Update zu Mel Gibsons Fortsetzung "Die Passion Christi 2"
Gibson beschrieb das Drehbuch als "Acid-Trip"
Nach über 20 Jahren soll er wieder auferstehen: Mel Gibson dreht die Fortsetzung "Die Passion Christi 2"! Nun gibt es ein Update zu den Plänen für das Sequel.
Die Dreharbeiten sollen nach aktuellem Stand 2025 starten. Der neue Film wird erneut die biblische Geschichte von der Kreuzigung und Auferstehung Jesu Christi aufgreifen. Gibson deutete an, dass es sich um eine nicht lineare Erzählung handelt, die verschiedene Zeitebenen und möglicherweise auch fiktionale Elemente einbezieht.
Das Drehbuch durchlief laut Collider in den vergangenen Jahren mehrere Überarbeitungen. Gibson und sein Co-Autor Randall Wallace – Oscar-nominiert für "Braveheart" – haben Berichten zufolge mindestens sechs Entwürfe des Drehbuchs verfasst. Wallace bestätigte im April, dass die endgültige Fassung nun fertig sei. Gibson bezeichnete das Skript selbst als "Acid-Trip" – was auch immer das bedeuten mag. Es wird bereits fleißig spekuliert, ob uns der Film ins Jenseits führen wird, also eine Abbildung von Himmel oder Hölle präsentiert.
Darsteller Jim Caviezel hat seine Rückkehr als Jesus schon bestätigt. Gedreht wird im kommenden Jahr auf der Insel Malta, so dass ein Kinostart von "Die Passion Christi 2" 2026 möglich erscheint.
Die Kontroverse um Mel Gibsons "Die Passion Christi"
Der Film "Die Passion Christi", der 2004 unter der Regie von Mel Gibson veröffentlicht wurde, sorgte weltweit für Aufsehen und spaltete das Publikum. Der Film behandelt die letzten zwölf Stunden im Leben Jesu Christi, konzentriert sich dabei auf seinen Prozess, seine Folterung und Kreuzigung und bleibt in vielen Momenten schockierend brutal. Während er von vielen Christen als kraftvolle und spirituell ergreifende Darstellung des Leidens Jesu gelobt wurde, war der Film auch Gegenstand heftiger Kritik aus verschiedenen Richtungen. Diese Kontroversen umfassen Anschuldigungen bezüglich Antisemitismus, der extremen Darstellung von Gewalt sowie der Art und Weise, wie der Film religiöse Symbole und Emotionen manipuliert.
Die Darstellung von Gewalt
Ein zentraler Kritikpunkt an "Die Passion Christi" ist die extreme Gewaltdarstellung. Der Film konzentriert sich in weiten Teilen auf die physischen Qualen, die Jesus erleiden musste, insbesondere während der Geißelung und Kreuzigung. Kritiker warfen Gibson vor, Gewalt zu verherrlichen und auf eine Weise darzustellen, die mehr auf Schockeffekte abzielt, als eine tiefergehende spirituelle Reflexion zu bieten. Der Film zeigt detailliert und oft schwer erträglich die brutale Misshandlung Jesu, was bei einigen Zuschauern die Frage aufwarf, ob dies wirklich notwendig sei, um die spirituelle Botschaft der Passion zu vermitteln.
Befürworter des Films argumentierten hingegen, dass die Gewalt notwendig sei, um die Realität des Leidens Jesu authentisch darzustellen und den Zuschauern die Intensität dieses Opfers bewusst zu machen. In dieser Sichtweise betonen Unterstützer, dass der Film genau deshalb so kraftvoll und emotional ergreifend sei, weil er die physische Dimension des Leidens Jesu nicht verschweige.
Vorwürfe des Antisemitismus
Die wohl größte Kontroverse, die den Film umgab, betrifft die Darstellung von Juden und die Anschuldigungen, dass "Die Passion Christi" antisemitische Stereotype reproduziere. In der Geschichte des Christentums wurden Juden immer wieder als die "Mörder Christi" beschuldigt, was zu jahrhundertelanger Verfolgung und Diskriminierung führte. Kritiker, darunter jüdische Organisationen wie die Anti-Defamation League (ADL), warfen dem Film vor, diese problematische Vorstellung zu verstärken.
Im Film werden jüdische religiöse Führer wie der Hohepriester Kaiphas als skrupellose Figuren dargestellt, die eine zentrale Rolle in der Verurteilung und Kreuzigung Jesu spielen. Diese Darstellung weckte Ängste, dass der Film latente antisemitische Vorurteile wiederbeleben könnte. Die römischen Behörden, insbesondere Pontius Pilatus, werden hingegen als zögerlich dargestellt, was die historische Verantwortung Roms für die Hinrichtung Jesu relativiert und die Schuld stärker auf die jüdische Seite verschiebt.
Mel Gibson wies die Vorwürfe des Antisemitismus entschieden zurück und erklärte, dass sein Film sich strikt an die Evangelien halte. Er betonte, dass "Die Passion Christi" keine Anklage gegen das jüdische Volk sei, sondern die Sünden der gesamten Menschheit in den Mittelpunkt stelle.
Religiöse und kulturelle Reaktionen
Die Reaktionen auf "Die Passion Christi" waren stark von religiösen und kulturellen Hintergründen beeinflusst. Viele konservative Christen lobten den Film als eine der präzisesten und emotional stärksten Darstellungen des Leidens Christi, die jemals auf die Leinwand gebracht wurde. Für sie war der Film eine Gelegenheit, die zentrale Bedeutung der Passion für den christlichen Glauben wieder ins Bewusstsein zu rufen.
Auf der anderen Seite wurden liberale Christen, Nichtchristen und säkulare Zuschauer von der grafischen Darstellung der Gewalt und der religiösen Botschaft abgeschreckt. Sie kritisierten den Film als theologisch einseitig und empfanden die Gewalt als übertrieben und manipulativ.
Auch aus theologischer Sicht gab es Bedenken. Einige Theologen kritisierten, dass der Film sich übermäßig auf den physischen Schmerz Jesu konzentriere und dabei die spirituellen und moralischen Dimensionen des christlichen Glaubens vernachlässige, wie etwa die Lehren Jesu über Liebe, Vergebung und Gerechtigkeit.
Gibsons persönliche Kontroversen
Die Kontroverse um den Film wurde durch Mel Gibsons eigenes Verhalten noch verschärft. Bereits vor der Veröffentlichung des Films war Gibson aufgrund seiner konservativ-katholischen Ansichten und seiner Zugehörigkeit zu einer traditionalistischen Bewegung innerhalb der Kirche umstritten. Später, im Jahr 2006, wurde Gibson bei einer Verhaftung wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss mit antisemitischen Beleidigungen zitiert, was die Vorwürfe gegen ihn und seinen Film weiter anheizte.
Letztlich zeigt die Kontroverse um "Die Passion Christi" die Herausforderung, religiöse Themen in einer Weise zu behandeln, die sowohl respektvoll als auch sensibel gegenüber historischen und kulturellen Kontexten ist.