Bernd Stromberg ist zurück! Christoph Maria Herbst im neuen Trailer zu Stromberg: Wieder alles wie immer

Uns erwartet wieder eine ordentliche Portion Fremdscham!

Von Jonas Reichel am 4 min Lesezeit

Elf Jahre nach seinem ersten Kinoauftritt meldet sich Deutschlands berüchtigster Bürochef zurück. Christoph Maria Herbst steht als Bernd Stromberg wieder vor der Kamera – und nun erwartet uns auch ein neuer Trailer zu "Stromberg: Wieder alles wie immer". Natürlich bekommt ihr diesen auch sofort bei uns zu sehen!

"Stromberg: Wieder alles wie immer" soll ersten Informationen zufolge gesellschaftliche und politische Entwicklungen der letzten zehn Jahre in den Fokus nehmen. Christoph Maria Herbst schlüpft erneut in die Rolle des Bernd Stromberg. An seiner Seite sind die bekannten Gesichter der Capitol-Versicherung: Ernie (Bjarne Mädel), Ulf (Oliver Wnuk), Jennifer (Milena Dreissig) und Tanja (Diana Staehly). Die Regie führt Arne Feldhusen, das Drehbuch stammt von Ralf Husmann.

Mit seinem schwarzen Humor und satirischen Blick auf den Büroalltag prägte "Stromberg" ein ganzes Genre – und jetzt heißt es wieder: Fremdschämen auf höchstem Niveau. Im Kino startet der neue Film am 4. Dezember 2025.

Der Kult um Stromberg: Warum Deutschlands schlimmster Chef bis heute fasziniert

Wenn es um deutschen Serienkult geht, führt kaum ein Weg an ihm vorbei: Bernd Stromberg, Leiter der Schadensregulierung bei der fiktiven Capitol-Versicherung, gespielt von Christoph Maria Herbst. Zwischen 2004 und 2012 brachte die gleichnamige Serie Millionen Zuschauer zum Lachen – und mindestens genauso oft zum Fremdschämen. Heute gilt "Stromberg" als Pionier der deutschen Comedy, als bissiger Spiegel der Arbeitswelt und als eine der einflussreichsten Serien der 2000er-Jahre. Doch was macht den anhaltenden Kultstatus dieser Mockumentary eigentlich aus?

Ein Chef zum Davonlaufen: genau deshalb so echt

Bernd Stromberg ist kein Sympathieträger, kein Held – im Gegenteil: Er ist ein selbstgerechter, zynischer und politisch völlig unkorrekter Bürochef, der mit plumpen Sprüchen, Machtspielchen und grenzenloser Selbstüberschätzung durchs Arbeitsleben stolpert. Und genau das machte ihn so einzigartig. Während viele Comedy-Formate ihrer Zeit auf harmlose Witze und klassische Sitcom-Situationen setzten, traute sich "Stromberg", das Unangenehme in den Mittelpunkt zu stellen.

Stromberg ist der Chef, den jeder kennt – und keiner haben will. Er steht für all die kleinen und großen Absurditäten des Büroalltags: Kompetenzgerangel, Kaffeeküchen-Politik, toxische Führung, sinnlose Meetings und den ewigen Kampf zwischen Ego und Anpassung. Sein Verhalten ist grotesk – und gleichzeitig so real, dass man sich selbst oder den eigenen Vorgesetzten darin wiedererkennt.

Mockumentary mit deutschem Biss

"Stromberg" war die erste große deutsche Mockumentary – ein Stil, der sich stark an der amerikanischen Serie "The Office" orientierte. Doch das Team um Autor Ralf Husmann und Regisseur Arne Feldhusen fand schnell seinen eigenen Ton: schärfer, direkter, näher an der deutschen Arbeitsrealität. Die Kamera begleitete die Angestellten der Capitol-Versicherung scheinbar dokumentarisch – mit Blicken in die Kamera, peinlichen Pausen und ungeschönten Momenten.

Diese Inszenierung war damals neu und riskant, aber sie funktionierte perfekt. Sie machte den Zuschauer zum stillen Kollegen, zum Zeugen eines absurden Mikrokosmos, der zugleich erschreckend vertraut wirkte. Jede Folge war ein kleines Sozialexperiment – und Christoph Maria Herbst trug mit seiner präzisen, mimisch brillanten Darstellung entscheidend zum Erfolg bei.

Fremdscham als Kunstform

Der Begriff "Fremdscham" wurde durch "Stromberg" fast zum Markenzeichen. Kaum eine Serie hat das Gefühl, sich für andere schämen zu müssen, so meisterhaft kultiviert. Ob Stromberg seine Mitarbeiter beleidigt, Frauen mit "Komplimenten" in den Wahnsinn treibt oder sich selbst als "Mann des Volkes" inszeniert – man möchte wegsehen, kann aber nicht. Diese Mischung aus Humor und Schmerz ist es, die den Zuschauer fesselt. Denn so übertrieben Strombergs Verhalten auch ist, es zeigt auf satirische Weise, wie Macht und Unsicherheit, Narzissmus und Angst ineinandergreifen. Stromberg ist ein Produkt seines Systems – und zugleich dessen Karikatur.

Bild zu STROMBERG - Der Film Offizieller Trailer Deutsch German | 2014 [HD]

Ein Spiegel der deutschen Arbeitswelt

"Stromberg" traf einen Nerv, weil die Serie zur richtigen Zeit kam. In den frühen 2000ern begann sich die deutsche Arbeitskultur zu verändern: flache Hierarchien, Leistungsdruck, Bürokratie und Burnout waren in aller Munde. Die Serie hielt diesem System den Spiegel vor – nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit bitterem Humor.

Viele Fans sahen in Stromberg und seinem Team ein Abbild des echten Arbeitslebens. Jeder kennt einen Ernie, der alles falsch macht, eine Tanja, die sich durchschlagen muss, oder einen Ulf, der mit lauten Sprüchen Unsicherheit kaschiert. Diese Figuren machten die Serie menschlich – trotz aller Überzeichnung.

Vom Serienhit zum Kultphänomen

Nach fünf Staffeln und einem erfolgreichen Kinofilm 2014 war klar: "Stromberg" ist längst mehr als nur Fernsehen – es ist Kult. Zitate wie "Ein Chef ist wie ein Kindergärtner – nur ohne Bastelmaterial" oder "Ich bin ja kein Freund von Vorurteilen, aber..." sind in den deutschen Sprachgebrauch eingegangen. Dass 2025 mit "Stromberg – Wieder alles wie immer" ein weiterer Kinofilm erscheint, zeigt, wie stark die Figur im kollektiven Gedächtnis geblieben ist. Stromberg ist zur Popkultur-Ikone geworden – ein Symbol für alles, was im Büro schiefläuft, und zugleich für den Mut, darüber zu lachen.

Fazit: Stromberg bleibt unsterblich

"Stromberg" ist mehr als eine Comedy-Serie. Es ist eine schonungslose Studie menschlicher Schwächen, verpackt in den grauen Teppichboden-Alltag eines Großraumbüros. Der Kult lebt weiter, weil Stromberg uns alle ein bisschen entlarvt: unsere Eitelkeiten, unsere Unsicherheiten, unseren Wunsch nach Anerkennung. Und genau deshalb bleibt er – trotz aller Peinlichkeit – eine der ehrlichsten Figuren, die das deutsche Fernsehen je hervorgebracht hat.

Bild zu STROMBERG: Wieder alles wie immer Teaser Trailer German Deutsch (2025) Christoph Maria Herbst