Der Herr der Ringe: Die Jagd nach Gollum wird verschoben

Eine enttäuschende Nachricht aus der Welt von Mittelerde: Für den neusten Film des Fantasy-Franchises "Die Jagd nach Gollum" war ursprünglich ein Kinostart für 2026 angedacht. Wie das Portal TheDirect von Gollum-Darsteller Andy Serkis erfahren hat, kann dieser Termin nicht eingehalten werden.

Laut Serkis befinde man sich aktuell erst am Anfang des Schreibprozesses. Im Laufe des Jahres 2025 möchte man dann alle Vorbereitungen so treffen, dass 2026 gedreht werden kann. Der Kinostart verschiebe sich im Vergleich zu dem vorherigen Plan um ein Jahr. Statt im Dezember 2026 sei nun Dezember 2027 für das neue Abenteuer aus Mittelerde vorgesehen.

Der Filmtitel "Die Jagd nach Gollum" gibt bereits einen ersten Hinweis auf die Handlung. Ersten Theorien nach soll der Film wohl weitgehend parallel zum Anfang von "Der Herr der Ringe: Die Gefährten" angesiedelt sein. Im Zentrum des Geschehens steht Gollum, der aufgrund seines Wissens um den Aufenthaltsort des Ringes von mehreren Fraktionen gesucht wird.

Fest steht, dass Andy Serkis erneut in die ikonische Rolle des Gollum schlüpfen wird. Bereits in der "Herr der Ringe"- und in der "Hobbit"-Trilogie verkörperte der Schauspieler Gollum mithilfe des Performance-Capture-Verfahrens.

Zudem wird Andy Serkis auch die Regie des Films übernehmen. Das Drehbuch stammt unter anderem von Philippa Boyens und Fran Walsh. Die beiden hatten zusammen mit Peter Jackson alle Drehbücher für die "Herr der Ringe"- und "Hobbit"-Filme geschrieben. Jackson führte bei diesen natürlich auch Regie. Für "Die Jagd nach Gollum" ist er dieses Mal "nur" als Produzent dabei.

Die Geschichte von Gollum in den Filmen von "Der Hobbit" und "Der Herr der Ringe"

Gollum, eine der markantesten Figuren in J.R.R. Tolkiens Werk, hat in den Filmadaptionen von Peter Jackson eine wichtige Rolle gespielt. Dabei tritt die Figur in beiden Trilogien auf, sowohl in "Der Hobbit" (2012-2014) als auch in "Der Herr der Ringe" (2001-2003). Chronologisch betrachtet, beginnt Gollums Reise in der "Hobbit"-Trilogie, ist aber vor allem in "Der Herr der Ringe" zentral.

Der Hobbit: Eine unerwartete Reise

In der ersten Verfilmung "Der Hobbit: Eine unerwartete Reise" trifft der junge Bilbo Beutlin auf Gollum, als er sich mit den Zwergen in den Höhlen des Nebelgebirges verirren. Gollum lebt dort seit vielen Jahren isoliert und hat sich völlig in den Schatten seiner früheren Existenz zurückgezogen.

In dieser Darstellung ist Gollum noch nicht unbedingt der zerrissene Charakter, den wir später in "Der Herr der Ringe" kennenlernen, sondern ein überwiegend instinktgetriebenes und gefährliches Wesen, das fast ausschließlich vom "Einen Ring" besessen ist. Der Film zeigt Gollum als einen verstörten Charakter, der sich in den Fängen des Rings befindet.

Ein zentrales Element der Begegnung zwischen Bilbo und Gollum ist das berühmte Rätselspiel, das Gollum im Buch stellt und auch im Film seinen Platz findet. Hier wird die Figur zum ersten Mal nicht nur als Bedrohung, sondern auch als eine tragische Figur gezeigt, die durch den Ring von ihrer Menschlichkeit entfremdet wurde. Im Zuge dieser Szene findet Bilbo den Ring, was die spätere Handlung in "Der Herr der Ringe" auslöst.

In "Der Hobbit: Smaugs Einöde" und "Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere" spielt Gollum jedoch eine untergeordnete Rolle. Erst in den "Herr der Ringe"-Filmen rückt er wieder mehr in den Fokus der Geschichte.

Gollum in "Der Herr der Ringe: Die Gefährten"

Die Geschichte von Gollum wird in "Der Herr der Ringe" weiter ausgebaut und erreicht in dieser Trilogie ihre emotionalste und komplexeste Ausprägung. In "Die Gefährten" tritt die Figur erstmals 2001 in Peter Jacksons Verfilmung auf. Dabei ist er jedoch mehr ein Versprechen für die kommenden Filmen. Zu sehen bekommen wir Gollum nur selten, erwähnt wird er dafür jedoch oft, was seine Wichtigkeit für die kommenden Filme andeutet.

Gollum in "Der Herr der Ringe: Die zwei Türme"

In "Die zwei Türme" ist Gollum der zentrale Begleiter von Frodo und Sam auf ihrer Reise nach Mordor. In diesem Teil der Geschichte ist er gleichzeitig eine Hilfe und eine Bedrohung, da er einerseits wertvolle Informationen liefern kann, andererseits aber ständig von seiner Gier nach dem Ring getrieben wird. Dabei wird seine zerrissene Persönlichkeit offensichtlich: Es gibt immer wieder Momente, in denen der von Sméagol dominierte, beinahe liebenswerte Teil von Gollum zum Vorschein kommt, nur um dann wieder von der bösartigen, von Gier und Hass getriebenen "Gollum"-Persönlichkeit verdrängt zu werden.

Die Beziehung zwischen Frodo und Gollum ist von Vertrauen und Misstrauen geprägt, und es entsteht eine komplexe Dynamik, bei der Frodo zunehmend mit Gollum zu kämpfen hat. Besonders interessant wird die Figur, weil Gollum in dieser Phase seine zerrissene Identität immer mehr offenbart, was die Tragik seiner Existenz verstärkt.

Gollum in "Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs"

"Die Rückkehr des Königs" führt die Geschichte von Gollum zu einem dramatischen Höhepunkt. Gleich zu Beginn spielt Gollum eine entscheidende Rolle, in dem wir die Hintergrundgeschichte der Figur erzählt bekommen. Einst war er als Hobbit Sméagol bekannt, der jedoch von der Macht des Rings korrumpiert wurde, sodass er einen Mord beging.

In "Die Rückkehr des Königs" ist Gollum völlig von seiner Besessenheit nach dem Ring beherrscht und versucht ihn zurückzuerlangen. Gollum verrät Frodo und lockt ihn und Sam in eine Falle. In seiner letzten Szene zerstört Gollum den Ring, jedoch nicht, wie es Frodo geplant hatte. Gollum fällt gemeinsam mit dem Ring in den Schicksalsberg, was den Ring zerstört.

Gollum ist damit eine der tragischsten Figuren in "Der Herr der Ringe". Wir sind gespannt, was uns "Die Jagd nach Gollum" noch über die Figur erzählen kann.