Das Kanu des Manitu: Kritik zur "Schuh des Manitu"-Fortsetzung von Bully Herbig

Nostalgie trifft Klamauk – Was ihr von der Fortsetzung des Kultfilms erwarten könnt

Von Konstantin Koos am 3 min Lesezeit

"Der Schuh des Manitu": Die Western-Parodie von Michael "Bully" Herbig zählt zu den populärsten und erfolgreichsten Produktionen Deutschlands. Nach satten 24 Jahren kehren Abahachi, Ranger, Winnetouch und Co. nun in "Das Kanu des Manitu" zurück. Für viele Fans stellt sich dabei die Frage: Kann eine Fortsetzung des Erfolgsfilms nach so langer Zeit gelingen? Und für wen lohnt sich ein Kino-Besuch?

Wer ist in der Fortsetzung dabei?

Von den zentralen Darstellern des ersten Films sind auch in "Kanu des Manitu" wieder einige mit von der Partie. Natürlich übernehmen Herbig und Christian Tramitz erneut die Hauptrollen von Abahachi und Ranger. Und auch Winnetouch gibt es wieder zu sehen. Außerdem kehrt mit Rick Kavanian der langjährige kreative Partner der beiden als Dimitri zurück. Ein besonderer Film ist es für Sky du Mont: Der Schauspieler hat im Vorfeld bereits angekündigt, dass er sich nach "Kanu des Manitu" in den Schauspiel-Ruhestand begeben wird.

Die Handlung

Doch kommen wir zur Handlung des Films: In "Das Kanu des Manitu" werden Abahachi und Ranger mit einer aufstrebenden Bande konfrontiert. Diese will das namensgebende Kanu des Manitu für sich gewinnen, wobei ihnen die beiden Protagonisten helfen sollen. Sie locken Abahachi und Ranger in eine Falle – doch Dimitri und seine neue Mitarbeiterin Mary (Jasmin Schwiers) eilen zu ihrer Hilfe.

So weit, so typisch für einen "Manitu"-Film. Die Fortsetzung ähnelt seinem Vorgänger tatsächlich in vielen Aspekten. So auch in der Handlung: Erneut hat es eine kriminelle Gruppe auf ein sagenumwobenes Objekt abgesehen, zu dem Abahachi, Ranger und Co. der Schlüssel sind. Die Ähnlichkeit des Plots muss natürlich per se nichts Negatives sein. Dennoch wirkt die Handlung durchaus sehr klassisch mit nur wenig neuen oder kreativen Ideen. Für uns ist die simple Story dann doch eher ein kleiner Schwachpunkt. Doch die Geschichte ist bei Komödien und auch bei Bully-Filmen auch nicht unbedingt das Entscheidende.

Bild zu DAS KANU DES MANITU Trailer 2 German Deutsch (2025)

Der Humor

Vielmehr kommt es natürlich darauf an, wie viele Lacher man für sich gewinnen kann. Auch hier sei erwähnt: Der Humor ist äußerst ähnlich zum ersten Film. Bully-typisch stehen Klamauk, Wortspiele und Flachwitze im Vordergrund. Allerdings zünden hier leider nicht allzu viele Gags. "Der Schuh des Manitu" hat im Vergleich die eine oder andere witzigere Situation zu bieten. Und wer bisher nur wenig mit dem Bully-Humor anfangen konnte, wird wahrscheinlich auch in "Kanu des Manitu" nicht bekehrt.

Wichtig ist zudem die Dynamik zwischen Abahachi und Ranger, die ebenfalls zentral für den Humor ist. Grundsätzlich stimmt die Chemie zwischen Herbig und Tramitz natürlich. Manchmal werden ihre Streitigkeiten untereinander aber etwas überstrapaziert. Auch mehrere Musik-Einlagen gibt es zu sehen und zu hören, inklusive Song-Texte von Stefan Raab. Allerdings waren die Musik-Szenen im ersten Film dann doch eingehender und gelungener – man denke nur an den ikonischen Superperforator-Song.

Die Figuren

Neben den etablierten Darstellern werden auch neue Schauspieler mit in den Cast aufgenommen. Dazu zählen unter anderem Friedrich Mücke als Sheriff und Jessica Schwarz als Banden-Anführerin. Verhältnismäßig wenig Screentime erhält Sky du Monts Santa Maria, ohne Frage ein Highlight des ersten Films. Der erste Auftritt von Santa Maria in "Kanu des Manitu" kann überzeugen. Auch die Erklärung, wie er das Ende des ersten Films überleben konnte, sorgt für einen Schmunzler. Doch insgesamt schafft man es darüber hinaus nicht wirklich die Figur effektiv zu nutzen.

Das Vermächtnis des ersten Films

Nostalgiker könnten mit dem Film jedoch durchaus ihren Spaß haben. Mehrfach wird der erste Film referenziert – ob durch Zitate, Musik oder Situationen. Auch Verweise zu Western-Klassikern wie "Zwei glorreiche Halunken" oder den Karl May-Verfilmungen lassen sich finden. Auch auf einige Kritikpunkte an "Der Schuh des Manitu" hat das Kreativ-Team um Bully Herbig reagiert. Inhaltlich hat man den Humor leicht verändert. Und gerade gegen Ende des Films geht man explizit auf den Themenkomplex der "kulturellen Aneignung" ein.

Fazit

Insgesamt muss man jedoch festhalten, dass "Kanu des Manitu" wenig Neues zu bieten hat, vor allem in Bezug auf die Handlung. Leider zünden nur vereinzelte Gags und die eine oder andere Referenz auf "Der Schuh des Manitu" ist dann doch zu viel. Man baut also auf Nostalgie – und natürlich auf viel Klamauk. Uns hat der Film damit insgesamt eher weniger zugesagt. Aber besonders bei Komödien gilt: Humor ist eben Geschmackssache. Bully-Fans könnten gut und gerne mit "Kanu des Manitu" ihren Spaß haben. Denn wie man zu der Fortsetzung steht, hängt letztlich ganz stark davon ab, wie man den Bully-Humor findet.

Bild zu DAS KANU DES MANITU Trailer German Deutsch (2025)