James Bond: "Peaky Blinders"-Autor schreibt den neuen 007-Film
Der neue "Bond" wird von "Dune"-Regisseur Denis Villeneuve inszeniert
Der neue "Bond"-Film macht weitere Fortschritte: Nachdem man zuletzt mit Denis Villeneuve einen großen Namen als Regisseur gewinnen konnte, wurde nun auch ein renommierter Drehbuchautor für den neuen 007-Film verpflichtet. Wie Amazon MGM offiziell bekannt gab, wird das Skript von Steven Knight verfasst.
Knight ist vor allem als Schöpfer und Showrunner des Serien-Hits "Peaky Blinders" bekannt. Außerdem entwickelte er die Historienserie "Taboo" mit Tom Hardy in der Hauptrolle. Doch auch im Film-Bereich konnte er sich einen Namen machen: Unter anderem schrieb er das Drehbuch für David Cronenbergs Gangster-Thriller "Tödliche Versprechen: Eastern Promises".
Man kann festhalten: Die Wahl von Regisseur und Drehbuchautor ist durchaus vielversprechend. Eine große Frage bleibt jedoch noch immer: Wer wird der nächste James Bond? Jahrelang wurde von Fans Henry Cavill gefordert. Zuletzt wurden auch "28 Years Later"-Darsteller Aaron Taylor-Johnson und "Rebel Ridge"-Star Aaron Pierre mit der ikonischen Agenten-Rolle in Verbindung gebracht. Aktuell kann man jedoch nur spekulieren. Doch mit der Verkündung von Knight als Drehbuchautor wurde der nächste Schritt in der Produktion gemacht. Da auch schon Regisseur und Produzenten des Films bekannt sind, wird es hoffentlich nicht mehr allzu lange dauern, bis wir vom neuen 007 erfahren.
Was könnte uns im neuen James Bond erwarten?
Mit Villeneuve und Knight sind nun die wichtigsten beiden Personalien im Kreativ-Bereich hinter den Kulissen geklärt. Was für ein "James Bond"-Film kann man nun also erwarten? In den bisherigen Filmen und Serien von Knight stehen häufig Antihelden bzw. Figuren mit moralischen Grauzonen im Mittelpunkt. Sein populärster Anitheld ist dabei wohl Cillian Murphys Thomas Shelby aus "Peaky Blinders". Mit "Tödliche Versprechen" lieferte er einen brutalen, atmosphärisch dichten Thriller ab. In seinem Film "No Turning Back" mit Tom Hardy wird vor allem auch auf psychologische Spannung gebaut.
Das alles sind Faktoren, die auch im neuen "Bond" eine Rolle spielen könnten. Nachdem Daniel Craigs Bond die Figur bereits emotional geöffnet und verletzlicher gemacht hat, könnte Knight diesen Weg weiterverfolgen. Statt übertriebener Gadgets und Hochglanz-Action wäre ein Knight-Bond wahrscheinlich erdiger, politischer, leiser – aber nicht minder intensiv. Man darf auf scharfe, pointierte Dialoge hoffen, viel Atmosphäre und Charaktertiefe.

Denis Villeneuve als Regisseur
Das könnte gut zu Denis Villeneuve passen. Der kanadische Regisseur hat sich in den letzten Jahren als einer der bedeutendsten Filmemacher unserer Zeit etabliert. Spätestens seit "Arrival", "Blade Runner 2049" und der "Dune"-Reihe gilt er als Meister des anspruchsvollen Blockbusterkinos. Doch seine (Hollywood-)Karriere begann mit intensiven, psychologisch dichten Filmen wie "Incendies" oder "Prisoners", einem verstörenden Entführungs-Thriller mit Hugh Jackman und Jake Gyllenhaal.
Auch "Sicario" verdient eine besondere Erwähnung: ein bleischwerer, moralisch ambivalenter Thriller über den Drogenkrieg an der US-mexikanischen Grenze. Hier zeigt sich bereits vieles, was Villeneuves Regie ausmacht: klaustrophobische Spannung, ausgeklügelte Bildkompositionen, große Themen wie Macht, Gewalt, Ethik – und Figuren, die sich in einem undurchsichtigen moralischen Labyrinth verlieren. Villeneuve setzt nicht auf schnelle Schnitte, sondern auf lange Einstellungen, dichte Atmosphäre und das Gefühl, dass jede Szene atmen darf – oder manchmal das Atmen unterdrückt.

Was bedeutet das für James Bond?
Ein "Bond"-Film unter der Regie von Villeneuve könnte sich etwas von den klassischen Mustern der Reihe entfernen. Man kann mit einer düsteren und ernsthaften Interpretation der Figur rechnen. Seine Inszenierung wird wahrscheinlich eher auf Spannung und Atmosphäre setzen als auf Dauer-Explosionen – man denke an die Kälte und Präzision von "Sicario".
Ein "anderer" "James Bond"-Film muss dabei nichts Schlechtes bedeuten – im Gegenteil: Bereits 2006 hat "Casino Royale" mit Daniel Craig eindrucksvoll gezeigt, wie gut ein stilistischer und erzählerischer Neuanfang funktionieren kann. Der Bond der Nullerjahre war verletzlicher, roher und emotional greifbarer – eine neue, frische Interpretation. Man darf nun gespannt darauf sein, wie die Vision von Villeneuve und Knight tatsächlich aussieht – und wer als neuer Bond zu sehen sein wird.