von Jonas Reichel am 22. Februar 2024

Das MCU steht vor einigen Herausforderungen: Serien wie "She-Hulk" blieben qualitativ hinter den Erwartungen zurück und auch im Kinobereich war das letzte Jahr alles andere als rosig. Nun scheint Marvel einiges verändern zu wollen, um wieder zu alter Stärke zu finden.

Vor einem Jahr sollte "Ant-Man and the Wasp: Quantumania" das MCU auf die nächste Stufe heben. Doch statt einen neuen Höhepunkt für das Franchise zu setzen – unter anderem durch das erste richtige Auftreten von Superschurke Kang – war der Film von Peyton Reed nur der Beginn eines Jahres voller Fehltritte, Kassenfehler und PR-Albträume für die Marvel Studios.

Wie The Hollywood Reporter berichtet, läuft es für Marvel aber zumindest aktuell schon wieder etwas besser: Der Trailer zu "Deadpool & Wolverine" erreichte mit 365 Millionen Aufrufen in 24 Stunden einen Rekord. Auch die Besetzung der "Fantastic Four", die pünktlich zum Valentinstag enthüllt wurde, sorgte für Aufsehen. Gleichzeitig stellte der Trailer zu "X-Men '97", einer Wiederaufnahme der beliebten Zeichentrickserie aus den 90er Jahren, ebenfalls einen internen Rekord auf.

Diese öffentlichen Erfolge können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Studio sich mit immensen Veränderungen auseinandersetzen muss. Eine Umgestaltung ist schon allein wegen des Rauswurfs von Kang-Darsteller Jonathan Majors nötig. Majors sollte ursprünglich eine Schlüsselrolle in den nächsten "Avengers"-Filmen spielen, wurde jedoch aufgrund einer Verurteilung wegen Körperverletzung und Belästigung aus dem Franchise entlassen. Dies führte nicht nur zu einer Titeländerung des fünften "Avengers"-Films – Kang wurde herausgestrichen – sondern auch zu einer Überarbeitung der Storyline der MCU-Phasen. Nach aktuellem Stand wird Kang darin keine oder zumindest nur eine sehr geringe Rolle spielen.

Eine Neuausrichtung des MCU war aber ohnehin höchste Zeit: Seit dem großen Finale "Avengers: Endgame" arbeitet Marvel stetig an einer Erweiterung seines Universums auf dem Streamingdienst Disney+. So wurden bisher stattliche 12 Serien veröffentlicht, die mehrheitlich allerdings die Erwartungen nicht erfüllen konnten. Studiochef Kevin Feige gelobt Besserung: Nun heißt es offenbar "Qualität statt Quantität", denn das Volumen an neuen Projekten wurde deutlich zurückgefahren. So wird im Jahr 2024 mit "Deadpool & Wolverine" gerade mal ein Filmprojekt in die Kinos kommen. Offenbar will das Unternehmen den Kreativen und dem Publikum eine Atempause gönnen, um dann wieder neue Kraft für kommende Projekte zu schöpfen – die qualitativ dann hoffentlich wieder an alte Zeiten anknüpfen können.