"Anemone": Daniel Day-Lewis feiert sein Comeback als Schauspieler!
Die Regie des Films übernimmt ein Sohn
Daniel Day-Lewis – einer der wohl besten Schauspieler unserer Zeit – meldet sich nach einer längeren Auszeit zurück und feiert mit "Anemone" sein Comeback!
Der mehrfache Oscar-Gewinner gab 2017 bekannt, dass "Der seidene Faden" sein letzter Film als Schauspieler sei – ein Schock für alle Filmliebhaber. Doch nun stellte sich heraus, dass es sich dabei nur um einen vorläufigen Ruhestand handelte. Wie The Hollywood Reporter berichtet, wird Day-Lewis im Regiedebüt seines Sohns, Ronan Day-Lewis, die Hauptrolle übernehmen.
"Anemone", erzählt von den komplexen Beziehungen innerhalb einer Familie, insbesondere zwischen Vätern, Söhnen und Brüdern. Neben Daniel Day-Lewis spielen auch Sean Bean, "The Walking Dead"-Darstellerin Samantha Morton, Samuel Bottomley und Safia Oakley-Green wichtige Rollen. Der Film könnte bereits nächstes Jahr in die Kinos kommen – ein konkretes Startdatum steht bisher aber noch aus.
Die außergewöhnliche Karriere von Daniel Day-Lewis: Ein Porträt des Ausnahmeschauspielers
Daniel Day-Lewis, einer der brillantesten Schauspieler seiner Generation, ist bekannt für seine intensive Method-Acting-Technik und seine Fähigkeit, in jede Rolle vollständig einzutauchen. Mit drei gewonnenen Oscars als bester Hauptdarsteller ist er der einzige männliche Schauspieler, der diese Auszeichnung so oft erhalten hat. Seine Karriere erstreckt sich über Jahrzehnte und umfasst einige der bedeutendsten Filme der Filmgeschichte. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Karriere von Daniel Day-Lewis und seine wichtigsten Werke, die ihn zu einer Legende gemacht haben.
Frühe Jahre und erste Erfolge
Day-Lewis wurde am 29. April 1957 in London geboren. Als Sohn des Dichters Cecil Day-Lewis und der Schauspielerin Jill Balcon wuchs er in einem künstlerischen Umfeld auf. Schon früh entwickelte er eine Leidenschaft für die Schauspielerei und begann seine Ausbildung an der Bristol Old Vic Theatre School. Seinen ersten großen Durchbruch hatte er in dem Film "Gandhi" (1982), in dem er eine kleine Rolle spielte. Obwohl seine Rolle relativ unbedeutend war, erregte seine Leistung die Aufmerksamkeit von Kritikern und Filmemachern.
Sein nächster großer Erfolg kam 1985 mit "Zimmer mit Aussicht", einer Verfilmung von E.M. Forsters Roman. In der Rolle des exzentrischen Cecil Vyse konnte Day-Lewis seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellen. Der Film wurde ein großer Erfolg und markierte den Beginn seiner Bekanntheit in der internationalen Filmszene.
"Mein linker Fuß": Der erste Oscar
Der Film, der Day-Lewis in die Liga der großen Schauspieler katapultierte, war "Mein linker Fuß" (1989). In diesem Biopic spielte er den irischen Schriftsteller und Maler Christy Brown, der an Zerebralparese litt und nur seinen linken Fuß kontrollieren konnte. Day-Lewis verbrachte Monate damit, sich auf die Rolle vorzubereiten, und lernte, den Alltag eines Menschen mit dieser Behinderung nachzuvollziehen. Während der Dreharbeiten blieb er in der Rolle, selbst zwischen den Aufnahmen, und ließ sich in einem Rollstuhl herumfahren.
Diese Hingabe zahlte sich aus: Für seine herausragende Leistung erhielt er seinen ersten Oscar als bester Hauptdarsteller. Der Film war nicht nur ein großer kommerzieller Erfolg, sondern auch ein künstlerischer Triumph, der Day-Lewis' Status als einen der talentiertesten Schauspieler seiner Generation festigte.
"Der letzte Mohikaner" und "Im Namen des Vaters"
In den folgenden Jahren wählte Day-Lewis sorgfältig seine Projekte aus, was ihn von anderen Schauspielern unterschied. Er war bekannt dafür, nur wenige Rollen anzunehmen, diese aber mit größter Hingabe zu verkörpern. "Der letzte Mohikaner" (1992), in dem er den Trapper Nathaniel "Hawkeye" Poe spielte, zeigte eine neue Facette seines Talents. Für die Rolle bereitete er sich körperlich intensiv vor, lernte den Umgang mit Waffen und lebte in der Wildnis, um sich in die Rolle des einsamen Kriegers hineinzuversetzen.
Ein weiterer wichtiger Film in seiner Karriere war "Im Namen des Vaters" (1993), in dem er den unschuldig inhaftierten Gerry Conlon spielte, der für einen IRA-Bombenanschlag verurteilt wurde. Auch hier legte Day-Lewis großen Wert auf Authentizität: Er verbrachte Zeit in einer Zelle und ließ sich körperlich wie mental auf die Strapazen eines Gefangenenlebens ein. Für diese Rolle wurde er erneut für den Oscar nominiert und zeigte einmal mehr seine außergewöhnliche Fähigkeit, sich in die Figuren zu verwandeln, die er spielt.
"There Will Be Blood": Der zweite Oscar
Einer der Höhepunkte seiner Karriere kam 2007 mit "There Will Be Blood", einem epischen Drama über Gier und Macht im frühen 20. Jahrhundert. Day-Lewis spielte den skrupellosen Ölbaron Daniel Plainview und lieferte eine der intensivsten Darstellungen seiner Karriere ab. Der Film, der von Paul Thomas Anderson inszeniert wurde, gilt heute als modernes Meisterwerk, und Day-Lewis' Darstellung wurde von Kritikern weltweit gefeiert. Für diese Rolle erhielt er seinen zweiten Oscar als bester Hauptdarsteller.
Die Zusammenarbeit zwischen Anderson und Day-Lewis war so erfolgreich, dass sie später erneut zusammenarbeiteten, aber "There Will Be Blood" bleibt einer der denkwürdigsten Filme in Day-Lewis' Karriere. Seine Verkörperung von Plainview, der sich von einem hungrigen Unternehmer zu einem zerstörerischen Tyrannen entwickelt, ist ein Paradebeispiel für seine Schauspielkunst.
"Lincoln" und der dritte Oscar
Einer der größten Triumphe von Daniel Day-Lewis kam 2012, als er den amerikanischen Präsidenten Abraham Lincoln in "Lincoln" spielte, einem Film von Steven Spielberg. Day-Lewis brachte Lincolns komplexen Charakter auf die Leinwand, indem er dessen Stimme, Haltung und Denkweise akribisch studierte. Seine Darstellung wurde als so authentisch empfunden, dass viele Kritiker und Zuschauer glaubten, sie hätten den echten Lincoln vor sich.
Für seine Rolle als Lincoln erhielt er 2013 seinen dritten Oscar als bester Hauptdarsteller, was ihn endgültig zu einer lebenden Legende machte. "Lincoln" zeigte nicht nur seine schauspielerische Wandlungsfähigkeit, sondern auch seine Hingabe, historische Figuren mit größtem Respekt und äußerster Genauigkeit darzustellen.
"Der seidene Faden" und Rücktritt
Nach "Lincoln" wählte Day-Lewis seine Rollen noch selektiver. Sein letzter Film vor seinem angekündigten Rücktritt war "Der seidene Faden" (2017), erneut eine Zusammenarbeit mit Paul Thomas Anderson. Day-Lewis spielte den Modedesigner Reynolds Woodcock, eine Rolle, die ihn in die Welt der Haute Couture eintauchen ließ. Wie gewohnt bereitete er sich akribisch auf die Rolle vor, indem er das Nähen lernte und sich in die Arbeitsweise eines Designers hineinversetzte.