Doug Liman verfilmt Stephen Kings Klassiker "The Stand"

Goldene Zeiten für alle Stephen King Fans! Nach "The Monkey" und dem kommenden "The Running Man" von Edgar Wright soll nun auch der Klassiker "The Stand" verfilmt werden. Regie: Doug Liman.

Laut The Hollywood Reporter setzen Liman und Paramount auf eine ganz klare Vision: ein einziger Spielfilm, kein Franchise, keine Trilogie. Brancheninsider berichten von einer "einmaligen Herangehensweise", die das Projekt von früheren Versuchen deutlich abheben soll. Das Drehbuch wird derzeit entwickelt, es ist aber noch nicht bekannt, wer das Mammutwerk Kings in eine filmische Struktur bringen soll.

Dass die Geschichte von "The Stand" nicht leicht zu adaptieren ist, zeigt die lange Liste gescheiterter oder nie realisierter Filmprojekte: von Horrorlegende George A. Romero über David Yates bis zu Ben Affleck – zahlreiche Regisseure sind in der Vergangenheit an der filmischen Umsetzung gescheitert. Zwar wurde der Roman bereits zweimal als Miniserie fürs Fernsehen adaptiert und sogar in einer Marvel-Comicreihe umgesetzt, doch eine vollwertige Kinoverfilmung blieb bisher aus.

"The Stand", ursprünglich 1978 veröffentlicht und 1990 in einer erweiterten Version neu herausgegeben, gilt als eines von Kings bedeutendsten und ambitioniertesten Werken. Der über 1.100 Seiten lange Roman erzählt die epische Geschichte eines apokalyptischen Kampfes zwischen Gut und Böse, ausgelöst durch einen menschengemachten Supervirus. Die wenigen Überlebenden sammeln sich in zwei Lagern – eines rund um die prophetische Figur Mutter Abigail, das andere unter der Führung des dämonischen Randall Flagg. Dieser Konflikt führt zu einem entscheidenden Showdown in der Wüste von Las Vegas.

Das Buch hat weit über die Literatur hinaus gewirkt und Einflüsse in Popkultur, Musik und Fernsehen hinterlassen. Serien wie "Lost", Bands wie Metallica und ganze Subgenres der dystopischen Fiktion nehmen Bezug auf Kings Geschichte.

Doug Liman: Die bekanntesten Filme eines unkonventionellen Hollywood-Regisseurs

Doug Liman gehört zu den spannendsten und vielseitigsten Regisseuren Hollywoods. Mit einem Gespür für Tempo, Charaktere und visuelle Dynamik hat er in unterschiedlichen Genres Akzente gesetzt – von Indie-Dramen über Action-Kracher bis hin zu Science-Fiction-Thrillern. Seine bekanntesten Werke zeugen von Innovationsfreude, stilistischem Mut und einem besonderen Talent für außergewöhnliche Figuren. Im Folgenden werfen wir einen Blick auf die markantesten Filme in Doug Limans Karriere.

Swingers (1996)

Mit der Indie-Komödie "Swingers" begann Doug Limans Karriere vielversprechend. Das charmante Porträt von jungen Männern im Los Angeles der 90er Jahre, die mit Liebeskummer, Selbstzweifeln und dem Streben nach Coolness kämpfen, wurde zum Kultfilm. Der Film war nicht nur der Durchbruch für Liman, sondern auch für Drehbuchautor und Hauptdarsteller Jon Favreau sowie Vince Vaughn, der hier erstmals seine lässige Leinwandpersona etablierte. "Swingers" punktete mit Witz, pointierten Dialogen und einem authentischen Blick auf das Lebensgefühl einer ganzen Generation.

Die Bourne Identität (2002)

Mit "Die Bourne Identität" gelang Liman der Durchbruch beim Mainstream-Publikum. Die Geschichte des amnesiegeplagten CIA-Killers Jason Bourne, gespielt von Matt Damon, revolutionierte das Actiongenre. Weg von übertriebenen Explosionen hin zu realistischeren Kämpfen, Handkamera-Ästhetik und psychologischer Tiefe – der Film setzte neue Standards. Obwohl Liman bei den Fortsetzungen nicht mehr Regie führte, ist sein Einfluss auf das gesamte Franchise unbestreitbar.

Mr. & Mrs. Smith (2005)

Der Film mit Angelina Jolie und Brad Pitt als verheiratete Profikiller, die plötzlich gegeneinander antreten sollen, wurde zu einem weltweiten Kassenerfolg. "Mr. & Mrs. Smith" verband Action, Romantik und Humor auf unterhaltsame Weise und machte nicht zuletzt durch die Chemie der Hauptdarsteller Schlagzeilen. Liman bewies hier sein Gespür für Blockbuster-Inszenierungen, ohne seine kreative Handschrift zu verlieren.

Edge of Tomorrow (2014)

Mit "Edge of Tomorrow" lieferte Liman einen der intelligentesten Science-Fiction-Filme der 2010er Jahre ab. Tom Cruise spielt einen unerfahrenen Soldaten, der in einer Zeitschleife gegen eine Alien-Invasion kämpft. Die Mischung aus Action, Humor und erzählerischer Raffinesse brachte dem Film viel Lob von Kritikern und Publikum ein. Besonders bemerkenswert ist, wie Liman das wiederholte Sterben und Lernen des Protagonisten als erzählerisches Mittel nutzt, um Spannung und Charakterentwicklung zu erzeugen.

Barry Seal: Only in America (2017)

Erneut mit Tom Cruise inszenierte Liman "Barry Seal" ein auf wahren Begebenheiten basierender Film über einen amerikanischen Piloten, der für die CIA und gleichzeitig für das kolumbianische Drogenkartell arbeitet. Die schwarzhumorige Erzählung über Moral, Macht und Geld ist ein typisches Beispiel für Limans Interesse an ambivalenten Figuren und grauen Zonen zwischen Recht und Unrecht. Auch hier gelingt es ihm, komplexe Themen unterhaltsam aufzubereiten.

Road House (2024)

Mit der Neuverfilmung des 80er-Jahre-Kultfilms "Road House" meldete sich Liman 2024 eindrucksvoll zurück. In der Hauptrolle: Jake Gyllenhaal als ehemaliger UFC-Kämpfer, der in einer heruntergekommenen Bar für Recht und Ordnung sorgen soll. Statt bloßer Kopie inszeniert Liman das Remake als modernen, rauen Actionfilm mit Charaktertiefe, beeindruckenden Kampfszenen und einem Augenzwinkern. Trotz einiger Produktionsstreitigkeiten mit Amazon Studios erhielt der Film viel Aufmerksamkeit – auch, weil Liman betonte, dass sein "Road House" für die große Leinwand gedacht war. Der Film bewies erneut: Liman ist keiner, der sich beugt – weder ästhetisch noch künstlerisch.

Stilistische Merkmale und Einfluss

Doug Liman ist bekannt für seinen dokumentarisch wirkenden Stil, den Einsatz von Handkameras und eine oft improvisatorische Herangehensweise am Set. Er liebt es, gegen Erwartungen zu inszenieren und Charaktere in moralisch ambivalente Situationen zu stellen. Seine Filme verbinden kommerzielle Zugänglichkeit mit künstlerischem Anspruch – eine seltene Kombination in Hollywood.

Trotz mancher Produktionskonflikte (u. a. bei "Bourne" oder "Mr. & Mrs. Smith") hat sich Liman als Regisseur etabliert, der Risiken eingeht und sich nicht auf ein Genre festlegen lässt. Seine Filmografie zeigt: Ob Indie, Action oder Sci-Fi – Doug Liman versteht es, Geschichten mit Tempo, Tiefe und Charakter zu erzählen.