Ethan Hawke auf den Spuren von Freddy Krueger: Unsere Black Phone 2 Kritik!
So eine Fortsetzung haben wir nicht erwartet!
Das schwarze Telefon klingelt wieder – und diesmal wird's richtig ungemütlich. Mit "Black Phone 2" lässt Regisseur Scott Derrickson den Greifer wieder auferstehen, um erneut für Angst und Schrecken zu sorgen. Doch kann diese Fortsetzung überzeugen? Das verraten wir euch in unserer KinoCheck-Filmkritik!
Worum geht es in Black Phone 2?
Einige Jahre sind vergangen, seit Finney dem sadistischen "Greifer" entkommen konnte. Das Leben scheint sich normalisiert zu haben – zumindest nach außen. Die Erlebnisse haben Narben bei ihm hinterlassen, die er mit Hilfe von Drogen versucht zu betäuben. Als seine Schwester Gwen von verstörenden Albträumen geplagt wird und das schwarze Telefon wieder zu klingeln beginnt, holt sie die Vergangenheit mit voller Wucht ein.
Eine Reihe von Mordfällen führt die beiden in ein von der Außenwelt abgeschottetes Wintercamp, wo Realität und Traum zunehmend ineinandergreifen. All das deutet darauf hin, dass der Greifer in irgendeiner Form zurückgekehrt ist. Und diesmal scheint er gefährlicher als je zuvor.
Ein Sequel mit eigenem Charakter
Fortsetzungen erfolgreicher Horrorfilme sind ja immer so eine Sache: Oftmals versuchen sie nur, den Erfolg des ersten Teils zu wiederholen, anstatt wirklich Neues zu wagen. Und auch bei der Ankündigung von "Black Phone 2" haben wir uns gefragt: Braucht es das wirklich? Und so viel können wir jetzt sagen: Ja! "Black Phone 2" setzt in allen Belangen noch mal einen drauf – und das im positiven Sinne.
Eine der größten Stärken des Films ist seine atmosphärische Dichte. Die Kulisse eines in die Jahre gekommenen Wintercamps, Schneestürme, klaustrophobe Räume und verstörende Traumsequenzen – all das drückt schwer aufs Gemüt. Besonders eindrücklich sind die Super-8-Sequenzen, mit körniger Textur, Verzerrungen und einem unheimlichen Rauschen, die sofort ein Gefühl des Unbehagens erzeugen – ähnlich wie in "Sinister". Man fühlt sich teilweise wie in einem Albtraum, denn "Black Phone 2" kommt noch düsterer und fieser daher als sein Vorgänger.
Auch in Sachen Gewalt ist der Film nicht besonders zimperlich – insbesondere, wenn Kinder betroffen sind. Das mag der ein oder andere Zuschauer möglicherweise als geschmacklos empfinden – im Kontext der Geschichte ist das aber nur konsequent.
Eine Hommage ans Horrorkino
Was auffällt: "Black Phone 2" ist eine Hommage ans Horrorkino. Derrickson liefert immer wieder Anspielungen auf Genregrößen wie "Shining", "Nightmare on Elm Street" und "Freitag der 13". Zudem zieht sich ein feiner 80er-Vibe durch den Film, der niemals aufgesetzt wirkt. Von der Farbgestaltung über die Ausstattung bis zur Musik. "Black Phone 2" fühlt sich dadurch fast wie die bodenständige, erwachsene Variante von "Stranger Things" an.
Der Greifer: Eine neue Horror-Ikone?
Der Cast konnte uns durchweg überzeugen – sowohl Mason Thames als auch Madeleine McGraw machen einen wirklich guten Job. Doch wie schon für den Vorgänger gilt auch hier: Ethan Hawke ist das Herzstück des Films. Sein Greifer ist unbarmherziger und wütender denn je, was nach dem Ende von Teil 1 durchaus nachvollziehbar ist. Hawke hat sichtlich Spaß an der sadistischen Figur und spielt mit voller Überzeugung. Der Greifer ist in diesem Teil kein typischer Serienmörder mehr, sondern eine Art Manifestation des Bösen und damit auf dem besten Weg, sich in die Riege der großen Horror-Ikonen wie Freddy Krueger oder Michael Myers einzureihen.
Starkes Finale mit zu vielen losen Enden
Obwohl Scott Derrickson hier eine Fortsetzung liefert, die ihren Vorgänger in nahezu allen Punkten übertrifft, ist der Film auch nicht frei von Kritikpunkten. Die Geschichte nimmt sich gerade am Anfang sehr viel Zeit. Damit kommt "Black Phone 2" auf eine Länge von knapp zwei Stunden – hier wäre weniger sicher mehr gewesen. Im letzten Akt dreht "Black Phone 2" zwar noch mal richtig auf. Doch der Film ist nicht frei von Logiklöchern und es bleiben einige Fragen offen. Es gilt wie bei so vielen Horrorfilmen: Kopf aus und die Stimmung genießen!
Unser Urteil zu Black Phone 2
Unser Fazit: "Black Phone 2" ist unheimlicher, härter und bösartiger – und Ethan Hawke macht den Greifer endgültig zur modernen Horror-Ikone.
Der Film ist nicht perfekt, aber liefert trotzdem einen unterhaltsamen Horror-Trip. Wer den ersten Film mochte, wird auch hier auf seine Kosten kommen. Kinostart ist der 23. Oktober 2025.
