Die Dreharbeiten zu "Evil Dead Burn" haben begonnen

Ein "Wednesday"-Star ist Teil des Casts!

Von Jonas Reichel am 5 min Lesezeit

Zeit für ein weiteres Kapitel aus dem Necronomicon: Zwei Jahre nach "Evil Dead Rise" steht der nächste blutige Streich der Kult-Horrorreihe in den Startlöchern. Via Instagram gab "Spiders"-Regisseur Sébastien Vaniček bekannt, dass die Dreharbeiten zu "Evil Dead Burn" begonnen haben!

Über die Handlung von "Evil Dead Burn" ist bislang so gut wie nichts bekannt. Sicher ist nur, dass die typischen Markenzeichen der Reihe wieder eine zentrale Rolle spielen werden: Dämonen, Kettensägen-Action und jede Menge Blut. Ob der Film inhaltliche Fäden aus "Evil Dead Rise", dem Reboot von Fede Alvarez aus dem Jahr 2013, oder gar aus der Originaltrilogie von Sam Raimi aufgreift, bleibt vorerst ein Geheimnis.

Vor der Kamera werden bekannte Gesichter wie Hunter Doohan, bekannt aus der Netflix-Serie "Wednesday", Souheila Yacoub, Luciane Buchanan und Tandi Wright zu sehen sein. Produziert wird der Film von Genre-Veteran Sam Raimi, dem Schöpfer der Reihe. Der Kinostart ist für den 24. Juli 2026 geplant.

"Evil Dead" und seine Bedeutung für das Horror-Genre: Ein blutiges Erbe

Wenn man über Meilensteine des Horror-Genres spricht, kommt man an "Evil Dead" nicht vorbei. Was 1981 als Low-Budget-Projekt des jungen Regisseurs Sam Raimi begann, entwickelte sich zu einer der einflussreichsten Horrorreihen überhaupt. Die "Evil Dead"-Filme haben nicht nur unzählige Regisseure inspiriert, sondern auch die Art und Weise geprägt, wie Horror mit Humor, Splatter und surrealem Wahnsinn kombiniert werden kann.

Ein mutiger Start mit wenig Geld und viel Kreativität

Das Original "Evil Dead" (in Deutschland "Tanz der Teufel") entstand unter extrem bescheidenen Bedingungen. Raimi und sein Team hatten kaum finanzielle Mittel, dafür aber grenzenlose Kreativität. Mit selbstgebauten Kamerarigs, handgemachten Effekten und einer kompromisslosen Vision erschuf Raimi einen Film, der in seiner Intensität und Atmosphäre alles andere übertraf, was damals im Mainstream-Horror zu sehen war. Die Geschichte um eine Gruppe junger Menschen, die in einer abgelegenen Waldhütte das Necronomicon finden und dadurch uralte Dämonen heraufbeschwören, war simpel, aber effektiv. Die rohe Brutalität, kombiniert mit surrealen Kameraeinstellungen und dem Gefühl völliger Ausweglosigkeit, machte "Evil Dead" zu einem Kultklassiker.

Der Erfolg des Films zeigte, dass Horror nicht von großen Budgets abhängig ist, sondern von einer starken Idee und mutigem Stilwillen. Für viele spätere Filmemacher – von Peter Jackson bis zu Eli Roth – wurde "Evil Dead" zur Blaupause dafür, wie man mit wenig Geld maximale Wirkung erzielen kann.

Die Geburt des Horror-Comedy-Genres

Während der erste Teil noch kompromisslos düster war, schlug "Evil Dead 2" (1987) einen neuen Ton an. Raimi kombinierte Splattereffekte mit Slapstick-Elementen und schwarzem Humor. Bruce Campbell, der die Rolle des unfreiwilligen Helden Ash Williams spielte, entwickelte sich hier endgültig zum Kultstar. Seine übertriebene Mimik, der absurde Umgang mit dem Grauen und legendäre Szenen wie der Kampf gegen seine eigene abgetrennte Hand machten "Evil Dead 2" zu einem der ersten echten Horror-Comedy-Filme.

Diese Mischung aus Angst und Lachen war revolutionär. Sie zeigte, dass Horror nicht nur verstören, sondern auch unterhalten und sogar amüsieren kann. Ohne "Evil Dead 2" gäbe es vermutlich keinen "Shaun of the Dead" oder "Tucker & Dale vs. Evil". Raimi bewies, dass der Schrecken noch intensiver wirken kann, wenn er mit absurden Momenten kontrastiert wird.

Von der Waldhütte ins Mittelalter und darüber hinaus

Mit "Armee der Finsternis" (1992) führte Raimi die Reihe in eine völlig neue Richtung. Der Film war weniger Horror, sondern eher ein Fantasy-Abenteuer mit Comedy-Elementen, das Ash ins finstere Mittelalter katapultierte. Trotz dieser tonal völlig anderen Ausrichtung blieb der Film ein wichtiger Teil des Kults um die Reihe. Er bewies, dass "Evil Dead" wandelbar war und immer wieder neue Facetten des Genres beleuchten konnte.

In den 2010er-Jahren kehrte die Reihe mit Fede Alvarez' "Evil Dead" (2013) in einer deutlich brutaleren, ernsteren Form zurück. Der Film war ein kompromissloses Remake, das den Splatter- und Schockfaktor des Originals noch einmal steigerte und dem modernen Publikum zeigte, dass das Konzept auch in einer neuen Ära funktioniert. Später griff "Evil Dead Rise" (2023) den Geist der Reihe erneut auf und verlagerte das Grauen in ein urbaneres Setting.

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Einfluss auf das Genre und die Popkultur

Die "Evil Dead"-Reihe hat Horror in mehrfacher Hinsicht geprägt. Zum einen hat sie bewiesen, dass Innovation wichtiger ist als Budget. Die kreativen Kameraeinstellungen, die praktischen Effekte und der eigenwillige Tonfall haben unzählige Filmschaffende beeinflusst. Zum anderen hat sie Horror-Comedy salonfähig gemacht und gezeigt, dass Humor und Blutvergießen Hand in Hand gehen können.

Darüber hinaus hat die Figur Ash Williams eine neue Art von Horrorhelden definiert. Er ist weder der klassische, mutige Actionheld noch ein völlig hilfloses Opfer. Stattdessen ist er ein unfreiwilliger Kämpfer, der überlebt, weil er keine andere Wahl hat – ein Konzept, das in vielen späteren Filmen und Serien aufgegriffen wurde.

Auch die Popkultur insgesamt wurde von "Evil Dead" geprägt. Das Necronomicon, die ikonische Kettensäge und die Kameraeinstellungen aus der Perspektive des Dämons sind heute fest verankerte Symbole des Horrors. Serien wie "Ash vs Evil Dead", Videospiele und zahlreiche Hommagen belegen, wie langlebig und einflussreich dieses Erbe ist.

Ein Vermächtnis, das weiterlebt

Mit dem kommenden "Evil Dead Burn" wird die Reihe erneut fortgeführt. Jeder neue Film zeigt, dass das Konzept des verfluchten Buches, der Dämonen und des überzeichneten Horrors zeitlos ist. "Evil Dead" hat das Horror-Genre nicht nur bereichert, sondern es nachhaltig verändert. Es hat gezeigt, dass Horror mehr sein kann als Jumpscares und Monster – er kann stilistisch, kreativ und gleichzeitig verstörend wie unterhaltsam sein.

Das Vermächtnis von "Evil Dead" ist ein Beweis dafür, dass wahre Innovation oft aus Mut und Leidenschaft entsteht – und dass selbst der blutigste Horror eine ganze Generation inspirieren kann.

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