Prequel zum Horrorhit "Weapons" im Gespräch
Die Vorgeschichte zu Tante Glayds soll beleuchtet werden
Zach Creggers Horrorfilm "Weapons" ist aktuell in aller Munde und jetzt schon ein gewaltiger Erfolg an den Kinokassen. Bei einem Budget von gerade mal 30 Millionen Dollar konnte er bereits am Startwochenende über 90 Millionen Dollar wieder einspielen. Nun soll das Universum offenbar ausgeweitet werden, denn ein Prequel befindet sich im Gespräch.
Wie The Hollywood Reporter berichtet, soll die geheimnisvolle Vorgeschichte von Tante Gladys näher beleuchtet werden. In der ursprünglichen Drehbuchfassung zu "Weapons" war bereits ein Kapitel über die Figur enthalten, wurde letztlich aber herausgestrichen. Jetzt könnte dieses verlorene Kapitel aber zur Basis eines eigenen Films werden.
Konkrete Pläne für das Prequel gibt es jedoch noch nicht. Cregger ist ohnehin derzeit stark eingespannt: Zum Zeitpunkt der "Weapons"-Premiere befand er sich in Prag, um die Vorproduktion seines kommenden "Resident Evil"-Reboots zu betreuen. Zudem schreibt er gerade das Drehbuch zum DC-Film "Henchman".

Vom Nischenprojekt zum Kino-Phänomen – Indie-Horrorfilme, die zu gigantischen Erfolgen wurden
Horrorfilme haben seit jeher eine besondere Stellung im Kino. Sie sind oft günstig zu produzieren, lassen kreativen Köpfen viel Raum für Experimente und können – wenn alles richtig läuft – mit geringem Budget gewaltige Gewinne einfahren. Gerade im Independent-Bereich sind immer wieder Überraschungshits entstanden, die nicht nur an den Kinokassen brillierten, sondern auch das Genre nachhaltig beeinflussten.
Im Folgenden werfen wir einen Blick auf einige der eindrucksvollsten Beispiele, bei denen kleine Horrorproduktionen zu globalen Erfolgen mutierten – und dabei bewiesen, dass Angst ein universelles Verkaufstalent hat.
Blair Witch Project (1999)
Kaum ein Film verkörpert das Phänomen "Indie-Horror-Erfolg" so sehr wie "The Blair Witch Project". Mit einem Produktionsbudget von gerade einmal 60.000 US-Dollar drehten Daniel Myrick und Eduardo Sánchez einen Film, der vor allem auf Andeutungen, improvisierte Dialoge und die Suggestion des Publikums setzte. Die Macher nutzten geschickt das noch junge Internet, um das Gerücht zu streuen, der Film basiere auf echten Ereignissen – eine frühe Form viralen Marketings. Das Ergebnis: "The Blair Witch Project" spielte weltweit fast 250 Millionen Dollar ein, etablierte das "Found Footage"-Genre im Mainstream und inspirierte eine ganze Welle ähnlich inszenierter Filme.
Paranormal Activity (2007)
Oren Pelis Debütfilm wurde für etwa 15.000 Dollar in seinem eigenen Haus gedreht und war ursprünglich nie für eine breite Veröffentlichung gedacht. Doch nachdem das Material in Hollywood die Runde machte, erkannte Paramount Pictures das Potenzial. Mit einer gezielten Kinostartstrategie – zunächst nur in wenigen Städten, dann landesweit – wurde "Paranormal Activity" zum Phänomen.
Das Besondere war nicht nur der minimale Einsatz von Effekten, sondern auch der clevere Einsatz von "Midnight Screenings", bei denen Zuschauerreaktionen gefilmt und als Werbung genutzt wurden. Am Ende spielte der Film über 190 Millionen Dollar ein und begründete eine lukrative Horrorreihe.
Get Out (2017)
Jordan Peeles Regiedebüt "Get Out" war mit rund 4,5 Millionen Dollar Produktionskosten zwar teurer als die typischen Low-Budget-Hits, dennoch galt er als vergleichsweise kleines Projekt. Der Film mischte Social Thriller, Satire und Horror zu einem hochpolitischen Kommentar über Rassismus in den USA. Das Werk überzeugte nicht nur an den Kinokassen mit über 255 Millionen Dollar Einspielergebnis, sondern erhielt auch Kritikerlob und sogar einen Oscar für das Beste Originaldrehbuch – eine Seltenheit für Horrorfilme. "Get Out" zeigte, dass Indie-Horror nicht nur finanziell erfolgreich, sondern auch künstlerisch prägend sein kann.

Hereditary: Das Vermächtnis (2018)
Ari Asters Debütfilm "Hereditary" entstand unter dem Dach von A24, einem Studio, das sich auf ungewöhnliche, oft verstörende Stoffe spezialisiert hat. Mit einem Budget von etwa 10 Millionen Dollar schuf Aster ein psychologisches Horrordrama, das für seine unheimliche Atmosphäre, unvorhersehbaren Wendungen und die brillante Leistung von Toni Collette gefeiert wurde. Der Film spielte weltweit über 80 Millionen Dollar ein und etablierte Aster sofort als eine der interessantesten Stimmen des modernen Horrorkinos. Sein Erfolg trug dazu bei, dass A24 als Marke für "Arthouse-Horror" im Mainstream bekannt wurde.

A Quiet Place (2018)
Obwohl "A Quiet Place" von Paramount vertrieben wurde, war die ursprüngliche Idee ein relativ kleines Drehbuchprojekt von Bryan Woods und Scott Beck. John Krasinski übernahm die Regie, spielte selbst mit und drehte den Film für rund 17 Millionen Dollar – ein mittleres Budget, das aber weit unter den Summen typischer Studio-Blockbuster lag. Die nahezu wortlose Inszenierung und das innovative Konzept einer Welt, in der Geräusche tödlich sind, trafen einen Nerv beim Publikum. "A Quiet Place" spielte weltweit über 340 Millionen Dollar ein und inspirierte eine erfolgreiche Fortsetzung.

Warum gerade Indie-Horror so oft durchstartet
Der Erfolg dieser Filme ist kein Zufall. Horror ist eines der wenigen Genres, das unabhängig von Starpower und teuren Spezialeffekten funktioniert. Viel wichtiger sind Atmosphäre, kreative Ideen und das Spiel mit den Ängsten der Zuschauer. Zudem lassen sich Horrorfilme oft in wenigen, kostengünstigen Locations drehen, was Budgets niedrig hält und das Risiko minimiert.
Ein weiterer Faktor ist die Leidenschaft der Filmemacher. Indie-Regisseure sind oft bereit, ungewöhnliche narrative Strukturen zu testen, Tabus zu brechen oder neue Subgenres zu erschaffen – Risiken, die große Studios häufig meiden. Wenn diese Experimente beim Publikum einschlagen, ist der Gewinn umso größer.
Die Zukunft: Mehr Mut, mehr Vielfalt
Mit Streamingdiensten wie Netflix, Shudder oder Amazon Prime haben Indie-Horrorfilme heute mehr Möglichkeiten denn je, ihr Publikum zu finden. Gleichzeitig gibt es nach wie vor die Chance, durch gezielte Kinostarts Kultstatus zu erlangen. Filme wie "Barbarian" (2022) oder "Talk to Me" (2023) zeigen, dass die Erfolgsformel lebendig ist: kleine Budgets, große Ideen, geschicktes Marketing. Der Trend dürfte anhalten. Denn so lange Menschen sich gerne gruseln – und das tun sie seit Jahrhunderten – wird es Filmemachern gelingen, mit bescheidenen Mitteln gewaltige Emotionen und ebenso gewaltige Einnahmen zu erzielen.
