Blumhouse kauft einen Teil der "Saw" Rechte
James Wan könnte für das Franchise zurückkehren!
Spannende Neuigkeiten für alle "Saw"-Fans: Wie Deadline berichtet, konnte sich die renommierte Horrorschmiede Blumhouse einen Teil der Rechte sichern!
Im Kern übernimmt Blumhouse die geistigen Eigentumsrechte, die bislang bei Mark Burg und Oren Koules von Twisted Pictures lagen. Lionsgate bleibt als Partner weiterhin beteiligt und besitzt nach wie vor 50 % der Anteile an dem Franchise. Obwohl derzeit kein neuer "Saw"-Film offiziell angekündigt ist, lässt der Deal auf frischen kreativen Wind hoffen – insbesondere durch eine potentielle Wiedervereinigung mit James Wan. Wan führte beim ersten "Saw"-Film Regie und entwickelte zusammen mit Leigh Whannell, bekannt für unter anderem "Wolf Man ", das Konzept, das Horror-Geschichte schrieb. In den nachfolgenden Teilen war Wan vor allem als ausführender Produzent beteiligt.
Im Mittelpunkt der "Saw"-Reihe steht der ikonische Serienmörder John "Jigsaw" Kramer. Anders als klassische Killer bringt er seine Opfer nicht direkt um, sondern konfrontiert sie mit sadistischen Spielen und Prüfungen. Diese verlangen psychische wie physische Opfer – und zwingen die Beteiligten, um ihr Leben zu kämpfen. Das Franchise entwickelte sich zu einer multimedialen Marke und zog zehn Kinofilme, Comics, Videospielen und Freizeitpark-Attraktionen mit sich.
Mit Einnahmen von über einer Milliarde Dollar weltweit zählt "Saw" zu den erfolgreichsten Horror-Marken überhaupt. "Saw 11" war ursprünglich für September 2025 vorgesehen, befindet sich jedoch aktuell in einer kreativen Sackgasse. Grund dafür sind offenbar Uneinigkeit zwischen Lionsgate und den Produzenten. Die Autoren Patrick Melton und Marcus Dunstan hatten bereits 2024 einen Drehbuchentwurf eingereicht. Die Regie sollte Kevin Greutert übernehmen, der bereits bei "Saw X" von 2023 Regie führte.

Die Bedeutung des Saw-Franchise für das Horrorgenre – ein blutiges Erbe mit nachhaltigem Einfluss
Seit seinem Debüt im Jahr 2004 hat das "Saw"-Franchise das Horrorgenre maßgeblich geprägt – ästhetisch, thematisch und wirtschaftlich. Was einst als unabhängiger Low-Budget-Film begann, entwickelte sich zu einer der erfolgreichsten Horrorfilmreihen der Kinogeschichte. Dabei brachte "Saw" nicht nur Milliardenumsätze ein, sondern veränderte auch nachhaltig die Wahrnehmung und Gestaltung moderner Horrorfilme. Der Einfluss des Franchise reicht von der Etablierung eines eigenen Subgenres bis hin zu einem Wandel in der Art, wie Gewalt und Moral im Horrorfilm inszeniert werden.
Die Geburt eines neuen Subgenres
Mit dem ersten "Saw"-Film begründeten James Wan und Leigh Whannell das Subgenre des sogenannten "Torture Porn" – ein Begriff, der später in der Kritik oft negativ verwendet wurde, aber zugleich die charakteristische Stilistik des Franchise beschreibt: rohe Gewalt, psychische Qualen und komplexe Folterspiele. Anders als klassische Slasher-Filme der 1980er- und 1990er-Jahre, in denen ein maskierter Killer wahllos mordet, stellte "Saw" seinen Antagonisten Jigsaw als moralisch motivierte Figur dar. Seine Opfer waren nie zufällig – sie wurden ausgewählt, um für ihre vermeintlichen moralischen Verfehlungen zu büßen.
Diese moralische Dimension verlieh dem Horrorfilm neue Tiefe. Die Spiele, die Jigsaw seinen Opfern auferlegte, waren perfide Spiegelbilder ihrer eigenen Schuld. Dadurch wurde Gewalt nicht nur als Selbstzweck inszeniert, sondern als psychologischer Spiegel – ein Konzept, das viele nachfolgende Horrorfilme aufgriffen.
Ein wirtschaftliches Phänomen
Neben seiner stilistischen Bedeutung war "Saw" auch wirtschaftlich ein Meilenstein. Mit einem Budget von nur rund 1,2 Millionen Dollar spielte der erste Teil weltweit über 100 Millionen Dollar ein – ein Return on Investment, der Hollywoods Aufmerksamkeit erregte. Die Produzenten Mark Burg und Oren Koules schufen gemeinsam mit Lionsgate und Twisted Pictures eine Marke, die jährlich neue Teile hervorbrachte – zwischen 2004 und 2010 erschien jedes Jahr ein neuer "Saw"-Film.
Diese Frequenz war beispiellos im Horrorbereich und wurde zu einem festen Bestandteil der Halloween-Saison. Studios versuchten, diesen Erfolg zu kopieren, was zu einer Flut von Folterhorrorfilmen und moralisch aufgeladenen Thrillern führte. Doch keiner erreichte die konstante Popularität und die ikonische Strahlkraft von "Saw".

Ikonografie und kulturelle Wirkung
Die Figur von John "Jigsaw" Kramer, gespielt von Tobin Bell, zählt heute zu den bekanntesten Antagonisten der Filmgeschichte. Sein Tricycle fahrender Handlanger "Billy" wurde zum Maskottchen der Reihe und ist bis heute ein beliebtes Motiv in der Popkultur – von Halloween-Kostümen bis zu Memes. Die Fallen, Geräte und grotesken Spielmechaniken sind in der kollektiven Erinnerung fest verankert. Kaum ein anderes Horror-Franchise hat es geschafft, so viele ikonische Bilder und Soundeffekte zu etablieren – der nervenaufreibende Soundtrack und das kreischende Zurückspulen am Ende jedes Films sind unvergessen.
Moral und Psychologie im Zentrum
Ein weiteres zentrales Merkmal der "Saw"-Reihe ist ihr Fokus auf psychologischen Horror. Während viele andere Filme auf Schockeffekte oder Jumpscares setzen, entwickelte Saw einen psychologisch aufgeladenen Spannungsbogen. Zuschauer wurden gezwungen, sich mit unangenehmen moralischen Fragen auseinanderzusetzen: Ist Jigsaws Handeln wirklich böse – oder eine radikale Form von Gerechtigkeit? Was wären wir selbst bereit zu tun, um zu überleben?Diese psychologische Tiefe, gepaart mit physischer Brutalität, machte "Saw" zu mehr als nur einer Horrorreise – es wurde zu einem soziokulturellen Spiegel.
Fazit
"Saw" ist mehr als nur eine brutale Horrorreihe. Es ist ein bedeutendes filmisches Phänomen, das das Genre verändert, erweitert und neu definiert hat. Durch seine Mischung aus psychologischer Tiefe, wirtschaftlichem Erfolg, ikonischer Inszenierung und moralischer Komplexität bleibt Saw ein Meilenstein des modernen Horrors – mit einem Vermächtnis, das noch lange nachwirkt.
