"Robocop"-Serie bei Amazon in Entwicklung
Die Serie wird sich an dem Original orientieren
Paul Verhoevens Actionspektakel "Robocop" gehört zu den absoluten Kultfilmen der 80er Jahre und konnte vor allem mit seinem Zynismus und den derben Gewaltspitzen überzeugen. Im Laufe der Jahre folgten mehrere Fortsetzungen und 2014 schließlich ein Reboot. Jetzt steht eine Serie auf dem Plan, für die sich der Streamingriese Amazon verantwortlich zeigen wird.
Laut Variety konnte Peter Ocko als Autor, ausführender Produzent und Showrunner für die "Robocop"-Serie verpflichtet werden. Ocko war bereits an einer Vielzahl von Projekten beteiligt, darunter Serien wie "The Office", "The Leftovers" oder "Black Sails". Zusätzlich zu Ocko ist auch James Wan als ausführender Produzent mit an Bord. Wan wird die Serie unter dem Banner seiner Produktionsfirma Atomic Monster betreuen.
Die offizielle Beschreibung der Serie erzählt eine Zukunft, in der ein gigantischer Technologiekonzern mit der örtlichen Polizei zusammenarbeitet, um einen technologisch fortschrittlichen Vollstrecker zu entwickeln. Dieser ist halb Mensch, halb Maschine und soll die wachsende Kriminalität in der Stadt bekämpfen.
Die Idee hinter der Serie erinnert stark an den dystopischen Ansatz des Originalfilms von 1987. Dieser wurde bekannt für seine Mischung aus brutaler Action, satirischer Gesellschaftskritik und der Reflexion über die Verbindung zwischen Mensch und Maschine. Klingt so, als wolle man wieder zu den Wurzeln zurückkehren. Wir sind gespannt!
Alle "Robocop"-Filme im Überblick
Die "RoboCop"-Filme gehören zu den ikonischen Science-Fiction-Filmreihen, die tief in den 1980er-Jahren verwurzelt sind. Mit einer Mischung aus Action, Satire, gesellschaftspolitischen Kommentaren und futuristischer Dystopie prägte die Filmreihe das Genre nachhaltig. Insgesamt umfasst die Filmreihe vier Filme, die in verschiedene Jahrzehnte und filmische Epochen fallen. Hier ist eine detaillierte Betrachtung jedes Films und der Einflüsse, die sie auf die Popkultur und das Science-Fiction-Kino hatten.
RoboCop (1987)
Der erste "RoboCop"-Film, der 1987 von Paul Verhoeven inszeniert wurde, gilt als Meisterwerk des dystopischen Science-Fiction-Kinos. Die Handlung spielt in einer nahen Zukunft in Detroit, das von Verbrechen und Korruption geplagt wird. Der Polizist Alex Murphy (gespielt von Peter Weller) wird von einer kriminellen Bande brutal ermordet und von der Firma OCP (Omni Consumer Products) als Cyborg-Polizist wieder zum Leben erweckt. Unter dem neuen Namen "RoboCop" wird Murphy auf die Straßen geschickt, um Recht und Ordnung wiederherzustellen. Doch trotz seines neuen Maschinenkörpers beginnt Murphy, sich an sein früheres Leben als Mensch zu erinnern.
"RoboCop" war nicht nur ein Actionfilm, sondern enthielt auch eine scharfe Satire auf den Kapitalismus, die Militarisierung der Polizei und die Entmenschlichung durch Technologie. Verhoeven, der niederländische Regisseur, benutzte eine Mischung aus schwarzem Humor und brutalem Realismus, um die exzessive Gewalt und die soziale Ungerechtigkeit in der nahen Zukunft zu kritisieren. Auch die Darstellung von Medien und Werbung im Film, die häufig absurd und überzogen wirkten, stellte eine beißende Kritik an der Konsumgesellschaft und der Medienmanipulation dar.
Die Spezialeffekte, insbesondere die Stop-Motion-Animation des Robotergegners ED-209, und der beeindruckende RoboCop-Anzug machten den Film zu einem visuellen Spektakel. Der Film hatte einen enormen kulturellen Einfluss und inspirierte zahlreiche Comics, Videospiele und sogar eine Fernsehserie.
RoboCop 2 (1990)
Nach dem Erfolg des ersten Films folgte 1990 die Fortsetzung "RoboCop 2", bei der Irvin Kershner (Regisseur von "Star Wars: Das Imperium schlägt zurück") Regie führte. Die Geschichte setzt die Ereignisse des ersten Films fort und zeigt, wie Detroit immer noch in Chaos versinkt, während OCP plant, die Stadt vollständig zu privatisieren. RoboCop muss sich gegen eine neue Droge namens "Nuke" und einen skrupellosen Drogenboss, der selbst zu einem Cyborg wird, zur Wehr setzen.
"RoboCop 2" ist deutlich düsterer und brutaler als sein Vorgänger. Während der erste Film noch humorvolle satirische Elemente enthielt, konzentriert sich die Fortsetzung stärker auf Gewalt und Action. Die soziale und politische Kritik bleibt, doch wird sie von der intensiven Action und den technischen Errungenschaften der Zeit in den Hintergrund gedrängt.
Obwohl die Fortsetzung an den Kinokassen erfolgreich war, wurde er von den Kritikern gemischt aufgenommen. Die fehlende Balance zwischen Satire und Action sowie die brutalere Darstellung wurden bemängelt. Trotzdem behielt der Film einen gewissen Kultstatus.
RoboCop 3 (1993)
"RoboCop 3" markiert einen drastischen Wendepunkt in der Serie. Fred Dekker übernahm die Regie, und der Film wurde in eine eher familienfreundliche Richtung gelenkt, um ein breiteres Publikum anzusprechen. Der dritte Teil sieht sich RoboCop gegen eine Rebellion der Bürger von Detroit, die von OCP vertrieben werden sollen, um Platz für ein neues futuristisches Stadtzentrum zu schaffen.
Im Gegensatz zu den ersten beiden Filmen, die ein "R"-Rating für ihre Gewalt und ihren düsteren Ton erhielten, wurde "RoboCop 3" mit einem "PG-13"-Rating veröffentlicht, was bedeutete, dass die Gewalt stark heruntergefahren wurde. Dies enttäuschte viele Fans, die den Film als verwässert und unfreiwillig komisch empfanden.
Die Reaktionen auf "RoboCop 3" waren dementsprechend überwiegend negativ. Der Film wurde als zu simpel und als billiger Abklatsch seiner Vorgänger angesehen. Die Handlung und Charakterentwicklung wurden als schwach kritisiert, und auch der Austausch von Peter Weller als Hauptdarsteller durch Robert Burke kam nicht gut bei den Zuschauern an.
RoboCop (2014) – Das Remake
Nach zwei Jahrzehnten Pause kam 2014 ein Reboot der Franchise unter der Regie von José Padilha in die Kinos. Die Geschichte blieb im Wesentlichen die gleiche: Der Polizist Alex Murphy (jetzt gespielt von Joel Kinnaman) wird nach einer Explosion zum Cyborg umgebaut, um in einer zukünftigen Version von Detroit zu kämpfen. Allerdings wurde die Geschichte modernisiert und der Fokus auf Drohnenkrieg und Überwachungstechnologie gelegt.
Das Remake versuchte, aktuelle Themen wie die Privatsphäre im digitalen Zeitalter und den Einsatz von Drohnen in Kriegsgebieten zu behandeln. Auch die Entwicklung von künstlicher Intelligenz und ihre Rolle in der Gesellschaft wurde intensiver beleuchtet als in den Originalfilmen.
Die Reaktionen auf das Remake waren gemischt. Einige lobten die Modernisierung und die neuen Technologien, während andere den fehlenden satirischen Biss des Originals bemängelten. Auch der Versuch, dem Film eine ernstere und nachdenklichere Note zu geben, führte bei manchen Kritikern zu Enttäuschung.
Die "RoboCop"-Reihe ist ein fester Bestandteil der Science-Fiction-Geschichte. Der erste Film bleibt unübertroffen, mit seiner klugen Mischung aus Action und Gesellschaftskritik. Die Fortsetzungen und das Remake hatten zwar ihre Momente, konnten jedoch nicht an den Erfolg und die Innovation des Originals anknüpfen. Dennoch bleibt "RoboCop" ein Symbol für das Kino der 1980er und eine düstere Warnung vor einer übertechnologisierten Zukunft.