The Social Network 2 befindet sich in Arbeit!

Es wird sich nicht um eine klassische Fortsetzung handeln

Von Jonas Reichel am 5 min Lesezeit

Lange war es nur ein Gerücht, jetzt ist es offiziell: "The Social Network 2" befindet sich in Arbeit! Wie das Magazin Deadline berichtet, übernimmt Aaron Sorkin sowohl Drehbuch als auch Regie, David Fincher kehrt nicht zurück. Sorkin verfasste bereits das Oscar-prämierte Skript für den Vorgänger.

Der Erfolgsautor suchte sehr lange nach einer geeigneten Idee. Laut eigener Aussage sorgte dann der Sturm auf das US-Kapitol für neuen kreativen Antrieb. Teil 2 wird sich allerdings nicht direkt mit der US-Wahl beschäftigen. Im Fokus stehen vielmehr die weltweiten Auswirkungen von Facebook – insbesondere auf junge Menschen, Gewaltphänomene und das gesellschaftliche Klima in anderen Ländern.

"The Social Network 2" wird damit also kein klassisches Sequel, sondern eher eine thematische Weiterentwicklung. Wann die Dreharbeiten beginnen, ist bislang offen. Derzeit dürfte Sorkin mit dem Casting beschäftigt sein. Fans, die auf ein Comeback von Jesse Eisenberg, Andrew Garfield oder Justin Timberlake hoffen, werden vermutlich enttäuscht werden – eine Rückkehr ist wohl nicht vorgesehen. Auch ein Startdatum steht bisher noch aus. "The Social Network" könnt ihr aktuell unter anderem auf Netflix streamen.

Aaron Sorkin – Meister der Worte und Dramen: Seine bekanntesten Projekte im Überblick

Aaron Sorkin gehört zu den bedeutendsten Drehbuchautoren und Regisseuren der Gegenwart. Mit seinem unverwechselbaren Stil, der von schnellen, pointierten Dialogen, tiefgründigen Figuren und gesellschaftlich relevanten Themen geprägt ist, hat er sich in Film und Fernsehen einen festen Platz erarbeitet. Seine Werke sind oft geprägt von idealistischen Figuren, politischen oder juristischen Konflikten und einem feinen Gespür für zwischenmenschliche Dynamik. Im Folgenden werfen wir einen Blick auf die bekanntesten Projekte des vielfach ausgezeichneten Autors.

Eine Frage der Ehre (1992)

Sorkins Durchbruch gelang mit dem Gerichtsdrama "Eine Frage der Ehre" das auf seinem gleichnamigen Theaterstück basiert. Der Film, inszeniert von Rob Reiner, erzählt die Geschichte eines jungen Militäranwalts (gespielt von Tom Cruise), der zwei Marinesoldaten verteidigt, die des Mordes angeklagt sind. Jack Nicholson lieferte in seiner Rolle als Colonel Jessup eine legendäre Performance – unvergessen ist die ikonische Zeile: "You can't handle the truth!". Der Film war ein kommerzieller Erfolg und erhielt mehrere Oscar-Nominierungen, darunter für das Beste adaptierte Drehbuch – Sorkins erstes Drehbuch überhaupt für die große Leinwand.

The West Wing (1999–2006)

Eines von Sorkins bedeutendsten Werken ist die preisgekrönte Fernsehserie "The West Wing". Die Serie begleitet den fiktiven US-Präsidenten Josiah Bartlet (Martin Sheen) und sein Team durch den Alltag im Weißen Haus. Mit scharfsinnigen Dialogen, komplexen politischen Themen und einem optimistischen Blick auf die Demokratie prägte die Serie ein ganzes TV-Genre. Sorkin war in den ersten vier Staffeln Hauptautor und Produzent. "The West Wing" gewann insgesamt 26 Emmys – eine der meistprämierten Serien der Fernsehgeschichte – und gilt bis heute als Meilenstein politischer Fernsehunterhaltung.

The Social Network (2010)

Mit dem Drehbuch zu "The Social Network", basierend auf dem Buch The Accidental Billionaires, schrieb Sorkin ein präzises Porträt über die Gründung von Facebook und die Zerrissenheit seines Gründers Mark Zuckerberg. In der Regie von David Fincher entstand ein Film, der Technikgeschichte, soziale Dynamik und juristische Konflikte meisterhaft verknüpft. Der Film erhielt acht Oscar-Nominierungen und gewann drei – darunter den Oscar für das Beste adaptierte Drehbuch für Aaron Sorkin. Die brillante Sprache und die strukturierte Erzählweise machten "The Social Network" zu einem modernen Klassiker.

Moneyball (2011)

"Moneyball" ist ein weiteres Projekt, bei dem Sorkin als Drehbuchautor brillierte – diesmal in Zusammenarbeit mit Steven Zaillian. Der Film erzählt die wahre Geschichte des Baseballmanagers Billy Beane (gespielt von Brad Pitt), der mit statistischen Analysen versucht, ein konkurrenzfähiges Team zu formen. Der Film wurde für sechs Oscars nominiert, unter anderem für das Beste adaptierte Drehbuch. Sorkins Handschrift ist auch hier klar erkennbar: Der Film verknüpft wirtschaftliche Themen mit emotionaler Tiefe und intelligenter Erzählstruktur.

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The Newsroom (2012–2014)

Mit "The Newsroom" kehrte Sorkin ins Fernsehen zurück. Die Serie begleitet ein fiktives Nachrichtenteam unter der Leitung des idealistischen Anchormans Will McAvoy (Jeff Daniels). Die Serie thematisiert reale Nachrichtenereignisse und beleuchtet die ethischen Dilemmata des Journalismus in einer zunehmend polarisierten Medienlandschaft. Zwar war "The Newsroom" nicht unumstritten – Kritiker warfen der Serie gelegentlich Besserwisserei vor – doch Sorkins Fähigkeit, aktuelle Themen mit dramaturgischer Spannung zu verbinden, blieb auch hier erhalten. Jeff Daniels gewann einen Emmy für seine Hauptrolle.

Molly's Game (2017)

"Molly's Game" war Sorkins Regiedebüt. Der Film basiert auf den Memoiren der ehemaligen Poker-Organisatorin Molly Bloom (Jessica Chastain), die exklusive High-Stakes-Pokerrunden für Prominente veranstaltete und schließlich ins Visier des FBI geriet. Der Film überzeugte mit starken Darstellerleistungen und – wenig überraschend – einem dichten, dialogreichen Drehbuch. Für "Molly's Game" erhielt Sorkin erneut eine Oscar-Nominierung für das Beste adaptierte Drehbuch.

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The Trial of the Chicago 7 (2020)

Dieses Justizdrama, bei dem Sorkin sowohl Regie führte als auch das Drehbuch schrieb, basiert auf dem berüchtigten Prozess gegen sieben politische Aktivisten nach den Protesten während des Parteitags der Demokraten 1968. Der Film ist nicht nur ein packendes Gerichtsdrama, sondern auch ein politisches Statement – mit hoher Relevanz für die Gegenwart. "The Trial of the Chicago 7" erhielt sechs Oscar-Nominierungen, unter anderem für das Beste Drehbuch und den Besten Film. Kritiker lobten Sorkins Fähigkeit, historische Ereignisse emotional greifbar und dramaturgisch spannend zu inszenieren.

Fazit

Aaron Sorkin hat sich über Jahrzehnte hinweg als einer der prägendsten Drehbuchautoren und zunehmend auch als Regisseur etabliert. Ob im Weißen Haus, im Gerichtssaal oder hinter den Kulissen der Medienwelt – Sorkins Werke stehen für kluge Geschichten, moralische Tiefe und brillanten Dialog. Seine Projekte sind nicht nur Unterhaltung, sondern bieten stets auch Reflexion über Macht, Verantwortung und Wahrheit – und das mit einem unverwechselbaren Stil, der seinesgleichen sucht.