Scarlett Johansson vs Disney: Die "Black Widow"-Schauspielerin verklagt ihren Arbeitgeber
Auf den Konzern könnten noch weitere Klagen zukommen
Kaum ist mit "Black Widow" der erste Marvel-Film aus Phase 4 erschienen, schon gibt es gehörig Trubel hinter den Kulissen. Grund dafür ist die Veröffentlichungspolitik des Streamingdienstes Disney+, der bei den Schauspielern massive finanzielle Einbußen verursacht. So ergeht es auch Scarlett Johansson, die laut dem Wall Street Journal Klage gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber eingereicht hat. Der Vorwurf: Vertragsbruch von Seiten des Filmriesen. In dem Papier soll stehen, dass "Black Widow" einen exklusiven Kinostart erhält. Weiter heißt es, Johansson sei an den weltweiten Einspielergebnissen beteiligt, weshalb diese einen nicht unerheblichen Teil ihrer finalen Gage ausmachen. Da der Film aber parallel ins Kino gebracht und gleichzeitig per VIP-Zugang bei Disney+ veröffentlicht wurde, sieht sich die Schauspielerin benachteiligt.
Der Kinostart des Marvel-Blockbusters lief mit 158 Millionen US-Dollar Umsatz am ersten Wochenende zunächst zur vollen Zufriedenheit aller Beteiligten, stürzte aber eine Woche später mit einem internen Negativrekord Disneys ab. Erklärungen gibt es viele, aber die entscheidendste davon ist sicherlich die parallele Veröffentlichung bei Disney+, die neben den ganzen Kinoeinnahmen nochmal 60 Millionen US-Dollar am ersten Wochenende erwirtschaftete. Von diesen 60 Millionen fließt allerdings kein Cent an Johansson und die ohnehin gebeutelten Kinobetreiber, denn der Gewinn geht ohne Umwege direkt an Disney.
In einer offiziellen Stellungnahme relativiert der Konzern das Vorgehen und nennt die Klage in Anbetracht der immer noch vorherrschenden Pandemie sogar "verheerend". Es wird spannend, wie das Urteil im Fall Johansson gegen Disney ausfallen wird, schließlich könnte eine Entscheidung zugunsten Scarlett Johansson eine regelrechte Welle an ähnlichen Klagen auslösen.