Werwulf: Der neue Film von Robert Eggers
Das Drehbuch soll authentische Dialoge aus dem 13. Jahrhundert enthalten
Nachdem Robert Eggers in diesem Jahr "Nosferatu" bereits erfolgreich wiederauferstehen ließ, widmet sich der Regisseur mit "Werwulf" nun einer weiteren Horror-Ikone.
Die Handlung von "Werwulf" spielt laut The Hollywood Reporter in einer düsteren und gewalttätigen Epoche des mittelalterlichen Englands, in der ein Werwolf sein Unwesen treibt. Passend dazu soll das Drehbuch Dialoge enthalten, die der Sprache des 13. Jahrhunderts entsprechen. Ergänzt werden Übersetzungen und Anmerkungen, um auch Nicht-Historikern den Zugang zu erleichtern.
Diese kulturelle Präzision ist typisch für Eggers' Stil. Bereits in seinen früheren Werken wie "The Witch" sprachen die Figuren authentisches Altenglisch. Zunächst plante er sogar, "Werwulf" in Schwarz-Weiß zu drehen, ähnlich wie seinen Film "The Lighthouse" – letztlich entschied er sich aber dagegen.
Derzeit ist eine Veröffentlichung an Weihnachten 2026 vorgesehen. Zur Besetzung ist aktuell noch nichts bekannt. Möglich erscheint aber, dass Willem Dafoe erneut zu sehen sein wird. Dafoe und Eggers arbeiteten bereits sehr erfolgreich für "The Lighthouse", "The Northman" und "Nosferatu" zusammen. Zudem bot Eggers Dafoe an, ihn in seinen weiteren Filmen besetzen zu wollen. Ob sich diese Ankündigung bewahrheitet, erfahren wir sicherlich im Laufe des Jahres.
Werwölfe scheinen ein kleines Revival im Horror-Genre zu feiern: Aktuell ist zum Beispiel mit "Wolf Man" eine moderne Adaption unter der Regie von Leigh Whannell im Kino zu sehen.
Die Filme von Robert Eggers: Meisterwerke des modernen Horrors und historischen Kinos
Robert Eggers hat sich in wenigen Jahren als einer der einflussreichsten Filmemacher des zeitgenössischen Kinos etabliert. Mit seinem unverkennbaren Stil, der historische Präzision, psychologischen Horror und beeindruckende Bildsprache vereint, hat er ein kleines, aber kraftvolles Werk geschaffen, das ihn zu einem der spannendsten Regisseure seiner Generation macht. Seine Filme tauchen tief in düstere, atmosphärische Welten ein und erzählen Geschichten, die sowohl verstörend als auch poetisch sind. Hier ein Überblick über seine bisherige Filmografie und deren Bedeutung.
The Witch (2015): Ein Ursprung des Grauens
Mit "The Witch" legte Eggers einen atemberaubenden Debütfilm vor, der nicht nur das Horror-Genre prägte, sondern auch den Begriff des "elevated horror" popularisierte. Die Geschichte spielt im Neuengland des 17. Jahrhunderts und folgt einer puritanischen Familie, die nach einer Verbannung aus ihrer Gemeinschaft auf einem einsamen Hof am Rande eines Waldes lebt. Dort geraten sie in den Bann dunkler Mächte, während Misstrauen, religiöser Fanatismus und familiäre Konflikte die Spannungen eskalieren lassen.
Eggers' akribische Liebe zum Detail – von den authentischen Dialogen bis zu den historischen Requisiten – verleiht dem Film eine bedrückende Glaubwürdigkeit. Die verstörenden Bilder und der schaurige Soundtrack schaffen eine Atmosphäre, die lange nachwirkt. "The Witch" wurde ein Überraschungserfolg und etablierte Eggers als neues Talent im Horrorgenre.
The Lighthouse (2019): Ein psychologischer Albtraum
Mit seinem zweiten Film "The Lighthouse" wagte Eggers sich an eine experimentellere und intensivere Erzählung. Der Schwarz-Weiß-Film zeigt Willem Dafoe und Robert Pattinson als zwei Männer, die in den 1890er Jahren gemeinsam auf einer abgelegenen Insel einen Leuchtturm betreiben. Die Isolation und der zunehmende Wahnsinn der Charaktere führen zu Spannungen, surrealen Visionen und einem unvergesslichen psychologischen Duell.
Die visuelle Ästhetik des Films – gedreht im 1,19:1-Format, das an Stummfilmära-Klassiker erinnert – und die kraftvollen Darstellungen von Dafoe und Pattinson machen "The Lighthouse" zu einem einzigartigen Kinoerlebnis. Der Film kombiniert psychologischen Horror mit Mythologie, Symbolik und einer gehörigen Portion schwarzem Humor. Viele Kritiker sahen ihn als weiteren Beweis für Eggers' außergewöhnliches Talent.
The Northman (2022): Eine epische Wikingersaga
Mit "The Northman" zeigte Eggers, dass er auch große historische Epen meistern kann. Der Film erzählt die Geschichte von Amleth (Alexander Skarsgård), einem Wikingerprinzen, der den Tod seines Vaters rächen will. Inspiriert von der nordischen Mythologie und den archaischen Racheepen der Literatur, bietet der Film eine rohe, brutale und zugleich poetische Darstellung der Wikingerzeit.
Eggers arbeitete eng mit Historikern zusammen, um die Welt von "The Northman" so authentisch wie möglich zu gestalten – von den Kulissen und Kostümen bis hin zu den Ritualen und Glaubensvorstellungen der Wikinger. Die Mischung aus intensiver Action, mythologischen Elementen und Eggers' charakteristischem Hang zur Detailtreue macht den Film zu einem faszinierenden Erlebnis.
Nosferatu (2024): Eine Hommage an den klassischen Horror
Eggers' nächste große Herausforderung war die Neuinterpretation von "Nosferatu", F.W. Murnaus Stummfilmklassiker von 1922. Mit einem beeindruckenden Cast, darunter Willem Dafoe, Bill Skarsgård und Anya Taylor-Joy, erweckte Eggers den berühmten Vampir auf seine ganz eigene Weise zum Leben. Der Film verbindet Elemente des klassischen Gothic-Horrors mit Eggers' typischem Hang zur Dunkelheit und psychologischen Tiefe.
Die Veröffentlichung von "Nosferatu" sorgte für großes Aufsehen, da Eggers sowohl den Respekt vor dem Original als auch seine eigene kreative Handschrift bewies. Kritiker lobten die atmosphärische Dichte und die meisterhafte Neuinterpretation eines der einflussreichsten Filme der Horrorgeschichte.
Das Vermächtnis von Robert Eggers
Eggers hat mit seinen Filmen gezeigt, dass Horror und Historienfilme weit mehr sein können als reine Unterhaltung. Er verbindet tiefgehende Charakterstudien, historische Authentizität und visuelle Innovationen, um Filme zu schaffen, die das Publikum sowohl verstören als auch fesseln. Seine Werke sind düster, kraftvoll und stets von einer einzigartigen Vision geprägt.
Mit jedem neuen Projekt erweitert Eggers die Grenzen des Kinos und beweist, dass Filme nicht nur Geschichten erzählen, sondern auch Kunstwerke sein können.