Michael Bay dreht einen neuen Transformers Film
Die letzten beiden "Transformers"-Filme waren für Paramount ein Minusgeschäft
Die letzten beiden Ausflüge ins "Transformers"-Universum waren für Paramount Pictures ein Minusgeschäft. Nun scheint man sich offenbar wieder auf die alte Erfolgsformel zurückzubesinnen, denn laut dem Insider Jeff Sneider soll Michael Bay einen neuen "Transformers"-Film drehen!
Zwischen 2007 und 2017 war Bay für insgesamt fünf Filme der Sci-Fi-Actionserie verantwortlich – mit einem weltweiten Einspielergebnis von rund 4,4 Milliarden Dollar. Laut den Branchenexperten Matt Belloni und Jeff Sneider soll Bay 2024 offenbar selbst das Gespräch mit Paramount gesucht haben – eine Win-win-Situation. Die Reihe erlitt zuletzt finanzielle Rückschläge, etwa mit "Transformers One", der trotz positiver Kritiken floppte. Auch Bay konnte außerhalb des Franchises keine vergleichbaren Erfolge feiern.
Parallel arbeitet auch "Transformers One"-Regisseur Josh Cooley an einem weiteren Realfilm. Zusätzlich sind mehrere nicht näher benannte Projekte in Arbeit – darunter womöglich das geplante Crossover "G.I. Joe x Transformers". Die "Transformers"-Reihe hat also auch in Zukunft einiges zu bieten. Aktuell steht noch nicht fest, wann uns der neue Film erwartet.
Spektakel, Stahl und Streitpunkte: Warum Michael Bays "Transformers"-Filme so erfolgreich und zugleich umstritten waren
Als Michael Bay 2007 den ersten "Transformers"-Film inszenierte, ahnte wohl niemand, welchen Einfluss diese Reihe auf das moderne Blockbuster-Kino haben würde. Über ein Jahrzehnt lang prägten Bays Versionen der wandelbaren Roboter aus dem All das Sommer-Kino: visuell überbordend, laut, gigantisch – aber auch oft kritisiert für inhaltliche Schwächen und problematische Darstellungen. Trotz (oder gerade wegen) dieser Gegensätze entwickelten sich Bays "Transformers"-Filme zu einem der erfolgreichsten, aber auch polarisierendsten Franchise unserer Zeit.
Der wirtschaftliche Erfolg: Bombast schlägt Tiefe
Mit einem weltweiten Einspielergebnis von insgesamt rund 4,4 Milliarden Dollar zählen die fünf "Transformers"-Filme, die Bay zwischen 2007 und 2017 drehte, zu den lukrativsten Action-Franchises überhaupt. Schon der erste Film traf einen Nerv: Bay kombinierte nostalgisches Spielzeugkino mit modernster Blockbuster-Technik und schuf ein CGI-Spektakel, das besonders beim jungen Publikum und auf internationalen Märkten einschlug.
Sein Erfolgsrezept war klar: maximale visuelle Reizüberflutung, ikonische Designs der Roboter, atemlose Action – und ein starker Fokus auf Schauwerte. Während Kritiker oft fehlende Tiefe und schwache Drehbücher bemängelten, funktionierte der Bay-Ansatz kommerziell hervorragend. Vor allem im chinesischen Markt, der zunehmend an Bedeutung gewann, erzielten spätere Filme wie "Transformers: Ära des Untergangs" Rekordergebnisse.

Kontroverse Inhalte und stilistische Übertreibungen
Doch so erfolgreich die Filme auch waren, so groß war auch die Kritik. Michael Bays Stil – oft als "Bayhem" (eine Mischung aus "Bay" und "Mayhem") bezeichnet – steht für rasante Schnitte, überladene Actionszenen, übersexualisierte Kameraführung und übertriebenen Patriotismus. Kritiker warfen den Filmen wiederholt vor, sich mehr für Explosionen als für Erzählstruktur zu interessieren.
Hinzu kamen problematische inhaltliche Aspekte: Frauenfiguren wurden oft auf sexualisierte Nebenrollen reduziert, ethnische Stereotype waren in mehreren Teilen offensichtlich und störend, etwa in Form der umstrittenen, slapstickartigen "Ghetto"-Transformers in "Transformers: Die Rache". Auch der Umgang mit Gewalt wurde diskutiert – die Filme waren zwar offiziell jugendfrei, präsentierten jedoch eine erstaunlich brutale Ästhetik.
Technische Brillanz vs. erzählerische Leere
Trotz dieser Schwächen – oder vielleicht auch gerade wegen der kompromisslosen Inszenierung – entwickelte sich die Reihe zu einem typischen Produkt des frühen 21. Jahrhunderts: Ein Kino, das Gefühle durch visuelle Wucht ersetzt und auf eine zunehmend visuell denkende Zielgruppe setzt. Kritiker bemängelten die fehlende Substanz, Fans feierten die atemberaubenden Action-Setpieces.
Dabei darf man Michael Bay eines nicht absprechen: Er versteht sich meisterhaft auf kinetisches Erzählen. Seine Kameraarbeit, sein Gespür für Blockbuster-Rhythmus und seine Fähigkeit, Chaos in choreografierte Energie zu verwandeln, haben das Actionkino beeinflusst – ob man es nun liebt oder hasst. Bay brachte den Begriff "Over-the-Top" auf eine neue Ebene, mit einem Stil, der eher auf Emotion als auf Logik setzt.

Das Ende und die Rückkehr
Nach dem enttäuschenden kommerziellen Abschneiden von "Transformers 5: The Last Knight" (2017) zog sich Bay aus dem Franchise zurück. Die Reihe versuchte mit "Bumblebee" (2018) einen Neuanfang – ruhiger, emotionaler, kritikerfreundlicher. Doch das finanzielle Potenzial der Bay-Ära blieb unerreicht.
Fazit
Michael Bays "Transformers"-Filme waren ein Phänomen: kommerziell überaus erfolgreich, stilistisch prägend – und inhaltlich häufig kritisiert. Sie verkörpern das Spannungsfeld zwischen Massentauglichkeit und filmischer Tiefe, zwischen Technikfaszination und inhaltlicher Leere. In ihrer Wucht und Widersprüchlichkeit erzählen sie aber auch viel über die Sehgewohnheiten und Erwartungen eines Kinozeitalters, das mehr auf Spektakel als auf Substanz setzte. Ob man sie liebt oder verachtet – ignorieren kann man sie nicht.
