John Wick 4 Filmvorschau

Erfahrt alles Wichtige zu Kapitel 4 der Action Saga

Von Robin Klaiber am

Die meisten Stars in Hollywood träumen davon, einmal in einem Franchise dabei zu sein, in dem ihre Rolle Kultstatus erhält. Und dann gibt es da Keanu Reeves. Dieser hat es gleich zweimal geschafft: Einmal als Neo in "Matrix" und einige Zeit später als "John Wick". Nun ist es schon drei Jahre her, dass der dritte Teil der Reihe in die Kinos kam. Aber es war schon lange klar, dass die Geschichte rund um den Auftragskiller im Ruhestand noch nicht zu Ende erzählt ist. Doch die Strapazen der letzten Jahre haben die Produzenten leider immer wieder dazu gezwungen, die Premiere eines vierten Kapitels nach hinten zu schieben. Nun scheint ein Termin gefunden, nämlich der 23. März 2023. Es wird also Zeit, dass wir uns schleunigst mit dem Film auseinandersetzen und vielleicht noch einmal schauen, was in den letzten Teilen so passiert ist. Außerdem haben wir für euch in diesem Text alles Wichtige zu Cast, Handlung und Produktion zusammengefasst.

Was bisher geschah

Schauen wir zuerst noch einmal in die Vergangenheit um uns die wichtigsten Ereignisse noch einmal vor Augen zu rufen. An dieser Stelle gibt es noch einmal den obligatorischen Spoiler-Alarm für euch. Wer die letzten Filme nicht gesehen hat und keine Lust auf Spoiler hat, sollte schnellstens ein Kapitel nach vorne springen. Nach dem Verlust seiner geliebten Frau Helen durch eine tödliche Krankheit erhält ihr Witwer John Wick quasi als letztes Geschenk von ihr einen kleinen süßen Beagle. Daisy, wie John den Hund getauft hat, steht aber leider kein langes Leben bevor. Nachdem der Profikiller an einer Tankstelle von einer Gruppe junger Russen angequatscht wird und ihr Kaufangebot für seinen schönen Mustang ablehnt, fühlen die sich beleidigt und wollen es ihm durch Diebstahl des guten Stücks heimzahlen. Dabei kommt leider der Hund zu Tode und nachdem die Verbrecher ihm nicht nur sein Auto, sondern auch sein letztes Andenken an seine Frau genommen haben, schwört John Wick Rache. Am Ende des 101-minütigen Blutbades ist der Rachefeldzug dann vollendet. In einer Tierklinik kommt es dann sozusagen noch zum Happy End, denn dort rettet er einen Hund vor der Einschläferung und geht mit dem jungen Pit-Bull-Welpen Gassi. "John Wick: Kapitel 2" spielt nur wenige Tage nach dem ersten Film. In diesem wird John aufgefordert eine sogenannte Schuldmünze einzulösen. Der Auftrag verläuft nicht nach Plan und John wird schwer verwundet. Durch Hilfe des Bowery King wird John verarztet, erhält eine Waffe und den genauen Aufenthaltsort seines Widersachers Santino D'Antonio. Nach einem spannenden Gefecht zwischen John und Santino, das in der Killer-Zuflucht Continental endet, erschießt John den Antagonisten verbotenerweise direkt vor Ort. Die Mafia erhöht im Zuge dessen sein Kopfgeld auf 14 Millionen US-Dollar und John verliert seine Privilegien und den Zugang zu den Ressourcen der Unterwelt. "John Wick 3" knüpft ebenfalls direkt an den Vorgänger an und zeigt John anfangs auf seiner Flucht durch New York City. Auf der Suche nach dem Ältesten der hohen Kammer muss John in die Wüste wandern, bis er nicht mehr laufen kann, so die Anweisung eines Mitglieds. John findet sich schließlich vor Erschöpfung zusammenbrechend in der Wüste wieder und tatsächlich wird er dort von Handlangern des Ältesten gefunden und zu ihm gebracht. Der Älteste fordert den Tod von Continental-Chef Winston, also macht sich John wieder zurück auf den Weg nach New York. Nach einem Verrat seitens Winston wird John angeschossen und fällt vom Dach des Hotels. Der schwer verletzte John flüchtet schließlich wieder zum Bowery King, der nach einer erlittenen Verstümmelung ebenfalls nicht gut auf die Hohe Kammer zu sprechen ist. Soweit das ganze blutige Geschehen bis zum Ende des dritten Films. Und das alles nur, weil ein russischer Gangster die Idee hatte, John Wicks Hund zu töten. Mächtig großer Fehler, würden wir sagen.

Besetzung

Die "John Wick"-Reihe ist für ihre coolen und tödlichen Charaktere bekannt. Was erwartet uns da in "John Wick: Kapitel 4"? Widmen wir uns jetzt also der Besetzung des Films und den alten sowie neuen Charakteren.

Jonathan "John" Wick

Natürlich an erster Stelle Jonathan "John" Wick selbst. Der wohl beliebteste Killer der Welt wird weiterhin von einem der beliebtesten Schauspieler der Welt gespielt, nämlich Keanu Reeves. Man kann den netten Killer von nebenan nur lieben, immerhin hat er das Blutbad nicht selbst angefangen, sondern nur seinen süßen Hund gerächt. Und sind wir mal ehrlich: Wer von uns würde nicht dasselbe für seinen Vierbeiner machen? Auf sage und schreibe 306 Kills kommt er bisher in den ersten drei Teilen und hat damit wohl die meisten anderen Killer längst hinter sich gelassen. Naja, vielleicht mit Ausnahme von Marvels Thanos. Doch ganz ohne Blessuren hat unser Antiheld das natürlich nicht überstanden. Ob angeschossen, in den Bauch gestochen, durch Flaschen verletzt oder aus einem Gebäude geworfen: Am Ende stand er immer wieder auf, richtete seinen stets gut sitzenden Anzug und suchte sein nächstes Opfer.

Alte Bekannte

Als ersten Ex-Weggefährten von John beschäftigen wir uns mit Winston, gespielt von Ian McShane. Dieser stellte sich am Ende von Kapitel 3 gegen ihn und schoss ihn mehrmals an, bis er vom Continental stürzte. Dadurch erhielt das Continental wieder seinen alten Status und Winston seinen alten Job. Ob er beabsichtigte, ihn zu töten, oder wusste, dass er es überleben wird, ist am Ende nicht wirklich klar zu erkennen. Nachdem der Adjudikator gegangen ist, scheint Winston zu lächeln und sagt "Baba Yaga". Das deutet darauf hin, dass er vielleicht genau weiß, was mit John geschehen ist. Der hat den Sturz nur knapp überlebt und wurde zum Bowery King gebracht. Mit diesem beschäftigten wir uns als nächstes. Gespielt wird er von Laurence Fishburne, was vielen "Matrix"-Fans damals sicherlich ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat, als sich Neo und Morpheus nach so langer Zeit in einer völlig anderen Welt erneut gegenüber standen. Sein richtiger Name ist nicht bekannt und bleibt vielleicht für immer ein Geheimnis. Der Bowery King vergleicht Johns Verletzungen mit seinen eigenen und fragt ihn, ob er wütend auf die Hohe Kammer sei. Nachdem John dies bejaht hat, enthüllt er, dass er einen Krieg gegen die Hohe Kammer führen wird, weil diese ihn zu Unrecht bestraft und seine Männer getötet hat. John stellt klar, dass er sich diesem Krieg anschließen will und so wird der Grundstein für Kapitel 4 gelegt. Ein kleiner Side Fact: Der Name Bowery King ist eine Anspielung aufs Mittelalter. Dort soll es ebenfalls Bettlerkönige gegeben haben, welche durch Landstreicher und Obdachlose Informationen bekommen und weiterverkauft haben, ähnlich wie Varys in "Game of Thrones". Als letztes darf natürlich nicht Lance Reddick als Charon fehlen. Er ist der Concierge des Hotels und die rechte Hand von Winston. Er erledigt allerhand Aufgaben im Hotel und bietet John ebenfalls alle möglichen Dienstleistungen an, zum Beispiel auf seinen Hund aufzupassen – oder eben Leute über den Haufen zu schießen, wenn es sein muss.

Die neuen Jäger

In jedem Teil gab es auch allerhand neue Kopfgeldjäger, welche John an den Kragen wollten. So natürlich auch in "John Wick 4". Dabei werden wir auch einige Gesichter sehen, welche wir aus anderen Martial Arts Filmen kennen. Fangen wir erst einmal mit den kleineren Namen an. Als Erstes hätten wir Rina Sawayama in der Rolle der Akira. Sawayama ist vor allem als Sängerin und Model bekannt. Sie hatte schon den ein oder anderen Auftritt in Late Night Shows, aber "John Wick 4" wird ihr erster Film sein. Scott Adkins ist vor allem aus vielen Actionfilmen zweiter Reihe bekannt und wird hier eine Figur namens "Killa" spielen. Der britische Schauspieler und Kampfkünstler arbeitet nicht nur als Actor, sondern auch als Stuntman. Seit 1998 wirkte er in rund 60 Produktionen mit. Die Bekanntesten davon sollten "The Expendables 2", "Doctor Strange" und "Ip Man 4" sein. Als dritten Neuling in der Runde haben wir Shamier Anderson, im Film "Tracker" genannt. Der 31-Jährige wirkt seit 10 Jahren in eher kleinen Produktionen mit. Der Film könnte ihm also auch als Sprungbrett dienen. Ein weiterer Martial Arts Künstler wurde mit Marko Zaror in der Rolle des "Chidi" verpflichtet. Neben eigenen Schauspiel-Auftritten arbeitete er schon des Öfteren als Stuntdouble von Dwayne "The Rock" Johnson. Das waren die vier kleineren Gesichter am Filmhimmel, kommen wir nun zu den alten Hasen. Als Erstes haben wir den jungen Schweden Bill Skarsgård. Dieser wird eine Person namens "Marquis" spielen. Seine wohl größte Rolle war der Clown "Pennywise" in "ES", aber auch in Marvels "Eternals" war er mit dabei. Einen der bekanntesten japanischen Schauspieler haben die Filmemacher mit Hiroyuki Sanada an Land ziehen können. In "John Wick 4" wird er in die Rolle des Shimazu schlüpfen. Egal ob "Bullet Train", "Mortal Kombat" "Endgame", oder "Wolverine: Weg des Kriegers": Sanada war in den letzten 20 Jahren in allerhand großen Produktionen als Helfer oder Antagonist zu sehen. Einen weiteren Star aus dem Osten konnten die Produzenten mit Donnie Yen an Land ziehen. Der "Ip Man"-Star spielt einen Kopfgeldjäger mit dem Namen "Caine". Yen erlangte in den letzten zehn Jahren vor allem große Bekanntheit in der Rolle des Wing Chun Meisters "Ip Man" und natürlich in "Rogue One: A Star Wars Story" als Kampfmönch Chirrut Îmwe. Aufgrund seiner Leistungen in den letzten Jahren wurde er 2017 sogar in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences aufgenommen: die Organisation, welche jährlich die Oscars vergibt. Als letzte bekannte Schauspielerin haben wir noch Natalia Tena in der Rolle der "Katia". Die meisten von euch werden Tena durch die Rolle der Aurorin Nymphadora Tonks aus "Harry Potter" kennen. Ihre letzte große Fernsehrolle hatte sie 2019 in "The Mandalorian". Ein Schwergewicht haben wir noch für euch, ein Name im Film ist allerdings noch nicht bekannt: Clancy Brown wird ebenfalls mitspielen. Der 1,92 Meter große Hüne wurde bekannt in der Rolle des Kurgan in "Highlander – Es kann nur einen geben" von 1986. Seitdem hat er in weit über 200 Produktionen als Schauspieler oder Synchronsprecher mitgewirkt. Seine letzte Rolle hatte er 2021 im eher unbekannten Film "Last Looks".

Handlung

Wie immer ist es nicht so leicht etwas über die Handlung zu sagen, solange die Filmemacher schweigen. Immerhin hat Keanu Reeves persönlich den ersten Teaser Trailer zum Film auf der ComicCon in San Diego vorgestellt. In diesem sieht man neben jeder Menge Action, dass John fleißig für seinen Rachefeldzug mit dem Bowery King trainiert. Am Ende kommt der König der Obdachlosen sogar mit einem frischen Anzug und fragt John, ob er bereit sei. Ohnehin ist klar, dass die beiden Jagd auf die Hohe Kammer und deren 12 Bosse machen werden. So wie es im Trailer aussieht, werden das unter anderem Clancy Brown und die Figur von Skarsgård sein. Weiterhin Interessant wird hier vor allem die Rolle von Winston und Charon. Beide haben sich zwar augenscheinlich gegen John gestellt, aber ob sie wirklich noch für die Hohe Kammer arbeiten, ist unklar. Diese hätte immerhin, ohne mit der Wimper zu zucken, das Continental und Winston geopfert. Besonders spannend wird auch sein, noch tiefer in die Rolle des Bowery King und sein Imperium einzutauchen, oder besser gesagt, was davon noch übrig ist. Weil eins sollte klar sein: John und er können sich nur noch in den Schatten bewegen. Akira, Tracker und Shimazu scheinen im Trailer auf Johns Seite zu stehen. Vor Allem, weil John und Shimazu gemeinsam gegen Donnie Yen als Cane kämpfen, welcher entweder für oder mit Marquis zusammenarbeitet. Über die andern Neuzugänge sind bisher leider noch keine Infos bekannt. Regisseur Chad Stahelski äußerte sich in einem Interview ebenfalls ein wenig zur Handlung beziehungsweise zum Ende des Films. Er betont, dass der vierte Film auf jeden Fall sehr emotional enden wird und auch gewisse Handlungsstränge zum Abschluss bringen wird. Das soll nicht heißen, dass es der letzte Teil wird, denn neben einem fünften Film ist mit der Miniserie "The Continental" auch ein Prequel geplant. Wir hoffen, bald mehr zu erfahren, wie die Handlung aussehen wird. Eines ist jedoch sicher: An Action wird es sicherlich nicht mangeln.

Produktion

Im Mai 2019 wurde der neue Film bereits bestätigt, auf dem Regiestuhl wird wieder Chad Stahelski Platz nehmen. Der war übrigens im ersten Matrix-Film noch das Stunt-Double von Keanu Reeves und durfte in Teil 4 der Sci-Fi-Reihe neulich als unliebsamer Ehemann Chad von Trinity verprügelt werden. Regisseur und Hauptdarsteller verbindet also eine jahrelange Freundschaft und das merkt man der "John Wick"-Reihe auch an, wie wir finden. Im Dezember 2019 begann Reeves mit Gun-Fu-Training als Vorbereitung für die Filmaufnahmen sowohl zum vierten John-Wick-Film als auch für "Matrix Resurrections". Einen Vorgeschmack auf seine Fortschritte konnten wir schon im Trailer sehen. Dort gab es eine Sequenz mit Donnie Yen, in welcher die beiden die Mischung aus Nahkampf und Schusswaffe gezeigt haben. Die Dreharbeiten begannen nach langer Verzögerung dann am 28. Juni 2021 im Studio Babelsberg in Potsdam sowie in Berlin und Paris. Schon fünf Monate später waren die Dreharbeiten offiziell abgeschlossen. Ebenfalls bekannt ist, dass auch schon an einem fünften Teil gearbeitet wird. Lionsgate-CEO Jon Feltheimer gab bekannt, dass bereits seit August 2020 an dem Drehbuch geschrieben wird. Stahelski hat im Übrigen gegenüber The Hollywood Reporter sein Geheimnis für den Erfolg der Reihe verraten: Man müsse John Wick einfach nur leiden lassen. In dem Interview sagte er: "Wir finden immer wieder neue und interessante Wege, um John Wick leiden zu lassen. Das ist der Ausgangspunkt für die Action: Finde heraus, wie du ihn leiden lassen kannst und entwerfe dann von hier an rückwärts." Rückblickend eine sehr schlaue Herangehensweise.

"John Wick: Kapitel 4" erscheint am 23. März 2023 in den deutschen Kinos.

Bild zu JOHN WICK 4 (2023) Filmvorschau