Die Produktion des "Skibidi Toilet"-Films unter Michael Bay hat begonnen
Ein Startdatum gibt es bisher noch nicht
Ob nun wirklich jedes Internetphänomen verfilmt werden muss, darüber lässt sich herrlich streiten. Was zunächst wie ein schlechter Scherz klang, nimmt jetzt tatsächlich Gestalt an: Die Produktion eines "Skibidi Toilet"-Kinofilms unter Michael Bay ist offiziell gestartet.
Doch Bay ist nicht allein: An seiner Seite arbeiten weitere prominente Größen der Filmbranche, darunter der Oscar-nominierte Produktionsdesigner Jeffrey Beecroft, bekannt für "12 Monkeys". Der dreifach Oscar-ausgezeichnete VFX-Spezialist Rob Legato wird hingegen für die Spezialeffekte des "Skibidi Toilet"-Films zuständig sein. Laut CBR erwartet uns wohl ein Projekt mit "charakteristischer visueller Intensität" – was auch immer das in dem Kontext bedeuten soll.
Die Ursprünge des "Skibidi"-Phänomens sind ebenso kurios wie viral: Begonnen hat alles mit einem kurzen Clip, in dem ein Kopf in einer Toilette rotiert und dabei eine Mischung aus bekannten Songs schmettert. Die schräge Ästhetik und der absurde Humor trafen besonders bei der jungen Zielgruppe einen Nerv – das Video wurde millionenfach geklickt. Daraus entwickelte sich eine ganze YouTube-Serie mit inzwischen über 75 Episoden. Die Handlung? Eine bizarr-chaotische Geschichte über Toiletten mit Menschenköpfen im Krieg gegen Kreaturen mit Kamera- oder Fernseherköpfen.
Wie sich aus diesem dadaistischen Konzept ein schlüssiger Kinofilm formen lässt, bleibt offen – aber genau das macht das Projekt so spannend. Es ist derzeit noch unklar, wann der Film erscheinen wird und welche Stars möglicherweise beteiligt sind.
Vom Meme zur Kinoleinwand: Wenn Internetphänomene den Weg ins Kino finden
In der digitalen Ära entstehen Trends, Figuren und ganze Erzählwelten oft nicht mehr in Filmstudios, sondern auf Plattformen wie YouTube, TikTok oder Reddit. Was als kurzer Clip, Meme oder Fanprojekt beginnt, kann Millionen Menschen erreichen – und das Interesse großer Filmstudios wecken. Immer häufiger werden Internetphänomene zum Ausgangspunkt für aufwendige Kino- oder Streaming-Produktionen. Was früher belächelt wurde, ist heute ernstzunehmender Stoff für die Unterhaltungsindustrie.
Von Creepypasta zur Filmvorlage
Ein bekanntes Beispiel ist Slender Man. Die schlanke, gesichtslose Gestalt mit langen Armen entstand aus einem Internet-Forum und entwickelte sich zu einer der bekanntesten Horrorfiguren der 2010er Jahre. Ursprünglich Teil eines Photoshop-Wettbewerbs, verbreiteten sich Geschichten und Bilder über das mysteriöse Wesen rasend schnell im Netz – insbesondere in sogenannten "Creepypastas", also gruseligen Kurzgeschichten. 2018 erschien schließlich ein gleichnamiger Horrorfilm, der jedoch eher gemischte Kritiken erhielt. Dennoch bleibt "Slender Man" ein Paradebeispiel dafür, wie ein Internetmythos mediale Grenzen überschreiten kann. Auch das gleichnamige Videospiele machte auf die Horrorgestalt aufmerksam.

Vom Reddit-Post zum Netflix-Hit
Auch Reddit – die Plattform für alles von Katzenbildern bis hin zu komplexen Diskussionen – hat bereits Stoff für Filme geliefert. Die wohl bekannteste Adaption ist "The GameStop Saga", auch bekannt als "Dumb Money". Hier wurde die wahre Geschichte der Reddit-Community "r/wallstreetbets" verfilmt, die mit gemeinschaftlich koordinierten Aktienkäufen die Wall Street erschütterte. Der Fall war nicht nur ein Finanzskandal, sondern auch ein popkulturelles Ereignis – geboren aus der Internetkultur. Die filmische Umsetzung kam 2023 in die Kinos und zeigte, wie tiefgreifend Online-Bewegungen in die reale Welt eingreifen können.
TikTok, YouTube & Co. – Talentschmieden der neuen Generation
Nicht nur Inhalte, auch Menschen selbst sind dank des Internets zu Filmstars geworden. Zahlreiche Influencer und Content Creator, die auf Plattformen wie TikTok oder YouTube bekannt wurden, finden heute Rollen in Serien, Filmen oder produzieren eigene Projekte. Man denke an Emma Chamberlain, Addison Rae oder Marques Brownlee, die inzwischen in klassischen Medien präsent sind.
TikTok-Trends dienen zudem oft als Inspiration für neue Filmstoffe. Der Tanz-Hype rund um bestimmte Songs, virale Challenges oder Fanfiction-Inhalte werden zunehmend von Studios aufgegriffen. Ein prominentes Beispiel ist der geplante "Addison Rae"-Film, der die TikTok-Berühmtheit ins Rampenlicht Hollywoods rückte.
Die Zukunft: Mehr als nur Gimmick?
Die Verfilmung von Internetphänomenen zeigt: Digitale Kultur ist längst fester Bestandteil der Unterhaltungsindustrie. Doch nicht jede virale Idee eignet sich für die große Leinwand. Viele Projekte scheitern an flachen Drehbüchern oder dem Versuch, kurzlebige Trends in ein langfristiges Format zu pressen. Dennoch gilt: Was online zündet, hat enormes kreatives Potenzial – vorausgesetzt, man erkennt den Kern der Faszination und erzählt eine Geschichte, die auch außerhalb des Internets funktioniert.
Ob Toilette mit Gesang oder gesichtslose Horrorgestalten: Das Kino der Zukunft wird nicht mehr nur in Studios geboren, sondern auch in Kommentarspalten, Livestreams und viralen Loops. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wie gut das umgesetzt wird.
