James Mangold: "Star Wars: Dawn of the Jedi" spielt weit vor der Original Trilogie
Auch eine Serienumsetzung von "The Knights of the Old Republic" soll sich in Entwicklung befinden
Mit "Dawn of the Jedi" steht ein neuer "Star Wars"-Film auf dem Plan – inszeniert von "Logan"-Regisseur James Mangold. Dieser soll weit vor der Original-Trilogie um Luke Skywalker und Han Solo spielen: genau genommen 25.000 Jahre.
In einem Interview mit Movieweb verriet der Regisseur, dass er eine völlig neue Geschichte erzählen wolle, die sich bewusst nicht an etablierte Hintergründe halten muss. Mangold freue sich über die Möglichkeit, einen "Spielplatz" zu erkunden, der ihn schon als Teenager faszinierte.
Die weit zurückliegende Zeit ermöglicht es, die Ursprünge der Jedi auf eine Weise zu erforschen, die bisher nicht möglich war. Das Drehbuch stammt von Beau Willimon, der sich bereits durch "Maria Stuart, Königin von Schottland" und "The Ides of March" mit Ryan Gosling einen Namen gemacht hat. Unterstützung erhält er von Regisseur Mangold selbst.
Apropos "Star Wars"-Projekte, die weit in der Vergangenheit spielen: Laut dem Hollywood-Insider Daniel Richtman arbeitet man im Hause Disney auch an einer Serienumsetzung von "The Knights of the Old Republic". Auch hier soll es sich um eine eigene Interpretation mit neuen Inhalten handeln. Unter anderem ist Keanu Reeves für eine Rolle im Gespräch – möglicherweise für die des legendären Revan? Ob das Projekt aber tatsächlich umgesetzt wird, bleibt abzuwarten. Eine offizielle Erklärung von Disney gibt es bisher nicht.
Schlechte Nachrichten gibt es derweil in Bezug auf den geplanten "Star Wars"-Film von Taika Waititi. Dieser wurde nun für eine unbestimmte Zeit auf Eis gelegt.
James Mangold: Eine Karriere voller Vielfalt und Erfolg
James Mangold ist einer der vielseitigsten und angesehensten Regisseure und Drehbuchautoren Hollywoods. Seit den frühen 1990er-Jahren hat er in einer Vielzahl von Genres gearbeitet und dabei Filme geschaffen, die sowohl Kritiker als auch das Publikum begeistert haben. Von intimen Charakterstudien über Action-Abenteuer bis hin zu historischen Dramen hat Mangold immer wieder bewiesen, dass er ein meisterhafter Geschichtenerzähler ist. Seine Karriere ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie kreative Vision und handwerkliches Können in der Filmindustrie zusammenkommen können.
Frühe Jahre und erste Erfolge
James Mangold wurde am 16. Dezember 1963 in New York City geboren. Schon früh zeigte sich sein Interesse an Kunst und Film. Nach seinem Abschluss an der California Institute of the Arts, wo er unter anderem bei Alexander Mackendrick studierte, begann er als Drehbuchautor in Hollywood zu arbeiten. Seine ersten Gehversuche im Regiefach machten schnell deutlich, dass Mangold ein einzigartiges Talent für das Erzählen von Geschichten hatte.
Sein Durchbruch als Regisseur kam 1995 mit "Liebeshunger", einem einfühlsamen Drama über einen übergewichtigen Koch, der mit Unsicherheit und Einsamkeit kämpft. Der Film wurde auf dem Sundance Film Festival gefeiert und brachte Mangold erste Anerkennung in der Independent-Filmszene ein. Heavy zeigte seine Fähigkeit, komplexe Charaktere mit Tiefe und Empathie darzustellen – eine Qualität, die sich durch seine gesamte Karriere ziehen sollte.
Der Weg nach Hollywood
Nach dem Erfolg von Heavy wagte Mangold den Schritt ins Mainstream-Kino. Mit "Cop Land" (1997), einem Krimidrama mit einer Starbesetzung, darunter Sylvester Stallone, Robert De Niro und Harvey Keitel, etablierte er sich als Regisseur, der sowohl mit großen Namen als auch mit anspruchsvollen Themen arbeiten konnte. Der Film wurde für seine dichte Atmosphäre und seine moralisch ambivalenten Charaktere gelobt.
Mangold bewies schnell, dass er nicht auf ein Genre festgelegt war. Mit "Durchgeknallt" (Girl, Interrupted, 1999) widmete er sich einer psychologischen Charakterstudie, die auf den Memoiren von Susanna Kaysen basierte. Der Film brachte Angelina Jolie einen Oscar ein und etablierte Mangold als Regisseur, der starke Leistungen aus seinen Schauspielern herausholen konnte.
Action, Abenteuer und musikalische Biografien
In den 2000er-Jahren diversifizierte Mangold sein Werk weiter. Mit "Kate & Leopold" (2001) bewies er, dass er auch romantische Komödien meistern konnte, bevor er sich mit "Walk the Line" (2005) erneut einer biografischen Geschichte zuwandte. Der Film über das Leben von Johnny Cash und June Carter Cash wurde sowohl ein Kritiker- als auch ein Kassenerfolg. Joaquin Phoenix und Reese Witherspoon erhielten immense Anerkennung für ihre Darstellungen, wobei Witherspoon den Oscar als beste Hauptdarstellerin gewann.
2007 wagte Mangold sich mit "Todeszug nach Yuma" (3:10 to Yuma) an das Western-Genre. Der Film, ein Remake eines Klassikers aus den 1950er-Jahren, brachte moderne Intensität und psychologische Tiefe in das Genre und wurde für seine Actionsequenzen sowie die Darstellungen von Christian Bale und Russell Crowe gelobt.
Moderne Meisterwerke
In den 2010er-Jahren erlebte Mangold einige der größten Erfolge seiner Karriere. Mit "Logan" (2017) schuf er einen der ungewöhnlichsten und eindrucksvollsten Superheldenfilme der letzten Jahrzehnte. Der Film, der als Abschluss der Geschichte von Hugh Jackmans Wolverine gedacht war, wurde für seine düstere, charakterzentrierte Erzählweise gefeiert und erhielt sogar eine Oscar-Nominierung für das beste adaptierte Drehbuch – eine Seltenheit für das Superheldengenre.
2019 kehrte Mangold mit "Le Mans 66" – Gegen jede Chance (Ford v Ferrari) zurück, einem Sportdrama über das legendäre Duell zwischen Ford und Ferrari beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1966. Der Film, der Matt Damon und Christian Bale in den Hauptrollen zeigt, wurde ein großer Erfolg und gewann zwei Oscars, darunter für den besten Schnitt. Es war ein weiteres Beispiel für Mangolds Fähigkeit, technische Präzision mit emotionalem Storytelling zu kombinieren.
Ein Blick in die Zukunft
Im Jahr 2023 übernahm Mangold die Regie bei "Indiana Jones: Das Rad des Schicksals", dem fünften Teil der legendären "Indiana-Jones"-Reihe. Der Film zeigte erneut Mangolds Fähigkeit, mit etablierten Franchises zu arbeiten. Ein sonderlich großer Erfolg war der Film aber nicht. In diesem Jahr wird er sich mit "A Complete Unknown" für ein Biopic über Bob Dylan verantwortlich zeigen. In der Hauptrolle: Timothée Chalamet.