24: Revival der Kultserie mit Kiefer Sutherland wird realistischer

Erwartet uns die Rückkehr von Jack Bauer in einem Film oder einer Serie?

Von Konstantin Koos am 3 min Lesezeit

Bekommen wir Kiefer Sutherland nach all den Jahren endlich wieder als Jack Bauer zu sehen? Die Chancen stehen wohl nicht schlecht. Schon länger wird über ein Revival der Echtzeitserie gesprochen. Im Gespräch mit dem Entertainmentportal Movieweb gab Sutherland nun ein Update zum aktuellen Stand.

"Ich liebe es, diese Figur zu spielen, und es wäre schön, einen Weg zu finden, eine Geschichte zu erzählen, die ein Ende hat. [...] Howard Gordon hat etwas geschrieben, das ich wirklich interessant und spannend fand. Es wäre etwas, für das ich auf jeden Fall offen bin."

Gordon ist ein echter "24"-Veteran. Seit der ersten Staffel war er Teil des Autorenteams, ab Staffel 5 leitete er die Serie als Showrunner. Gordon äußerte sich kürzlich im Branchenmagazin Deadline ebenso zum "24"-Revival.

"Es ist definitiv in Arbeit, wir entwickeln gerade etwas. Sie [die Studios Disney und 20th TV] haben sich noch nicht dazu verpflichtet, daher ist es noch in Arbeit."

Fix ist das Revival also noch nicht. Unklar ist derzeit ebenso, ob die Rückkehr als Film oder im Serienformat geplant ist. Fans hoffen allerdings schon lange auf eine Fortsetzung der Geschichte um Jack Bauer. Das hat vor allem einen Grund: "24" wurde bereits einmal nach dem ursprünglichen Serienende zurückgeholt. Doch die neunte Staffel "Live Another Day" endete relativ offen. Man darf nun aber wohl mehr denn je darauf hoffen, dass Jack Bauer einen angemessenen Abschied bekommt.

Das Phänomen 24

Als "24" im Jahr 2001 erstmals auf den Bildschirmen erschien, revolutionierte die Echtzeitthriller-Serie das Format des modernen Fernsehens. Mit Kiefer Sutherland in der Hauptrolle als Jack Bauer setzte die Serie neue Maßstäbe in Spannung, Erzähltempo und dramaturgischer Konsequenz. Bis heute gilt sie als eine der einflussreichsten Serien-Produktionen des Action-Genres – und als Kult für Millionen Fans weltweit.

Echtzeit als dramaturgischer Motor

Der wohl markanteste Aspekt von "24" ist das einzigartige Erzählprinzip: Jede Staffel deckt 24 Stunden im Leben des CTU-Agenten Jack Bauer ab, und jede Episode entspricht einer Stunde dieser Zeitspanne. Die eingeblendete Uhr, die stetig tickt, erzeugt eine beinahe physische Spannung und vermittelt das Gefühl, live dabei zu sein.

Diese Echtzeitstruktur war nicht nur innovativ, sondern verlieh der Serie eine Intensität, die das Publikum förmlich an den Bildschirm fesselte. Entscheidungen mussten sofort getroffen werden, moralische Dilemmata entfalteten sich ohne Pause, und die Handlung ließ keine Zeit zum Atemholen. "24" war Fernsehen im Ausnahmezustand.

Kiefer Sutherland als Jack Bauer

Kiefer Sutherland verkörperte Jack Bauer mit einer Mischung aus unerschütterlicher Entschlossenheit, Härte und tiefem inneren Konflikt. Bauer ist kein makelloser Held – er trägt die Last seiner Entscheidungen sichtbar mit sich und muss mit harten Verlusten kämpfen. Staffel für Staffel wird Jack vor moralisch schwierige Fragen gestellt. Dabei erhält er meist Unterstützung von unterschiedlichen Verbündeten. In Erinnerung bleiben dabei unter anderem Figuren wie Chloe O'Brian (Mary Lynn Rajskub), Tony Almeida (Carlos Bernard) oder David Palmer (Dennis Haysbert).

Hohes Tempo, ständige Wendungen, keine Garantien

Ein Markenzeichen von "24" sind die gnadenlosen Cliffhanger. Bei kaum einer anderen Serie möchte man so dringend nach einer Episode sofort die nächste einschalten. "24" ist dabei auch bekannt für die ständigen Wendungen: Figuren starben unerwartet, Verbündete entpuppten sich als Verräter, und kaum war eine Bedrohung gebannt, tauchte schon die nächste auf. Fans schätzen bis heute diese kompromisslose Spannung und die Art, wie die Serie das Publikum immer wieder überraschte. Ikonisch ist dabei auch der hohe Einsatz von Split Screens, die immer wieder gleichzeitig stattfindende Ereignisse zusammenführten.

Mit diesen Elementen inspirierte "24" zahlreiche andere Serien und prägte den Actionthriller in der TV-Landschaft nachhaltig. Als geistiger Nachfolger erschien damals unter anderem das sehr erfolgreiche "Homeland". Hinter dem Spionagethriller steht ebenso Howard Gordon sowie Alex Gansa, ein weiterer "24"-Autor.

Zahlreiche Staffeln und Episoden

Die Beliebtheit von "24" sorgte zunächst für acht Staffeln mit jeweils 24 Folgen. Zwischen Staffel 6 und 7 entstand zudem der Film "24: Redemption", der die Ereignisse in Staffel 7 einleitete. Nach dem Serienende 2010 feierte "24" mit "Live Another Day" (aka Staffel 9) sein Comeback – diesmal mit nur 12 Folgen. 2016 versuchte man sich an einer Spin-off-Serie, ebenso mit 12 Folgen. Doch der Erfolg von "24: Legacy" war überschaubar, weshalb die Serie nach einer Staffel wieder eingestellt wurde. Insgesamt kommt das Franchise damit auf zehn Staffeln, 216 Episoden und einen Film. Bis auf "24: Redemption" findet ihr all das auf Disney Plus.