"Doctor Strange 2: The Multiverse of Madness" Filmvorschau

Das müsst ihr zum kommenden Film wissen

Von Pierre Lorenz am

Aufmerksame Zuschauer des Super Bowl haben sich am 13. Februar über den zweiten Trailer zu "Doctor Strange in the Multiverse of Madness" gefreut. Nach "Spider-Man: No Way Home" sind die Erwartungen an den zweiten Solo-Auftritt von Stephen Strange entsprechend hoch. Denn dort wird - wie der Titel schon verrät - das in der "Loki"-Serie geöffnete Multiversum weiter gesponnen und ausführlicher behandelt. Was ihr zum kommenden MCU-Film über Doctor Strange wissen müsst und was bereits zur Handlung, zum Cast und zur Produktion bekannt ist, erfahrt ihr nun in unserem neuesten KinoCheck Original.


Bisherige Handlung

Lasst uns zunächst die Handlung von "Doctor Strange in the Multiverse of Madness" besprechen, weshalb wir euch zunächst in aller Kürze die Handlung des ersten Teils aus dem Jahr 2016 präsentieren. Natürlich müssen wir an dieser Stelle auf akute Spoilergefahr für diejenigen hinweisen, die den ersten Teil nicht gesehen haben. Außerdem gehen wir später auch auf die Geschehnisse von "WandaVision" ein, wo natürlich ebenfalls Spoilergefahr herrscht.

Dr. Stephen Strange ist zu Beginn ein äußerst begabter Neurochirurg mit einem riesigen Ego, der sein Talent definitiv nicht vor anderen Leuten versteckt. Durch einen tragischen Autounfall verliert er allerdings die Kontrolle über seine sprichwörtlich magischen Hände und trotz der Hilfe seiner damaligen Freundin Christine Palmer und der Investition seines ganzen Ersparten in eine experimentelle Behandlung bessert sich sein Zustand kaum. Angetrieben durch die Geschichte von Jonathan Pangborn – einem ehemals Querschnittsgelähmten, der nach einem Besuch in Kamar-Taj wieder gehen konnte – reist Strange nach Katmandu. Dort lernt er den Zauberer Mordo kennen und wird schließlich der Ältesten vorgestellt. Sie ist die oberste Zauberin und Leiterin des Kamar-Taj und ihr ungewöhnlich langes Leben ist ein großes Mysterium. Durch sie erfährt der überaus skeptische Stephen Strange von der sogenannten Astralebene und weiteren Dimensionen. Außerdem erklärt sie ihm, dass die Erde von drei Tempeln des Zauberers Agamotto beschützt wird, einer davon ist das Sanctum Sanctorum in New York City. 

Der Plan des Haupt-Antagonisten Kaecilius im Laufe des Films ist es, die drei Sanctums in New York, London und Hongkong zu zerstören, damit die Erde in die Dunkle Dimension gezogen wird, wo keine Zeit existiert und jeder ewig leben kann. Durch eine Reise in die Dunkle Dimension überzeugt Strange das mächtige Wesen Dormammu durch einen geschickten Schachzug, die Erde in Ruhe zu lassen – nicht ohne zuvor Kaecilius und sein Team in die Dunkle Dimension zu verbannen. Durch die Verwendung des Zeitanhängers hat Strange allerdings gegen gewisse Regeln verstoßen und den Zauberer Mordo verärgert. Dieser kann die Art und Weise, wie die Welt vor der Dunklen Dimension gerettet wurde, nicht gutheißen. Mordo wendet sich schließlich von den anderen Zauberern ab und in einer Post-Credit-Scene kann man sehen, wie er Pangborn angreift und ihm seine Kraft entzieht. 

So, nun solltet ihr wieder genauestens über die Geschehnisse des ersten Teils Bescheid wissen, bevor wir uns nun den potentiellen Bösewichten und Figuren des Sequels widmen. 


Cast und Spekulationen


Bösewichte

Kommen wir zuerst zu den potentiellen Gegenspielern des zweiten Kinofilms. Eine der spannendsten Figuren neben dem Doctor ist natürlich Wanda Maximoff, hier wie in der Serie gespielt von Elizabeth Olsen. Wie Olsen bereits in einem Interview verriet, habe sie erst zwei Wochen vor dem Ende von "WandaVision" von der Story von "Doctor Strange in the Multiverse of Madness" erfahren. Ohnehin sei es essentiell, dass man "WandaVision" gesehen hat, bevor man sich "Doctor Strange 2" zu Gemüte führt. Betrachtet man die Post-Credit-Scene der allerersten MCU-Serie, so sieht man beispielsweise, wie sie den äußerst gefährlichen Darkhold, der auch im neuen "Doctor Strange"-Trailer zu sehen ist, studiert. Das ist ein mögliches Zeichen dafür, dass sie im Laufe der Geschehnisse von "Doctor Strange in the Multiverse of Madness" zu einem Antagonisten mutieren wird. Es scheint also wahrscheinlich, dass man dank des Darkholds sowohl die gute Seite der Wanda als auch die böse Seite der Scarlet Witch sehen wird. Eine weitere Möglichkeit wäre eine Wanda aus einem anderen Universum, die sowohl Doctor Strange als auch der echten Wanda das Leben schwer machen könnte. So oder so dürfte Scarlet Witch noch zu einem schwerwiegenden Problem werden. 

In Zusammenhang mit dem Darkhold halten wir es ebenfalls für wahrscheinlich, dass Mephisto einen Auftritt in "Doctor Strange 2" haben könnte. In den Comics ist Mephisto ein außerdimensionaler Dämon, der über eine glühend heiße Dimension, die er selbst Hölle nennt, herrscht. Da der Darkhold aus der Hölle stammt und zudem noch aus dunkler Materie erschaffen wurde, ist eine Beteiligung Mephistos an einem potentiellen Auftauchen von Scarlet Witch naheliegend. Dass er allerdings der Hauptbösewicht wird, halten wir für äußerst unwahrscheinlich. 

Wie bereits eingangs erwähnt, steht natürlich auch Mordo, gespielt von Chiwetel Ejiofor, ganz oben auf der Liste der potentiellen Bösewichte. Seine Motive sind klar: Er sieht die Zauberer, die nicht seiner Vorstellung entsprechen als Gefahr, weil sie viel zu mächtig sind und nicht davor zurückschrecken, Grenzen zu überschreiten. Spätestens die Ereignisse aus "Spider-Man: No Way Home" dürften das Fass zum Überlaufen gebracht haben, denn der fehlgeschlagene Zauber von Doctor Strange verkörpert genau das, was Mordo gerne verhindern möchte. Man muss allerdings auch sagen, dass Mordo trotz seiner Antipathien gegenüber Strange kein Bösewicht per se ist. Klar, er würde alles dafür tun um die für seinen Geschmack zu mächtigen Zauberer aufzuhalten, aber er ist an sich kein schlechter Kerl. Auf der anderen Seite wäre es auch durchaus denkbar, dass Mordo in "Doctor Strange in the Multiverse of Madness" seine ganz eigene Agenda verfolgt, also dass er beispielsweise in erster Linie die außer Kontrolle geratene Scarlet Witch bekämpfen möchte und die Jagd auf Strange nur nebensächlich ist. Genaueres werden wir ohnehin erst im fertigen Film sehen können. 

Als drittes kommt nicht wirklich überraschend auch der böse Doctor Strange als Hauptbösewicht infrage. Diese auch "Sinister Strange" genannte Figur ist Stephens Gegenpart aus einer anderen Dimension und nahm bereits in beiden Trailern eine prominente Rolle ein. Er wird wohl nicht die einzige Version von Doctor Strange bleiben, denn bei genauerem Hinsehen sieht man im Trailer einige Versionen von Strange, die durch das Multiversum zusammenkommen. Es ist aber genauso denkbar, dass die verschiedenen "Stranges" sich zusammentun, um das entstandene Chaos gemeinsam einzudämmen oder sogar gegen einen viel größeren Bösewicht anzutreten. 

Zu guter Letzt soll noch das Tentakelmonster Gargantos zur Sprache kommen. In den Comics handelt es sich hierbei um ein Seeungeheuer und einen Feind von "Black Panther 2"-Antagonist Namor. Da Gargantos bereits in beiden Trailern aufgetaucht ist und, wie man in der "What If"-Serie sieht, keine wirklich große Bedrohung darstellt, gehen wir hier nicht von einem wirklich relevanten Bösewicht aus. Sicherlich wird er Doctor Strange im ein oder anderen Moment gefährlich werden, aber vermutlich im Laufe des Films vom Protagonisten erledigt. 


Diese Charaktere werden erwartet

Wie bereits im zweiten Trailer zu sehen, werden wir nicht nur Wanda Maximoff als Neuzugang begrüßen dürfen. Da wäre beispielsweise ein Auftritt von Sir Patrick Stewart als Professor X, wie man an seiner unverwechselbaren Stimme erkennen kann. Wer außerdem ganz genau aufgepasst hat, wird erkannt haben, dass auch Captain Marvel einen Auftritt in "Doctor Strange in the Multiverse of Madness" haben wird. Allerdings handelt es sich hier nicht um die bekannte, von Brie Larson gespielte Carol Danvers, sondern um Monica Rambeau. Diese wird von Teyonah Parris verkörpert und ist die Tochter von Carols bester Freundin. Einen ersten Auftritt hatte Rambeau bereits in "WandaVision", wo klar wird, dass sie Captain Marvel aus einem anderen Universum ist und dort bereits Erfahrung als Superheldin sammeln konnte. Dieser Handlungsstrang ist im Einklang zu den Marvel-Comics, wo Rambeau tatsächlich Danvers in ihrer Rolle als Captain Marvel beerbt. Im Trailer ist zu sehen, wie sie gegen Wanda kämpft. Es bleibt also spannend, wie groß die Rolle der neuen Captain Marvel sein wird. 

Selbstverständlich gibt es auch einige andere Figuren, die einen Auftritt in "Doctor Strange in the Multiverse of Madness" haben werden. Mit dabei sind unter anderem Benedict Wong als Wong, Rachel McAdams als Christine Palmer, Xochitl Gomez als America Chavez sowie Michael Stuhlbarg als Nicodemus West. 


Die Illuminati-Theorie

Nun möchten wir euch noch eine Theorie vorstellen, die seit einiger Zeit kursiert und von der sich viele Marvel Fans wünschen, dass sie in Erfüllung geht. In den Comics existiert eine Zusammenkunft namens Illuminati. Diese ist ursprünglich eine siebenköpfige geheime Gesellschaft, die einige populäre Figuren aus dem Marvel-Universum als Mitglieder hat. Jeder Vertreter repräsentiert dabei eine bestimmte Gruppierung. Mit dabei sind Iron Man für die Avengers, Mister Fantastic für die Fantastic Four, Namor für Atlantis, Black Bolt für die Inhumans, Professor X für die X-Men, T'Challa für Wakanda und Doctor Strange für die Magier. Durch den Auftritt von Professor X häufen sich also die Spekulationen, dass die Illuminati auftauchen, um Strange für seine Fehltritte zur Rechenschaft zu ziehen. Ein Fan-Traum wäre es also ohne Frage, jedoch könnte die MCU-Version der Illuminati, wie wir seit einem Leak aus August 2021 wissen, aus Professor X, Captain Carter, Balder the Brave, Monica Rambeau und Mordo bestehen. 

Dieses Line-Up würde natürlich perfekt zur Story von "Doctor Strange in the Multiverse of Madness" passen, es gibt aber auch noch eine andere Theorie. Demnach werden wir keinen geringeren als Tom Cruise in der Rolle des Iron Man zu Gesicht bekommen. Besonders pikant ist diese Theorie, da Cruise ursprünglich für die Rolle vorgesehen war, bevor Robert Downey Jr. das Rennen machte. Im kommenden "Doctor Strange"-Sequel hätten wir es dann beispielsweise mit einem bösen Iron Man aus dem Multiversum zu tun, ähnlich wie dem Sinister Strange, den wir im Trailer sehen. Befürworter dieser Theorie sehen sich vor allem durch die Ultron-artigen Roboter bestätigt, die den gefesselten Strange eine Treppe hinauf führen. Zudem wollen Anhänger dieser Theorie in der sehr knappen Szene mit der feurigen Gestalt nicht Monica Rambeau als Captain Marvel, sondern Tom Cruise in der Rüstung des Superior Iron Man gesehen haben. Es gibt allerdings auch schlagkräftige Argumente gegen einen Auftritt von Cruise. Eines davon ist die Tatsache, dass sich Tom Cruise aufgrund seines Standings in Hollywood so gut wie nie anderen Hauptdarstellern unterordnet. Da es ziemlich unwahrscheinlich ist, dass diese böse Iron Man Version eine sehr große Rolle einnehmen würde, spricht somit auch ein starkes Argument gegen den "Mission Impossible"-Star. 


Produktion

Erfreulicherweise ist die Produktion des "Doctor Strange"-Sequels längst abgeschlossen. Lange Zeit war es fraglich, wer genau die Ehre haben würde, auf dem Regiestuhl Platz zu nehmen, nachdem Scott Derrickson das Projekt Anfang 2020 verlassen hatte. Nachdem dieser sich auf den Posten des Executive Producer zurückgezogen hatte, übernahm "Spider-Man"-Regisseur und Horror-Ikone Sam Raimi die Regie. Die Dreharbeiten starteten schließlich Ende 2020 in London, während der Kinostart aufgrund der Pandemie nicht wie ursprünglich geplant Mitte 2021, sondern erst am 04. Mai 2022 erfolgen wird.

Bild zu DOCTOR STRANGE 2: Tom Cruise als Superior Iron Man? (2022) Filmvorschau