Chaos mit Hape Kerkeling & Christoph Maria Herbst im ersten Trailer zu Extrawurst!

Dieser Cast kann sich sehen lassen!

Von Jonas Reichel am 4 min Lesezeit

Was als harmloser Tagesordnungspunkt beginnt, endet im Chaos: In einem beschaulichen Tennisclub irgendwo in der deutschen Provinz soll auf der Mitgliederversammlung eigentlich nur über die Anschaffung eines neuen Grills entschieden werden. Doch ein gut gemeinter Vorschlag sorgt für hitzige Diskussionen. Diese Prämisse steht im Mittelpunkt der Komödie "Extrawurst" – und der erste Trailer steht kurz vor dem Release! In den Kinos läuft er bereits seit "Das Kanu des Manitu", jetzt soll er auch für die breite Öffentlichkeit erscheinen.

"Es geht um viel mehr als einen Grill", heißt es treffend im Film. Und tatsächlich: Der Streit im Tennisclub steht stellvertretend für viele gesellschaftliche Diskussionen in Deutschland – über Integration, kulturelle Unterschiede und die Frage, wie weit Toleranz gehen sollte.

Mit Hape Kerkeling, Christoph Maria Herbst, Fahri Yardim, Anja Knauer, Friedrich Mücke und Gaby Dohm ist die Satire hochkarätig besetzt. Die Regie wird von Marcus H. Rosenmüller übernommen, der bereits mit "Trautmann" oder "Wer früher stirbt ist länger tot" überzeugen konnte. Ab dem 15. Januar 2026 läuft "Extrawurst" im Kino.

Hape Kerkeling: Deutschlands Verwandlungskünstler und seine bekanntesten Filme

Hape Kerkeling zählt zu den vielseitigsten und beliebtesten Entertainern Deutschlands. Ob als Comedian, Moderator, Buchautor oder Schauspieler – seit den 1980er-Jahren prägt er die deutsche Unterhaltungslandschaft mit Witz, Charme und einer unvergleichlichen Beobachtungsgabe. Seine Kinofilme zeigen dabei eindrucksvoll, wie fein er zwischen Satire, Tiefgang und Unterhaltung zu balancieren weiß. Ein Blick auf die bekanntesten Werke seiner Filmkarriere offenbart: Kerkeling ist weit mehr als nur ein Spaßmacher – er ist ein scharfer Beobachter seiner Zeit.

Kein Pardon (1993): Satire mit Kultstatus

Mit "Kein Pardon" legte Hape Kerkeling 1993 nicht nur sein Kinodebüt vor, sondern schuf zugleich eine der klügsten und bissigsten Mediensatiren der deutschen Filmgeschichte. In der Hauptrolle des naiven Provinzlers Peter Schlönzke, der beim fiktiven Fernsehsender WDR (in Wahrheit: "Welle Westfalen") Karriere machen will, entlarvt Kerkeling die Absurditäten des Showgeschäfts. Der Film zeigt, wie schnell Träume von Ruhm und Erfolg in Selbstverleugnung und Zynismus umschlagen können.

Mit legendären Figuren wie dem tyrannischen Showmaster Heinz Wäscher (brillant gespielt von Heinz Schenk) und unvergesslichen Szenen – etwa dem "Sitzkissen-Test" – wurde "Kein Pardon" zum Klassiker. Die Mischung aus Ruhrpott-Charme, bitterem Humor und treffender Gesellschaftskritik machte den Film zu einem Publikumsliebling und später sogar zur Vorlage für ein erfolgreiches Musical.

Club Las Piranjas (1995): Urlaubshölle mit Lachgarantie

Zwei Jahre später setzte Kerkeling mit "Club Las Piranjas" nach: In der Satire auf All-Inclusive-Urlaube spielt er den übermotivierten Animateur Edwin Öttel, der zusammen mit Kollegin Biggi (gespielt von Angelika Milster) ahnungslose Urlauber auf einer trostlosen Ferieninsel bespaßt.

Der Film, ursprünglich als zweiteiliger Fernsehfilm für RTL produziert, nimmt die Abgründe des Massentourismus und die falsche Fröhlichkeit von Hotelanimation gnadenlos aufs Korn. Kerkeling trifft mit präzisem Timing den Nerv einer Generation, die zwischen Pauschalreise und Urlaubsfrust pendelt. Viele Dialoge – etwa das legendäre "Club Las Piranjas – hier werden Sie lachen, bis Sie platzen!" – haben bis heute Kultstatus.

2023 kehrte Kerkeling sogar in einer Fortsetzung zurück: "Club Las Piranjas – Der Spielfilm" brachte die alten Figuren in die Gegenwart und bewies, dass die bissige Urlaubs-Satire auch Jahrzehnte später nichts an Aktualität verloren hat.

Samba in Mettmann (2004): Heimat trifft auf Globalisierung

In "Samba in Mettmann" zeigt Kerkeling erneut seine Liebe zu schrägen Charakteren und doppelbödigen Geschichten. Als Friseur Gisbert in der fiktiven Stadt Mettmann gerät er in eine Reihe von Verwechslungen, als er irrtümlich für einen brasilianischen Tänzer gehalten wird.

Der Film spielt mit Klischees über deutsche Spießbürgerlichkeit und kulturelle Missverständnisse – ein typisches Kerkeling-Thema. Trotz mancher Albernheiten steckt hinter dem Humor ein feines Gespür für gesellschaftliche Veränderung: Wie offen ist Deutschland wirklich für das Fremde? Und wie sehr klammern wir uns an unsere kleine, geordnete Welt?

Ich bin dann mal weg (2015): Zwischen Sinnsuche und Selbstironie

Mit der Bestsellerverfilmung "Ich bin dann mal weg" zeigte Kerkeling 2015 seine nachdenkliche Seite. Basierend auf seinem eigenen Buch erzählt der Film (in dem David Striesow die Rolle Kerkelings übernimmt) von seiner Pilgerreise auf dem Jakobsweg.

Der Film ist kein klassischer Kerkeling-Auftritt, sondern eine Verfilmung seines inneren Wandels – der Weg von der Unterhaltung zur Selbsterkenntnis. Humorvolle Rückblicke und stille Momente wechseln sich ab und zeigen, wie sehr Hape Kerkeling auch in der Tiefe menschlicher Erfahrung zuhause ist. "Ich bin dann mal weg" wurde zum Kassenerfolg und inspirierte viele Menschen, selbst den Jakobsweg zu gehen.

Fazit: Zwischen Lachen und Nachdenken

Hape Kerkelings Filme spiegeln die Vielfalt seines Talents wider: Er kann lachen machen, ohne seicht zu sein – und zum Nachdenken anregen, ohne belehrend zu wirken. Ob bissige Satire ("Kein Pardon"), kultige TV-Komödie ("Club Las Piranjas"), schräge Provinzposse ("Samba in Mettmann") oder spirituelle Reise ("Ich bin dann mal weg") – jede seiner Produktionen trägt seine unverkennbare Handschrift: Humor mit Herz, Intelligenz und Tiefgang.

Und auch wenn Kerkeling sich in den letzten Jahren seltener auf der Leinwand gezeigt hat, bleibt sein Einfluss auf die deutsche Film- und Comedylandschaft ungebrochen. Kaum ein anderer versteht es so meisterhaft, das Alltägliche in großes Kino zu verwandeln – ganz ohne Pardon.

Bild zu DER JUNGE MUSS AN DIE FRISCHE LUFT Trailer German Deutsch (2018)