Salvation Mountain: "Spring Breakers"-Fortsetzung in Entwicklung
Der Film soll sich an einer jüngeren Zielgruppe orientieren
Mehr als ein Jahrzehnt nach dem kontroversen und popkulturell einflussreichen "Spring Breakers" von Harmony Korine wird dem Skandalfilm nun ein Nachfolger spendiert: "Spring Breakers 2: Salvation Mountain" ist laut dem Branchenmagazin Variety offiziell in Entwicklung.
Während James Franco, Selena Gomez, Vanessa Hudgens und Ashley Benson die Hauptrollen in Teil 1 spielten, setzt die Fortsetzung hingegen auf neue Gesichter. Bella Thorne, Ariel Martin, Grace Van Dien und True Whitaker verkörpern eine Gruppe junger Frauen, die während ihrer Frühlingsferien in ein gefährliches Abenteuer abrutschen. Der Film wird als eine "kühne neue Reise für die Generation Z" beschrieben – ein Hinweis darauf, dass man sich thematisch und visuell wohl an einer jüngeren Zielgruppe orientieren will. Die Regie übernimmt diesmal nicht Harmony Korine selbst, sondern Matthew Bright, bekannt für düstere Independent-Projekte wie "Freeway".
Die Produzenten Chris Hanley und Jordan Gertner, die bereits 2012 bei "Spring Breakers" federführend waren, produzieren auch "Salvation Mountain". In einer offiziellen Stellungnahme zeigten sich beide begeistert:
"Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Capture und darauf, weiterhin mutige, neue und bahnbrechende Geschichten rund um diesen wilden, fieberhaften Traum der Jugend zu entwickeln. Der Wunsch, dass die Frühlingsferien ewig dauern, hat uns nie losgelassen."
"Spring Breakers" sorgte vorwiegend durch seine Freizügigkeit und die ästhetische Inszenierung für Aufsehen. Franco als verrückter Gangster "Alien", hypnotische Elektrobeats, provokante Bilder und gesellschaftskritische Untertöne machten den Film trotz oder gerade wegen seiner Kontroversen zum Publikumsmagneten. Mit einem Budget von nur fünf Millionen US-Dollar spielte er über 30 Millionen ein.
Bereits 2014 wurde ein Sequel namens "Spring Breakers: The Second Coming" angekündigt, das sich um eine Konfrontation mit christlichen Extremisten drehen sollte. Die Regie sollte Jonas Åkerlund führen. Das Projekt scheiterte allerdings und verschwand 2017 endgültig in der Versenkung – eine geplante Digitalserie kam ebenfalls nie zustande. Ein Startdatum für "Springe Breakers: Salvation Mountain" steht bisher noch aus.

Filmtipps im Stil von Spring Breakers: Grell, wild und gefährlich verführerisch
Harmony Korines "Spring Breakers" (2012) ist ein Film, der polarisiert – schrill, sexy, surreal und zutiefst gesellschaftskritisch. Inmitten fluoreszierender Farben, Elektrobeats und exzessiver Partys entfaltet sich eine Geschichte über jugendliche Rebellion, Leere und das Streben nach Freiheit. Wer nach ähnlichen Filmen sucht, die diesen düsteren, stilisierten und provokanten Ton treffen, wird in der Welt des Arthouse-Kinos und kontroverser Independentfilme fündig. Hier sind einige Filmtipps, die Fans von "Spring Breakers" lieben könnten.
The Bling Ring (2013) – Regie: Sofia Coppola
Basierend auf wahren Begebenheiten erzählt "The Bling Ring" von einer Teenager-Gang aus L.A., die Prominente wie Paris Hilton und Lindsay Lohan ausraubte. Der Film ist ein faszinierender Blick auf Narzissmus, Ruhm und Konsumwahn in der Social-Media-Ära. Mit seinem kalten Glamour, hypnotischen Score und der distanzierten Erzählweise erinnert er stark an "Spring Breakers" – nur ohne Maschinengewehre, aber mit mindestens genauso viel Kritik an der Oberflächlichkeit der Popkultur.
Dreizehn (2003) – Regie: Catherine Hardwicke
Ein realistischerer, aber nicht weniger intensiver Blick auf Teenager, die in einer Spirale aus Rebellion, Drogen und Selbstzerstörung versinken. "Dreizehn" zeigt, wie schnell sich jugendliche Unschuld in Destruktivität verwandeln kann – ebenso erschütternd wie ehrlich. Wer "Spring Breakers" für seine kompromisslose Darstellung von jugendlichem Kontrollverlust mochte, wird hier emotional abgeholt.
Kids (1995) – Regie: Larry Clark
Der vielleicht offensichtlichste Tipp, denn "Kids" wurde von niemand Geringerem als Harmony Korine selbst geschrieben. Der Film gilt als Meilenstein des kontroversen Jugendkinos. Es geht um eine Gruppe New Yorker Teenager, die durch Sex, Drogen und Gleichgültigkeit taumeln – völlig ohne moralischen Zeigefinger. "Kids" ist roh, ungeschönt und ebenso schockierend wie wegweisend.
Enter the Void (2009) – Regie: Gaspar Noé
Wenn dir die visuelle Intensität und der halluzinogene Stil von "Spring Breakers" gefallen haben, ist "Enter the Void" Pflichtprogramm. Der Film erzählt die Geschichte eines jungen Drogendealers in Tokio – aus der Egoperspektive und teilweise nach seinem Tod. Farben, Licht, Sound – alles wirkt wie ein endloser Rausch. Gaspar Noé erschafft ein visuelles Trip-Erlebnis, das fast hypnotisch ist.
Assassination Nation (2018) – Regie: Sam Levinson
Vier Highschool-Mädchen kämpfen in einer fiktiven US-Kleinstadt um ihr Überleben, nachdem private Daten einer ganzen Gemeinde geleakt werden. Der Film ist brutal, stylish, feministisch und hochpolitisch. Mit seiner aggressiven Ästhetik, grellen Farbpalette und Gesellschaftskritik ist "Assassination Nation" wie eine moderne, blutigere Schwester von "Spring Breakers".

Good Time (2017) – Regie: Safdie Brothers
In "Good Time" zeigt Robert Pattinson in einer seiner besten Rollen als Kleinkrimineller, der nach einem misslungenen Banküberfall versucht, seinen Bruder zu retten. Neonfarben, treibender Synth-Soundtrack, Hektik, Verzweiflung – der Film ist wie ein fieberhafter Albtraum und atmosphärisch eine perfekte Ergänzung zu Korines Universum.
Fazit
"Spring Breakers" ist mehr als ein stylischer Film – er ist ein Kommentar zur Konsumgesellschaft, ein Tanz auf dem Vulkan der Jugendkultur. Wer diesen Mix aus Ästhetik, Tabubruch und Gesellschaftskritik sucht, wird in Filmen wie "The Bling Ring", "Assassination Nation" oder "Enter the Void" fündig. Diese Werke zeigen: Der Rausch, die Rebellion und die dunklen Seiten der Jugend sind ein endloser Quell für radikales, intensives Kino.
