Nach Amoklauf: Betroffene fordern mehr Aufklärung vor Erscheinen des "Joker" Films
So reagiert Warner Bros. auf den Brief
Der Joker sammelt getreu seiner Figur bereits Wochen vor Kinostart einige Schlagzeilen. Neben den positiven Vorstellungen auf diversen Filmfestspielen reiht sich nun auch ein kritischer offener Brief an Warner Chefin Ann Sarnoff. Die Verfasser sind Betroffene eines Amoklaufs, der 2012 in Aurora, Colorado stattfand. Dabei stürmte ein Mann die Premiere von Dark Knight Rises, erschoss ein Dutzend Menschen und verletzte viele weitere. Zu allem Überfluss soll er sich selbst auch noch Joker genannt haben, bestätigt wurde dies allerdings nie.
Nun zurück zu dem Brief: Es werde nicht gefordert, dass man den Film nicht zeigen solle. In dem Brief wird eindeutig das Recht auf "Free Speech und Free Expression" betont. Auch stellen die Verfasser des offenen Briefes klar, dass es ihrer Meinung nach auch keinen Zusammenhang zwischen Gewalt in Filmen und Gewalt in der Realität gebe. Die Forderung die aus dem Brief deutlich wird, ist das Warner seine Macht nutzen solle um auf das Problem Waffengewalt aufmerksam zu machen, damit man laut den Verfassern nicht dasselbe durchleben müsse was sie durchgemacht haben. Untern Strich soll Warner sich also ebenfalls an der Forderung nach strengeren Waffengesetzen beteiligen.
Warner reagierte auch auf den Brief und verweist darauf, dass sich die Warner Mutterfirma AT&T bereits seit Längerem an einer Initiative verschiedener US Firmen gegen Waffengewalt engagiere. Außerdem sei man der Meinung, dass Filme provozieren müssen, aber dass Joker keinesfalls reale Gewalt billige.
Schlagzeilen machte außerdem Joaquin Phoenix, der in einem Interview nach einer Meinung zu der Problematik befragt wurde und erst mal prompt das Interview verließ um sich mit
seinen PR Agenten zu besprechen. Regisseur Todd Philipps findet die Debatte gänzlich falsch und verweist dabei auch auf Filme wie John Wick, die nicht in einer fiktionalen Welt wie der Joker spielen.
Wie man sieht ist die Diskussion derzeit hoch emotional aufgeladen und wird sich so schnell wohl auch nicht beruhigen. Eine Partei kann sich aber zumindest finanziell ihres Sieges sicher sein, denn Warner wird es unabhängig vom Inhalt der Diskussion gerade recht kommen, dass auf der ganzen Welt über den Joker Film geredet wird. Der Joker erscheint am 10. Oktober 2019 in den deutschen Kinos.