James Bond: Amazon MGM Studios erhält kreative Kontrolle über das Franchise
Die Auswirkungen auf die Agenten-Reihe bleiben abzuwarten
Große Nachrichten aus dem Film-Business: Amazon MGM erhält die kreative Kontrolle über das "James Bond"-Franchise. Das teilte Amazon heute in einem Statement mit.
2021 erschien mit "Keine Zeit zu sterben" der bisher letzte "Bond"-Film in den Kinos dieser Welt. Ein neuer Film ist seitdem nicht unbedingt in greifbarer Nähe. Das hat auch seine Gründe, denn seit 2021 ist so einiges hinter den Kulissen passiert.
Die Hintergründe
2022 übernahm der Versand-Riese Amazon das Filmstudio MGM. Ein Teil dieses Deals war auch die "James Bond"-IP, da sich die Rechte an dem Franchise von MGM und Eon Productions geteilt werden. Eon Productions wird geführt von Barbara Broccoli und Michael G. Wilson. Laut dem heutigen Statement ziehen sich diese beiden nun jedoch zurück. Broccoli und Wilson bleiben zwar Co-Eigentümer des Franchises, die kreative Kontrolle wandert jedoch nun zu Amazon.
Mögliche Auswirkungen
Die Broccoli-Familie ist seit jeher sehr eng mit der "Bond"-Reihe verbunden. Was nun ihr Rückzug aus der kreativen Verantwortung zur Folge haben wird, ist noch nicht hundertprozentig abzusehen. Möglicherweise schreitet die Entwicklung eines neuen "Bond"-Films und das Casting eines neuen Darstellers schneller voran. Eventuell werden durch die kreative Kontrolle von Amazon nun auch neue Projekte im "Bond"-Universum angestrebt. Fest steht jedoch: Diese Nachricht ist ein großer Einschnitt in der Geschichte der Agenten-Reihe.
Die letzten Filme der James Bond-Reihe
Die "James Bond"-Filme haben sich über Jahrzehnten hinweg als eines der bekanntesten und erfolgreichsten Franchises im Kino etabliert. Doch mit Daniel Craig als 007 begann im Jahr 2006 eine neue Ära. Craig, der den ikonischen Geheimagenten in insgesamt fünf Filmen verkörperte, brachte eine frische, düstere und komplexe Dimension in die Rolle des berühmtesten Geheimagenten der Welt. Diese Filme brachen mit vielen Traditionen der vorherigen Bond-Interpretationen und eröffneten neue Perspektiven auf die Figur und das Agentenuniversum.
Casino Royale
"Casino Royale" markiert den Beginn von Daniel Craigs Karriere als James Bond. Der Film, der auf dem ersten "James Bond"-Roman von Ian Fleming basiert, stellte Bond als einen jungen, unerfahrenen Agenten dar, der gerade erst die Lizenz zum Töten erhalten hat. Diese Darstellung unterschied sich erheblich von den eher charmant und unfehlbar agierenden Bonds der Vergangenheit. Craig zeigte einen verletzlichen, aber auch furchtlosen Bond, der oft an seine physischen und emotionalen Grenzen stößt. Die Actionszenen, die sich mehr auf körperliche Intensität und Realismus konzentrierten, sowie die Einführung von Eva Green als Vesper Lynd als zentrale und tragische Figur und Mads Mikkelsens Bösewicht, machten "Casino Royale" zu einem packenden Start einer neuen Ära.
Ein Quantum Trost
Der zweite Bond-Film mit Craig, "Ein Quantum Trost", setzte die Geschichte direkt nach den Ereignissen von "Casino Royale" fort. Bond ist nun auf einem persönlichen Rachefeldzug, um diejenigen zur Strecke zu bringen, die für den Tod von Vesper Lynd verantwortlich sind. Der Film, unter der Regie von Marc Forster, hat ein relativ gemischtes Feedback erhalten. Auf der Plattform IMDb ist "Quantum Trost" der am schwächsten bewertete Teil der "Bond"-Filme von Daniel Craig.
Skyfall
Mit "Skyfall" erreichte die Reihe unter der Regie von Sam Mendes einen Höhepunkt. Der Film feierte das 50-jährige Jubiläum des "James Bond"-Franchises und zeigte einen Bond, der mit der Frage nach seiner eigenen Bedeutung und den Auswirkungen seiner Berufung konfrontiert wurde. Javier Bardem beeindruckte als der bedrohliche Bösewicht Silva. Die wiederkehrende Thematik von Verrat und der Gefahr der Entfremdung, gepaart mit beeindruckenden visuellen Elementen, machten "Skyfall" zu einem der erfolgreichsten und gefeiertsten "Bond"-Filme der gesamten Reihe.
Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal von "Skyfall" war die Rückkehr zu Bonds Wurzeln, als der Film sowohl die Vergangenheit des Agenten als auch die Bedeutung von M (Judi Dench) als Mentorfigur in den Mittelpunkt stellte. Der Film brachte Bond nicht nur physisch, sondern auch emotional an seine Grenzen.
Spectre
"Spectre", der vierte Bond-Film mit Craig, versuchte, die verschiedenen Elemente der vorherigen Filme miteinander zu verbinden und eine größere narrative Kontinuität zu schaffen. Hier kommt der geheimnisvolle Schurke Blofeld (Christoph Waltz) ins Spiel, der als übergeordneter Bösewicht aus Bonds Vergangenheit auftaucht. Der Film versuchte, Bonds Geheimorganisation "Spectre" und dessen Verbindung zu Bond selbst zu erforschen. Trotz spektakulärer Action und beeindruckender Szenen – wie der Eröffnungsszene in Mexiko-Stadt – war "Spectre" für einige Fans weniger überzeugend als seine Vorgänger.
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Keine Zeit zu sterben
Mit "Keine Zeit zu sterben" zog Daniel Craig den Schlussstrich unter seine Ära als James Bond. In diesem Film muss Bond sich einer neuen Bedrohung in Form eines geheimen Waffentechnologie-Projekts stellen, das von einem gefährlichen Terroristen namens Safin (Rami Malek) kontrolliert wird. Doch der Film geht über die üblichen Actionsequenzen hinaus und behandelt Themen wie Verlust, Verrat und die Verantwortung eines Mannes, der das Leben vieler riskiert.
Der Abschied von Bond war sowohl emotional als auch tragisch. Bond, der in "Casino Royale" als verletzlicher Agent begann, entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einer komplexeren Figur, die nicht nur mit äußeren Gefahren, sondern auch mit ihrer eigenen Menschlichkeit kämpfte.
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