Gerücht: Robin soll in "The Batman 2" auftreten

"The Batman 2" startet 2027 in den Kinos

Von Jonas Reichel am 4 min Lesezeit

Tatkräftige Unterstützung für Bruce Wayne: Laut einem Bericht des recht gut vernetzten Insiders Jeff Sneider, plant Matt Reeves offenbar, Robin in "The Batman 2" auftreten zu lassen.

Um welche Version von Robin es sich genau handelt, ist derzeit unklar. Die Möglichkeiten reichen vom ikonischen Dick Grayson über Jason Todd, Tim Drake oder Damian Wayne bis zu einer ganz neuen Interpretation. Die Entscheidung, Robin in das düstere Gotham City von "The Batman" einzubringen, könnte sich als mutiger Schritt erweisen. Nach den Auftritten von Chris O'Donnell in beispielsweise "Batman Forever" und Joseph Gordon-Levitts Interpretation in "The Dark Knight Rises" blieb es lange still um den Wunderknaben.

Nach mehreren Verschiebungen soll die Produktion von "The Batman 2" nun endlich im Frühjahr 2026 beginnen. Der Kinostart ist für den 30. September 2027 vorgesehen – eine weitere Verzögerung gegenüber den ursprünglich geplanten Terminen 2025 und 2026.

Während Reeves an seinem eigenständigen Batman-Kosmos arbeitet, plant James Gunns DC Universe ein eigenes Batman und Robin-Abenteuer: "The Brave and the Bold" unter der Regie von "Es"-Macher Andy Muschietti. Dieses Projekt ist unabhängig von Reeves' Filmen und befindet sich derzeit noch in einer frühen Drehbuchphase.

Robin auf der großen Leinwand: Die filmische Reise des Wunderknaben

Seit seinem Debüt in den Comics im Jahr 1940 ist Robin weit mehr als nur Batmans jugendlicher Sidekick. Er steht für Leichtigkeit inmitten von Gotham Citys Dunkelheit, für jugendliche Energie und für die komplizierte Beziehung zwischen Mentor und Schüler. In den Comics hat er unzählige Inkarnationen erlebt – von Dick Grayson über Jason Todd, Tim Drake, Stephanie Brown bis hin zu Damian Wayne – und wurde zum Symbol für Wandel und Neuanfang im Batman-Mythos.

Doch während Robin im Comic-Universum zu den zentralen Figuren gehört, war seine Leinwandpräsenz überraschend sporadisch. Die Figur ist zwar ikonisch, aber in der filmischen Umsetzung oft ein Wagnis – ein Balanceakt zwischen Nostalgie und zeitgemäßer Interpretation.

Die frühen Jahre: Burt Ward und die bunte TV-Ära

Bevor Robin die große Leinwand eroberte, wurde er im Fernsehen berühmt. In der legendären Batman-Serie der 1960er Jahre, gespielt von Burt Ward, war er der Inbegriff des comic-haften Helden: bunte Kostüme, übertriebene Ausrufe wie "Holy…!" und eine treue, aber etwas naive Loyalität gegenüber Batman.
Der Übergang ins Kino erfolgte 1966 mit dem Batman-Kinofilm, der im Stil der Serie inszeniert war. Dieser Robin war ein Spiegelbild seiner Zeit – charmant, unbeschwert und weit entfernt von den späteren, dunkleren Interpretationen.

Die 90er: Chris O'Donnell und der Versuch, Robin zu modernisieren

Nach Jahrzehnten ohne Robin auf der Leinwand brachte Joel Schumacher den Sidekick zurück: Chris O'Donnell debütierte 1995 in "Batman Forever" an der Seite von Val Kilmer. O'Donnells Robin war ein älterer, rebellischer Waisenjunge, dessen Eltern bei einer Zirkusnummer ums Leben kamen – eine direkte Anlehnung an Dick Graysons Comic-Herkunft.

In "Batman Forever" diente er als emotionaler Gegenpol zu Batman, stellte dessen Methoden infrage und brachte jugendliche Energie in die Handlung.
Der Versuch, Robin in einer ernsteren, aber dennoch poppigen Welt zu etablieren, setzte sich 1997 in "Batman & Robin" fort – diesmal mit George Clooney als Batman. Hier allerdings geriet die Figur inmitten überladener Sets, greller Farben und campiger Dialoge ins Abseits. Der Film wurde von Kritikern zerrissen und gilt bis heute als einer der Tiefpunkte der Batman-Filmgeschichte. Auch O'Donnells Robin konnte sich von dieser Negativwahrnehmung nicht lösen.

Eine subtile Rückkehr: Joseph Gordon-Levitt in "The Dark Knight Rises"

Christopher Nolan, bekannt für seinen realistischen Ansatz, verzichtete in "Batman Begins" (2005) und "The Dark Knight" (2008) vollständig auf Robin. Erst im Abschluss seiner Trilogie, "The Dark Knight Rises" (2012), deutete er die Figur auf subtile Weise an. Joseph Gordon-Levitt spielte John Blake, einen Polizisten aus Gotham, der am Ende des Films seinen vollen Namen "Robin" offenbart bekommt.

Diese Version trug nie das ikonische Kostüm, war aber eine symbolische Staffelstabübergabe – ein Hinweis darauf, dass der Geist Robins weiterlebt, auch ohne klassische Comic-Elemente. Nolans Ansatz zeigte, dass Robin in einer realistischeren Welt existieren kann, wenn man seine Essenz von der Comic-Optik entkoppelt.

Animierte Auftritte und alternative Interpretationen

Abseits der Live-Action-Kinofilme hat Robin im Animationsbereich weitaus mehr Raum eingenommen. In "Batman: The Animated Series" (1992–1995) war Dick Grayson zunächst als Robin präsent, später als Nightwing, während Tim Drake die Rolle übernahm. Auch die jüngeren, teils düstereren DC-Animationsfilme brachten Robin in unterschiedlichen Inkarnationen auf die Leinwand, etwa in "Batman: Under the Red Hood", wo Damian Wayne als Batmans leiblicher Sohn vorgestellt wurde.

Ein besonderes Highlight war "The LEGO Batman Movie" (2017), in dem Michael Cera Robin als hyperaktiven, liebenswerten Comedy-Charakter spielte – eine liebevolle Parodie auf die Figur und ihre bunte Vergangenheit.

Warum Robin so selten im Kino auftaucht

Trotz seines hohen Bekanntheitsgrades hat Robin einen schweren Stand im Blockbuster-Kino. Für viele Zuschauer ist er untrennbar mit der bunten Camp-Ära der 60er oder den überstilisierten 90er-Jahren verbunden. Filmemacher, die Batman als düsteren, psychologisch komplexen Charakter inszenieren wollen, fürchten oft, dass Robin den ernsten Ton aufbrechen könnte. Zudem stellt sich immer die Frage: Welche Inkarnation soll man wählen? Dick Grayson als der klassische Zirkusartist, Jason Todd als tragischer Antiheld, Tim Drake als cleverer Detektiv oder Damian Wayne als gefährlicher Sohn Batmans? Jede Version trägt andere erzählerische Chancen – und Risiken – in sich.

Fazit

Robins filmische Reise ist von Höhen und Tiefen geprägt. Er war der bunte Partner eines campigen Batman, der rebellische Teenager der 90er, der subtile Hoffnungsträger in Nolans Realismus und der selbstironische Comedy-Star im Animationskino. Seine Seltenheit auf der Leinwand macht jede neue Ankündigung umso spannender. Ob als Sinnbild jugendlicher Unschuld, als moralischer Kompass oder als eigenständiger Held – Robin bleibt eine der faszinierendsten und wandelbarsten Figuren im Batman-Universum. Vielleicht steht uns nun endlich eine Interpretation bevor, die sowohl der Geschichte als auch der modernen Kinoerwartung gerecht wird.