Baz Luhrmann inszeniert eine neue Jeanne d'Arc-Verfilmung
Der Stoff wurde schon etliche Male adaptiert
Das Leben der französischen Nationalheldin Jeanne d'Arc, zu Deutsch Johanna von Orléans, wurde schon etliche Male für die große Leinwand adaptiert. Der Stoff scheint für Hollywood nach wie vor interessant zu sein, denn nun inszeniert Baz Luhrmann eine neue "Jeanne d'Arc"-Verfilmung.
Luhrmann, der primär durch seinen extravaganten Stil und bildgewaltige Werke "Der große Gatsby" und "Moulin Rouge!" bekannt ist, dürfte laut Variety eine besonders attraktive Wahl für die Regie des "Jeanne d'Arc"-Films sein. Welche Darstellerin die titelgebende Rolle spielen wird, ist allerdings nicht bekannt.
Jeanne d'Arc, die als jugendliche Anführerin der französischen Truppen im Hundertjährigen Krieg gegen die Engländer weltberühmt wurde, führte 1429 die Armee in Orléans zum Sieg. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit machten sie zu einer Legende, doch ihr Leben nahm eine tragische Wende, als sie nur wenige Jahre nach ihrem triumphalen Erfolg im Alter von 19 Jahren als Ketzerin verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Im Kino erschienen in den vergangenen Jahren bereits etliche Verfilmungen: beispielsweise 1928 unter dem Titel "Die Passion der Jungfrau von Orléans" oder 1999 unter der Regie von Luc Besson.
Die Karriere von Baz Luhrmann im Überblick
Baz Luhrmann, geboren am 17. September 1962 in Herons Creek, Australien, ist ein visionärer Filmemacher und Theaterregisseur, der durch seine stilistisch auffälligen und emotional intensiven Werke weltweite Berühmtheit erlangt hat. Mit seiner einzigartigen Fähigkeit, klassische Geschichten auf neue, spektakuläre Weise zu inszenieren, hat er das moderne Kino entscheidend geprägt. Von seinen frühen Bühnenarbeiten bis hin zu international gefeierten Blockbustern hat Luhrmann einen unverkennbaren Stil entwickelt, der ihn zu einem der bekanntesten Regisseure seiner Generation macht.
Frühe Karriere und Theaterarbeit
Baz Luhrmanns Karriere begann in den 1980er Jahren, als er in Sydney Schauspielerei studierte und sich der Theaterwelt widmete. Früh zeigte er ein außergewöhnliches Gespür für visuelle Gestaltung und Inszenierung. Bereits während seiner Studienzeit inszenierte er mehrere Theaterstücke, darunter eine eigene Fassung von "La Bohème", die ihn in der australischen Theaterszene bekannt machte. Seine Arbeit am Theater war der erste Schritt hin zu dem opulenten und extravaganten Stil, der später zu seinem Markenzeichen werden sollte.
Sein Durchbruch als Regisseur gelang ihm jedoch mit der Inszenierung des Bühnenstücks "Strictly Ballroom" im Jahr 1984. Das Stück erzählte die Geschichte eines aufstrebenden Tänzers, der gegen die starren Regeln der Gesellschaft rebelliert. Es wurde zu einem großen Erfolg und legte den Grundstein für Luhrmanns Karriere im Film.
Internationale Berühmtheit mit "Romeo + Julia"
Baz Luhrmanns nächste große Produktion war eine moderne Adaption von Shakespeares "Romeo und Julia", die 1996 unter dem Titel "Romeo + Julia" erschien. Mit Leonardo DiCaprio und Claire Danes in den Hauptrollen brachte der Film das klassische Stück in die Gegenwart und erzählte die berühmte Tragödie in einem modernen, urbanen Setting. Trotz der zeitgenössischen Inszenierung hielt Luhrmann an der originalen Shakespeare-Sprache fest, was dem Film eine faszinierende Spannung verlieh.
"Romeo + Juliet" wurde ein riesiger Erfolg, besonders bei einem jüngeren Publikum, und etablierte Luhrmann als einen der innovativsten Filmemacher seiner Zeit. Der Film gewann mehrere Preise und machte Leonardo DiCaprio zum Star.
Der Oscar-Erfolg "Moulin Rouge"
Der Film, der Luhrmann endgültig in die Riege der bedeutendsten Regisseure katapultierte, war "Moulin Rouge!". Die Mischung aus Musical, Drama und Romanze, die 2001 veröffentlicht wurde, war eine Ode an die Pariser Künstlerszene des späten 19. Jahrhunderts. Mit Nicole Kidman und Ewan McGregor in den Hauptrollen war der Film visuell überwältigend und erzählte die tragische Liebesgeschichte zwischen einem Schriftsteller und einer Kurtisane. "Moulin Rouge!" wurde für acht Oscars nominiert und gewann zwei, darunter für das beste Szenenbild.
"Der große Gatsby" und eine erneute Zusammenarbeit mit Leonardo DiCaprio
Nach dem Erfolg von "Moulin Rouge!" wandte sich Luhrmann einem weiteren literarischen Klassiker zu. 2013 brachte er eine opulente Verfilmung von F. Scott Fitzgeralds Roman "The Great Gatsby" heraus, erneut mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle. Der Film nahm sich die Freiheit, die Ära der Roaring Twenties mit modernen Elementen zu vermischen und verband Fitzgeralds gesellschaftskritischen Roman mit einem überbordenden visuellen Spektakel. Besonders die Musik, die zeitgenössische Hip-Hop-Klänge mit Jazz-Elementen verschmolz, wurde viel diskutiert.
"Der große Gatsby" wurde ein Kassenschlager und gewann zwei Oscars, darunter für das beste Kostümdesign und das beste Szenenbild. Luhrmann bewies einmal mehr seine Fähigkeit, klassische Geschichten neu und modern zu interpretieren.
"Elvis"
Baz Luhrmanns jüngstes Projekt ist das Biopic "Elvis", das 2022 veröffentlicht wurde und die Geschichte der Musikikone Elvis Presley erzählt. Der Film, der eine tiefere, emotionalere Seite von Elvis zeigt, wurde von Kritikern gelobt und erreichte sowohl kommerziellen als auch künstlerischen Erfolg. Die Hauptrolle spielte Austin Butler, der für seine Darstellung von Elvis viel Anerkennung erhielt.
Baz Luhrmann hat sich durch seine innovative Herangehensweise an das Erzählen von Geschichten und seinen visuellen Stil einen festen Platz in der Filmwelt erarbeitet. Seine Werke sind nicht nur opulente Spektakel, sondern auch emotionale Erzählungen, die das Publikum immer wieder in ihren Bann ziehen.