt aufgrund kreativer Differenzen wieder verlassen. Es folgte "The Mandalorian"-Regisseur Rick Famuyiwa, der ebenfalls nach ein paar Monaten das Handtuch warf. Die Produktion drohte langsam, aber sicher zu einem Desaster zu werden und so wollte Warner Bros. laut einem Bericht von Variety entweder "Zurück in die Zukunft"-Regisseur Robert Zemeckis oder "Kick-Ass"-Regisseur Matthew Vaughn verpflichten. Ihr könnt es euch bereits denken: Auch das hat nicht funktioniert. Eine weitere erfolglose Station hatten die "Spider-Man: Homecoming"-Autoren John Francis Daley und Jonathan Goldstein, die immerhin über ein Jahr bis März 2019 verantwortlich waren. Danach folgte ein radikaler Neustart, denn Hauptdarsteller Ezra Miller regte eine Neufassung des Drehbuchs an und realisierte diese gemeinsam mit Comic-Legende Grant Morrison. Kurz darauf wurden "Birds of Prey"-Autorin Christina Hodson und "ES"-Regisseur Andy Muschietti verpflichtet, die schlussendlich auch ihren Posten behalten durften. Eine ganz schön turbulente Geschichte, die sich vor den eigentlichen Dreharbeiten abgespielt hat. Am Ende scheint man mit Hodson und Muschietti aber immerhin zwei fähige Kräfte gefunden zu haben.

 

Cast

Kommen wir nun zum Cast von "The Flash", der aus weit mehr bekannten Personen als nur Ezra Miller besteht. Da wäre zum einen Ben Affleck als Batman. Er verkörpert eine eigene Version, die gemeinsam mit Barry Allen in der Justice League gegen Steppenwolf gekämpft hat. Die beiden Charaktere sollen außerdem mehr miteinander verbunden sein als man denkt, denn Bruce Wayne ist eine Art Mentor für Barry Allen. Ein anderer Batman wird wie in "Batman Returns" von Michael Keaton verkörpert und soll ebenfalls eine große Rolle in der Handlung spielen. Eine weitere wichtige Figur ist Supergirl, die von Sasha Calle gespielt wird. Leider ist nicht bekannt, ob Supergirl Kara Danvers, Lara Lane-Kent oder eine andere Version sein wird. Barrys Mutter Nora wird von Maribel Verdú und Barrys Vater Henry von Ron Livingston gespielt. Es gibt aber auch noch einige nicht bestätigte Schauspieler, die an "The Flash" beteiligt sein sollen. So sollen beispielsweise Jason Momoa als Aquaman und Gal Gadot als Wonder Woman mit von der Partie sein. Das ergäbe mit Blick auf die "Flashpoint"-Comics durchaus Sinn und ist unserer Meinung nach mehr als wahrscheinlich. Ein weiteres Indiz ist die Tatsache, dass "Aquaman and the Lost Kingdom" nur einen Monat später im Kino erscheint. Auch Cyborg soll eine Rolle spielen und Ray Fisher hat in der Vergangenheit bereits seine Bereitschaft für eine Rolle in "The Flash" in Aussicht gestellt. Ähnlich verhält es sich mit Zachary Levi als Shazam. Es ist aber ohnehin davon auszugehen, dass wir es noch mit dem ein oder anderen Überraschungsgast zu tun haben werden, der vielleicht in einem neuen Trailer angeteast wird. 

 

Trailer

Auch wenn der bisherige Trailer vom Oktober 2021 nur verhältnismäßig kurz ist, so lohnt es sich doch, ein wenig genauer hinzuschauen. Wir sehen im Trailer ein Taxi, das an Wayne Manor ankommt und wir können Michael Keatons Batman ganz gut an der Stimme erkennen. Er fragt The Flash, was der Grund für seinen Kampf zur Rettung des Universums sei. In Anbetracht der Handlung in den Comics vermuten wir, dass die Frau im Trailer Barrys Mutter Nora ist, für die er die Strapazen der Zeitreise überhaupt erst auf sich genommen hat. Am Ende sehen wir eine Gruppe von drei Figuren: The Flash, Supergirl und eine mysteriöse dritte Person. Diese sieht optisch sehr nach The Flash aus, aber irgendwie unterscheidet sie sich dann doch von dem Hauptcharakter. Seit Release des Trailers ranken sich viele Spekulationen um diese dritte Figur, manche denken an einen anderen Flash wie beispielsweise Jay Garrick, andere wiederum sehen hier Eobard Thawne alias Reverse-Flash. Trotz der vergleichsweise kurzen Dauer des Trailers kann man also schon ein paar Dinge erahnen und wir freuen uns hoffentlich bald auf einen richtigen Trailer mit neuem Material aus dem Film. 

Bild zu THE FLASH: Flashpoint (2023) Filmvorschau