Magic 8 Ball: M. Night Shyamalan dreht neue Serie

Shyamalan plant ein übernatürliches Drama

Von Konstantin Koos am 4 min Lesezeit

M. Night Shyamalan hat ein neues Projekt in der Pipeline! Wie der "Sixth Sense"-Regisseur über die Sozialen Medien bekanntgab, entwickelt er seit einigen Jahren eine "Magic 8 Ball"-Serie.

Der "Magic 8 Ball" ist ein kugelförmiges Spielzeug, das wie eine überdimensionierte Billardkugel aussieht. Genutzt wird er zur spielerischen Entscheidungsfindung. Um eine Frage zu stellen, schüttelt man den Ball und dreht ihn dann um – im Sichtfenster erscheinen verschiedene Antwortoptionen wie "Ja", "Nein", "Frage später nochmal" oder Ähnliches. Der "Magic 8 Ball" wurde ursprünglich in den 50er-Jahren populär und hat seitdem Kultstatus erlangt.

Die Magic 8 Ball Serie

Shyamalan postete nun ein Bild von der ersten Seite des Drehbuchs. Darauf ist zu erkennen, dass er selbst die Pilotfolge inszenieren wird. Der Regisseur ist neben seinem populärsten Film "The Sixth Sense" auch bekannt für "Unbreakable" oder "Split". Berüchtigt ist er vor allem für seine Plot-Twists, die oft die gesamte Handlung seiner Filme auf den Kopf stellen.

Produziert wird die Serie von Mattel Studios. Shyamalan bildet zusammen mit "American Horror Story"-Schöpfer Brad Falchuck das Showrunner-Duo.

"Gemeinsam wollen sie den klassischen 'Magic 8 Ball' neu interpretieren – als zentrales Element eines [...] charaktergetriebenen übernatürlichen Dramas, das psychologische Intensität mit kultureller Faszination verbindet."

Noch ist allerdings unbekannt, wann mit der "Magic 8 Ball" Serie zu rechnen ist.

M. Night Shyamalan

Der indisch-amerikanische Regisseur M. Night Shyamalan hat sich in Hollywood als eigenwilliger und stilprägender Filmemacher etabliert. Klare Markenzeichen sind seine Plot-Twists, seine atmosphärische Bildsprache und seine oft metaphysischen Stoffe. Seit seinem Durchbruch Ende der 90er-Jahre ist Shyamalan eine feste Größe im Genre-Kino – zwischen Thriller, Mystery und übernatürlichem Drama.

Ein Stil zwischen Realität und Übernatürlichem

M. Night Shyamalans Werke zeichnen sich durch eine ruhige Erzählweise, intensive Charakterstudien und eine oft unterschwellige Spannung aus. Anders als viele Regiekollegen vermeidet er (in vielen Filmen) vordergründige Effekte und laute Action. Stattdessen baut er psychologischen Druck langsam auf und lässt das Unheimliche oft erst spät in die Geschichte einsickern.

Typisch für seine Filme ist außerdem die Verwendung von Symbolik, religiösen oder spirituellen Motiven und die zentrale Frage nach dem Glauben – sei es an Übernatürliches, an sich selbst oder an andere Menschen. Dabei steht oft ein einzelner Protagonist im Mittelpunkt, dessen Realität zunehmend infrage gestellt wird.

Nicht zuletzt ist Shyamalan für seine berüchtigten Twist-Enden bekannt, die das zuvor Gezeigte in einem völlig neuen Licht erscheinen lassen. Diese erzählerische Technik hat ihm große Aufmerksamkeit, aber auch kritische Stimmen eingebracht – je nachdem, wie gelungen oder überkonstruiert der jeweilige Twist wahrgenommen wurde. In seinen späteren Filmen erwarteten Zuschauer bereits einen Twist am Ende des Films. Shyamalan hat nach Meinung vieler Film-Fans von diesem Konzept das eine oder andere Mal zu viel Gebrauch gemacht.

Die wichtigsten Filme

Mit "The Sixth Sense" schuf M. Night Shyamalan nicht nur einen Kassenschlager, sondern auch einen der einflussreichsten Thriller der Filmgeschichte. Der Film erzählt die Geschichte des jungen Cole (Haley Joel Osment), der behauptet, tote Menschen sehen zu können. Im Fokus steht dabei seine Beziehung zum Psychologen Dr. Malcolm Crowe (Bruce Willis). "The Sixth Sense" war einer der meistdiskutierten Filme der 90er Jahre und wurde zu einem kulturellen Phänomen.

Nach seinem weltweiten Durchbruch etablierte sich M. Night Shyamalan schnell als einer der markantesten Regisseure des neuen Hollywood-Kinos. Sein Folgefilm "Unbreakable" wurde zunächst eher verhalten aufgenommen. Heute hat der Film aber eine treue Fangemeinde und gilt als ungewöhnlicher und besonderer Beitrag zum Superheldengenre. Mit "Signs" gelang ihm ein weiterer großer Erfolg – ein düsterer Alienthriller, der sich weniger auf Sci-Fi-Action als auf familiäre und spirituelle Themen konzentrierte.

"The Village" führte diesen Stil fort, spaltete jedoch immer mehr die Zuschauer: Während einige die dichte Atmosphäre und den sozialkritischen Unterton lobten, empfanden andere den Plot-Twist als konstruiert. Wesentlich kritischer wurden die Filme "Das Mädchen aus dem Wasser" und "The Happening" aufgenommen.

Mit "Die Legende von Aang" und "After Earth" versuchte er sich an größeren Franchise-Projekten – beide Werke wurden jedoch von Kritik und Fans gleichermaßen abgestraft und gelten bis heute als Tiefpunkte seiner Karriere. Erst mit dem clever inszenierten Found-Footage-Horror "The Visit" fand Shyamalan für einige Fans zu alter Form zurück. Einen Comeback-Moment markierte "Split", ein Psychothriller mit einem starken James McAvoy in der Hauptrolle. Zuletzt sorgte er jedoch mit "Glass", "Old", "Knock at the Cabin" und "Trap" wieder für gemischte Reaktionen.

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Zwischen Genie und Größenwahn

Trotz wechselhafter Kritiken hat sich Shyamalan über die Jahre als einer der wenigen Autorenfilmer in Hollywood behauptet. Seine Handschrift – und vor allem seine Vorliebe für unerwartete Wendungen – ist weiterhin unverkennbar.

M. Night Shyamalan ist ein Regisseur, der polarisiert – zwischen Genie und Größenwahn, zwischen brillanter Idee und erzählerischer Überambition. Doch seine Werke sind stets unverkennbar, oft mutig und fast immer geprägt von einer tiefen Faszination für das Mysteriöse im Alltäglichen. Selbst wenn viele seiner Filme nicht gut beim Publikum ankamen, hat er sich mit Werken wie "The Sixth Sense" oder "Unbreakable" im kulturellen Gedächtnis verankert.

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