Der Herr der Ringe: Der Krieg der Rohirrim Filmvorschau

Alles, was du zum neuen Herr der Ringe Film wissen musst!

von Robin Klaiber am 5. Oktober 2023

Viele "Herr der Ringe"-Fans waren erstaunt, als "The War of the Rohirrim" als animierter Film angekündigt wurde. Neben Euphorie gab es auch eine große Portion Skepsis über den Film, der rund 260 Jahre vor Frodos Reise zum Schicksalsberg spielt. Wie der Name – zu Deutsch "Der Krieg der Rohirrim" – schon sagt, steht diesmal ein ganz konkretes Volk im Mittelpunkt: Es geht um die Bewohner Rohans, die vor allem in "Die zwei Türme" bereits eine besondere Rolle spielten. Das stolze Reitervolk hat sicherlich bei vielen einen bleibenden Eindruck hinterlassen – umso spannender dürfte die Erzählung zu ihrer Vorgeschichte werden. Ein Grund mehr für uns, alle aktuellen Fakten zur Produktion und zur Handlung genauer anzuschauen. Und auch wenn nicht jeder von euch ein Anime-Fan ist – scheinbar erwartet uns hier etwas ganz Besonderes!

Bild zu DER HERR DER RINGE: Der Krieg der Rohirrim (2024) Filmvorschau

Zeitliche Einordnung

Spätestens seit der Amazon-Serie "Die Ringe der Macht" wissen wir um die große Bedeutung der Zeitalter in Tolkiens Welt. Während das erste Zeitalter mit der Vernichtung von Morgoth endet, spielt die Serie im zweiten Zeitalter, welches mit dem scheinbaren Niedergang Saurons abgeschlossen wird.

"Der Krieg der Rohirrim" spielt nun zu einem sehr speziellen Zeitpunkt im dritten Zeitalter. Genauer gesagt, im Jahr 2758, also exakt 260 Jahre bevor Gandalf Frodo mit dem Ring auf den Weg schickt. Man spricht hier von der Zeit des langen Winters, da Rohan über 5 Monate hinweg komplett mit Schnee bedeckt war. Die Macher des Films setzen hier offensichtlich noch mehr auf Anleihen bei der nordischen Mythologie – immerhin erinnerte Rohan bereits in den alten Filmen stark an die Wikinger-Kultur.

Die Rohirrim

Der neue "Herr der Ringe" Film handelt von dem großen Konflikt der Rohirrim mit den Dunländern. Hier also eine fixe Zusammenfassung, was sich hinter diesen Namen verbirgt:

Die Rohirrim, auch bekannt als die Reiter von Rohan, sind ein stolzes Volk von Menschen, das in der Region Rohan lebt. Ihre Geschichte reicht bis zum Ersten Zeitalter von Mittelerde zurück. Sie stammen ursprünglich von den Nordmenschen ab, die sich schließlich im Gebiet des späteren Rohans niederließen.

Die Rohirrim sind berühmt für ihre Reitkunst und ihre tief verwurzelte Pferdekultur. Pferde sind für sie von entscheidender Bedeutung und die Verbindung zwischen Mensch und Pferd ist ein zentrales Element ihres Lebens. Sie züchten und pflegen dabei vor allem Pferde, die besonders für den Krieg geeignet sind.

Die Gesellschaft der Rohirrim ist in mehrere Königreiche unterteilt, wobei der König von Rohan der oberste Herrscher ist. Die Hauptstadt von Rohan ist Edoras, wo sich der Goldene Saal von Meduseld befindet, der Sitz des Königs. Die Rohirrim sind außerdem für ihre Liebe zur Poesie und zur alten Sprache ihres Volkes bekannt.

Die Dunländer

Die Dunländer waren ursprünglich ein Volk von Menschen, das in den westlichen Teilen von Rohan lebte, bevor die Rohirrim in die Region einwanderten. Die Dunländer hatten eine lange Geschichte und Kultur, bevor sie von den Rohirrim verdrängt wurden. Dies führte zu einer tiefen Feindschaft zwischen den beiden Völkern.

Die Dunländer lebten hauptsächlich von Viehzucht und Ackerbau und waren weithin als Hirten bekannt. Ihre Gesellschaft war in Stämmen organisiert und sie hatten ihre eigenen Götter und Bräuche.

Der Konflikt zwischen den Dunländern und den Rohirrim erstreckte sich über Jahrhunderte. Die Rohirrim eroberten schließlich das Land der Dunländer und zwangen sie in die Berge von Dunland. Dies führte zu einem tiefen Groll und Misstrauen zwischen den beiden Völkern. Kein Wunder also, dass sie sich während der Ereignisse der "Herr der Ringe"-Trilogie auf die Seite Sarumans schlugen.

Handlung

Wie bei den meisten Geschichten aus Mittelerde sind die ungefähren Abläufe bereits aus den Büchern von Tolkien bekannt. Ob die Macher sich zu 100% daran halten werden und welche bisher ungenannten Details dazukommen, bleibt abzuwarten. Im Groben geht es in der Story von "Der Krieg der Rohirrim" darum:

Der Film spielt zu einer Zeit, in der das Reich von Rohan mit den Dunländern erneut in einen intensiven Konflikt gerät. Helm Hammerhand ist der neunte König von Rohan. König Freca, der Anführer der Dunländer, fordert Helm auf, dessen Tochter Hera mit seinem Sohn Wulf zu verheiraten – eine Beleidigung, die letztendlich zu einem verheerenden Krieg zwischen den beiden Clans führt. Während dieser dramatischen Auseinandersetzung spielt eine Festung eine zentrale Rolle, die Fans von "Der Herr der Ringe" sicherlich bestens vertraut ist: Helms Klamm, der Schauplatz einer epischen Schlacht in "Die zwei Türme".

Doch dieser Film konzentriert sich nicht nur auf die beiden Könige – im Mittelpunkt stehen auch ihre Nachkommen. Auf der einen Seite haben wir die mutige Prinzessin Hera, die inmitten des Krieges heranwächst und sich zu einer furchtlosen Kriegerin entwickelt. Auf der anderen Seite steht Wulf, der Thronerbe von Dunland – muskulös, mit einer Axt bewaffnet und einem vernarbten Gesicht. Er verkörpert den Hauptbösewicht des Films.

Bereits im vergangenen Juni wurden erste Szenen aus dem Film auf dem Filmfestival in Annecy, Frankreich, vorgestellt. Dadurch sind bereits einige Details zu "Der Krieg der Rohirrim" bekannt. Der Film taucht tiefer in die Kultur des Reitervolkes ein, das hauptsächlich auf Kriegsführung basiert. Die familiären Machtstrukturen und die Konflikte stehen im Mittelpunkt der Handlung, wobei Ehre und Loyalität als wichtiger angesehen werden als Reichtum und materielle Besitztümer.

Darüber hinaus verspricht der Film auch übernatürliche Geistergeschichten zu erzählen, ein Thema, das die Möglichkeiten der Animation voll ausnutzen kann. Bisher veröffentlichte Konzeptzeichnungen zeigen auch beeindruckende Darstellungen von Olifanten und Orks im Schlachtgetümmel. Die bisher veröffentlichten Bilder machen auf jeden Fall Lust auf mehr und lassen eine düstere und ernste Geschichte erwarten. Im fertigen Film können wir uns vermutlich auf spektakuläre Szenen und eine tiefergehende Darstellung der Welt von Tolkien freuen.

Charaktere

Hera

Die weibliche Hauptrolle des Films wird Hera sein. Sie ist die Tochter von Helm Hammerhand. In den Schriften von Tolkien wurde sie nicht namentlich benannt, deshalb entspringt ihr Charakter komplett der Feder der Filmautoren. Von diesen wird sie allerdings weder als Kriegerprinzessin noch als Prinzessin in Nöten beschrieben. Ihre Hauptaufgabe wird es sein, den Zuschauern Mittelerde aus der Sicht einer Frau zu zeigen. Die ersten Kommentare zu Hera beschreiben sie als verwundbar und wild, einen eher jungenhaften Charakter. Sie hat rote Haare in einem unordentlichen Zopf, trägt einen Lederpanzer und führt ein Schwert. In der Originalfassung wird Gaia Wise der Prinzessin ihre Stimme leihen, Tochter der Schauspielerin Emma Thompson.

Helm Hammerhand

Ihr Vater Helm Hammerhand war der neunte König von Rohan. Seinen Namen "Hammerhand" erhielt er aufgrund einer legendären Aktion, die wir vermutlich im neuen Film zu sehen bekommen werden. Helm ist vor allem ein sehr wilder Krieger, der von seinen Feinden gefürchtet wird und als unverwundbar gilt. Seine Taten sind schließlich in die Geschichte eingegangen – nicht umsonst ist die Festung Helms Klamm nach ihm benannt. Synchronisiert wird der König von Hollywood-Star Brian Cox. Der hat Erfahrung in der Rolle des Patriarchen, etwa als Familienoberhaupt in der Erfolgsserie "Succession" oder als König Agamemnon in "Troja".

Wulf

Das Gegenstück zu Hera stellt Wulf dar. Der Königssohn reist durch Dunland, stets auf der Suche nach Verbündeten im Kampf gegen Rohan. Er ist ein großer, muskulöser Kerl mit langen zerzausten Haaren, bewaffnet mit einer Axt und bedeckt von Pelzen und einem zerrissenen Umhang. Eine Narbe über dem Auge lässt ihn wie einen wahren Barbaren wirken. Gesprochen wird Wulf von Luke Pasqualino, den die meisten von euch aus der Netflix-Serie "Shadow and Bone: Legenden der Grisha" kennen werden.

Freca

Eine wichtige Rolle in der Geschichte wird auch Freca, Wulfs Vater, haben. Er ist nicht nur mächtig, sondern auch reich, da er viele Ländereien am Adorn besitzt, dem Fluss, der sich durch Rohan zieht. Außerdem behauptet er, von adliger Abstammung aus Dunland zu sein, was sich im späteren Verlauf der Handlung als sehr wichtig erweisen wird. Freca wird synchronisiert von Shaun Dooley, dessen Stimme wir aus dem Videospiel "Elden Ring" kennen.

Fréaláf

Der letzte Charakter, den es zu kennen gilt, ist Fréaláf. Er ist der Neffe von Helm Hammerhand. Während des Krieges verweilt er vor allem in der Bergfeste Dunharg, die ähnlich wie Helms Klamm als uneinnehmbar gilt. Wie er in das Geschehen einsteigen wird, wissen wir noch nicht. Seine Stimme bekommt er von einem Hollywood-Neuling, nämlich von Laurence Ubong Williams.

Produktion

Für den Film "Der Krieg der Rohirrim" haben New Line Cinema und Warner Bros. Animation die Produktion übernommen. Das Projekt befindet sich bereits seit fast zwei Jahren in der Mache und verspricht, die Herzen der Fans zu erobern. Denn die kreative Leitung liegt in den Händen des hochangesehenen Anime-Regisseurs Kenji Kamiyama, der vor allem mit Kult-Animes wie "Ghost in the Shell" und "Ultraman" in Verbindung gebracht wird. Kamiyama hat sich auch schon bei Warner Bros. einen Namen gemacht, wo er zuvor die packende Anime-Serie "Blade Runner: Black Lotus" erschuf.

Die ersten Stimmen zum neuen "Herr der Ringe"-Film sagen bereits, dass die Animation sehr an die Animes aus den 90er Jahren erinnert. Doch keine Sorge, die magische Essenz der früheren "Herr-der-Ringe"-Filme bleibt wohl auch in diesem neuen Werk erhalten: Peter Jacksons ikonische Visionen dienten als bedeutende Inspirationsquelle für zahlreiche Szenen im kommenden Film.

Die Herausforderung bestand laut den Machern darin, die Welt und Charaktere in einen animierten Stil zu überführen, ohne den Charme der Vorlagen zu verlieren. Hierbei spielte Daniel Falkner, der Art Director der Originalfilme, eine entscheidende Rolle. Gemeinsam mit dem kreativen Team tauchte er in die Archive ein, um die vertrauten Modelle aus den bisherigen Filmen zu finden und weiter zu gestalten.

Leider konnten wir bis jetzt noch keinen Trailer oder Teaser sehen, bis zum Kinostart ist jedoch noch etwas Zeit. Dieser wurde vor kurzem vom April zum Ende des kommenden Jahres verschoben. Jetzt soll "Der Herr der Ringe: Der Krieg der Rohirrim" am 12. Dezember 2024 ins Kino kommen.