Robert Eggers plant Neuverfilmung der Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens
Willem Dafoe ist für die Rolle des Ebenezer Scrooge im Gespräch
Nachdem Regisseur Robert Eggers vor kurzem "Nosferatu" in die Kinos gebracht hat, widmet er sich wohl demnächst erneut einem klassischen Stoff. Laut den Quellen des Portals Deadline befindet sich eine Neuinterpretation von Charles Dickens Weihnachtsgeschichte in Entwicklung.
Eggers hat sich im vergangenen Jahrzehnt durch seinen einzigartigen Stil und seine akribische Detailverliebtheit vor allem im modernen Horrorkino einen Namen gemacht. Bekannt wurde er 2015 mit seinem Debütfilm "The Witch". 2019 folgte "Der Leuchturm", ein surrealer, psychologisch aufgeladener Film. 2022 erschien "The Northman", ein wuchtiges Wikinger-Epos, das auf alten nordischen Sagen basiert.
Willem Dafoe als Ebenezer Scrooge
Für die Rolle des Ebenezer Scrooge in der Neuinterpratation der "Weihnachtsgeschichte" ist demnach Hollywood-Star Willem Dafoe im Gespräch. Eggers arbeitete bereits mehrfach mit dem Schauspieler zusammen. Er übernahm eine Hauptrolle in "Der Leuchtturm" und war ebenso in "The Northman" und "Nosferatu" zu sehen. Eggers soll die "Weihnachtsgeschichte" sowohl inszenieren als auch das Drehbuch verfassen. Hinter dem Projekt steht das Studio Warner Bros., als Produzent ist "Harry Potter"-Regisseur Chris Columbus beteiligt.
Zunächst steht für Eggers jedoch der Film "Werwulf" an. Dieser ist in einer düsteren Epoche des mittelalterlichen Englands angesiedelt, in der ein Werwolf sein Unwesen treibt. Der Drehstart des Projekts steht noch im Jahr 2025 an, in den Kinos erscheint "Werwulf" wohl im Dezember 2026. Man muss also damit rechnen, dass die Neuverfilmung der Weihnachtsgeschichte nicht vor 2027 veröffentlicht wird.
Charles Dickens' "Eine Weihnachtsgeschichte"
"Eine Weihnachtsgeschichte" (im Original: "A Christmas Carol") von Charles Dickens ist eine der bekanntesten und meistadaptierten Erzählungen der Weltliteratur. Die Erzählung des englischen Schriftstellers gehört zu den beliebtesten Weihnachtsgeschichten überhaupt. Seit ihrer Veröffentlichung im Jahr 1843 hat die Geschichte Generationen von Lesern berührt und ist zu einem festen Bestandteil der Weihnachtskultur geworden.
Handlung
Im Zentrum der Erzählung steht der geizige und gefühllose Geschäftsmann Ebenezer Scrooge. Weihnachten ist für ihn lediglich ein störender Feiertag, der ihn von der Arbeit abhält. Doch in der Nacht vor Weihnachten erscheint ihm der Geist seines verstorbenen Geschäftspartners Jacob Marley. Marley warnt ihn eindringlich vor einem schicksalhaften Ende, sollte Scrooge sein Leben nicht ändern. Im Verlauf der Nacht wird Scrooge von drei weiteren Geistern heimgesucht: dem Geist der vergangenen, der gegenwärtigen und der zukünftigen Weihnacht. Diese zeigen ihm sein eigenes Leben, seine Einsamkeit, die Folgen seiner Herzenskälte und das drohende Ende. Tief erschüttert wird Scrooge mit seinen Fehlern konfrontiert und muss versuchen sich zu ändern.
Kultureller Einfluss
Der kulturelle Stellenwert der Geschichte ist enorm. Die Erzählung hat das Bild von Weihnachten in der modernen Welt geprägt – etwa die Idee von Mitgefühl, Nächstenliebe und gemeinschaftlichem Feiern. Mittlerweile existieren auch sondern zahlreiche Adaptionen für Theater, Film und Fernsehen. Scrooge ist zu einem Synonym für Geiz und Hartherzigkeit geworden, während seine Wandlung ein Symbol für menschliche Reue und Besserung ist.
Verfilmungen
Eine der bekanntesten Verfilmungen ist die Version von 1951 mit Alastair Sim in der Rolle des Scrooge. Auch die humorvolle Neuinterpretation "Die Geister, die ich rief..." (im Original: "Scrooged") mit Bill Murray als zynischer Fernsehmanager erfreut sich großer Beliebtheit. "Star Trek"-Darsteller Patrick Stewart übernahm in einer Adaption in den 90ern die Rolle des Scrooge. 2009 veröffentlichte Disney zudem eine animierte Variante mit Jim Carrey in mehreren Rollen, darunter Scrooge und die drei Geister.
Jede dieser Verfilmungen bringt eigene stilistische Mittel und kulturelle Nuancen ein – der zentrale moralische Kern bleibt jedoch stets erhalten: die Wandlung eines Menschen durch Einsicht, Mitgefühl und die Kraft von Weihnachten.
Weitere Erzählungen von Charles Dickens
Neben "Eine Weihnachtsgeschichte" zählen auch andere Werke Charles Dickens' zur Weltliteratur: "Oliver Twist", "David Copperfield", "Große Erwartungen" oder "Bleak House" zeigen Dickens' erzählerisches Talent und sein starkes moralisches Engagement.
Dickens verstand es, komplexe soziale Themen in eingängige und unterhaltsame Geschichten zu verpacken. "Eine Weihnachtsgeschichte" ist dabei wohl eines seiner bekanntesten und zugänglichsten Werke, das jährlich neu gelesen und aufgeführt wird. Es erinnert uns daran, dass Veränderung möglich ist und dass Weihnachten ein Fest der Hoffnung und Mitmenschlichkeit ist.