Fast and Furious 11: Das große Finale steht auf der Kippe!

"Fast X" war wohl doch der letzte Film der Reihe

Von Jonas Reichel am 4 min Lesezeit

Seit zwei Jahren warten wir auf handfeste Informationen zu "Fast & Furious 11". Immer wieder hat Vin Diesel die Fans vertröstet. Immer wieder angedeutet: Bald geht es los! Doch die neuesten Berichte zeichnen ein düsteres Bild: Anscheinend steht es um den Blockbuster schlechter denn je.

Laut dem Wall Street Journal gibt es kein Drehbuch, keinen Starttermin und keine Verträge mit dem Großteil des Casts. Dazu kommt: Verleiher Universal plane, das Budget des Films massiv zu kürzen – um rund 140 Millionen Dollar weniger als beim Vorgänger. Die Kosten von "Fast X" waren während der Dreharbeiten in die Höhe geschossen. Mit rund 380 Millionen Dollar Produktionskosten war es der teuerste der Reihe – und konnte sein Geld an den Kinokassen kaum wieder einspielen. Wirtschaftlich die schlechteste Leistung seit Teil 5.

Doch es gibt noch andere Probleme bei "Fast and Furious 11": Laut Alan Ritchson scheitert die Planung auch an den vollen Terminkalendern der zahlreichen Stars, unter anderem von Vin Diesel selbst. Das überrascht: Dieser inszenierte sich immer wieder als treibende Kraft hinter dem großen Abschlussfilm. Die Dreharbeiten sollten ursprünglich im Sommer 2025 beginnen – inzwischen haben wir Oktober. Wann wir "Fast and Furious 11" also endlich im Kino sehen werden, bleibt also weiterhin offen. Wenn er denn überhaupt noch erscheint.

Bild zu Zurück zu den Wurzeln: Fast & Furious 11 - Filmvorschau

"Fast & Furious": Wie eine Straßenrenn-Saga das Actionkino neu definierte

Als im Jahr 2001 der erste "Fast & Furious"-Film in die Kinos kam, hätte wohl niemand geahnt, dass aus einer vergleichsweise kleinen Geschichte über illegale Straßenrennen eines der größten und einflussreichsten Action-Franchises der Filmgeschichte entstehen würde. Über zwei Jahrzehnte, zehn Hauptfilme und mehrere Spin-offs später ist klar: "Fast & Furious" hat das moderne Actionkino nicht nur geprägt, sondern auch entscheidend verändert – technisch, ästhetisch und kulturell.

Vom Straßenrennen zum globalen Spektakel

Ursprünglich begann alles als B-Movie mit Benzinduft, Adrenalin und familiärer Loyalität. "The Fast and the Furious" (2001) war ein Film über die Untergrundszene von Los Angeles, über getunte Autos, Rivalität und Freundschaft. Vin Diesel als Dominic Toretto und Paul Walker als Brian O'Conner wurden schnell zu Symbolfiguren einer ganzen Generation von Autoliebhabern.

Mit der Zeit entfernte sich die Reihe jedoch zunehmend von ihren bescheidenen Anfängen. Ab "Fast Five" (2011) verwandelte sich das Franchise in eine globale Actionmarke, die sich mit den größten Hollywood-Blockbustern messen konnte. Regisseur Justin Lin und Produzent Neal H. Moritz schufen ein neues Erfolgsrezept: spektakuläre Stunts, internationale Schauplätze, ein Ensemble aus Stars – und ein überhöhtes Verständnis von physikalischen Gesetzen. Was einst um Viertelmeilenrennen ging, wurde nun zu einer Mischung aus Heist-Movie, Spionage-Thriller und Superheldenfilm – nur eben mit Motorengeräusch statt Cape.

Neue Maßstäbe für Action und Spektakel

Technisch setzte "Fast & Furious" neue Maßstäbe. Kaum eine andere Reihe verband handgemachte Stunts so konsequent mit modernster CGI-Technologie. Szenen wie die Verfolgungsjagd mit dem Tresor in "Fast Five" oder die Fallschirmsprung-Autos in "Furious 7" sind heute Ikonen des Actionkinos. Der Realismus stand dabei nie im Vordergrund – entscheidend war stets die visuelle Wucht.

Das Franchise zeigte, dass Actionfilme keine physikalische Glaubwürdigkeit brauchen, um zu funktionieren, solange sie Emotionen, Teamgeist und kinetische Energie vermitteln. Es definierte die Formel des "überhöhten Realismus", die später auch Reihen wie "Mission: Impossible" oder "John Wick" beeinflusste.

Bild zu FAST & FURIOUS 7 Trailer German Deutsch [2015]

Diversität als Erfolgsrezept

Ein weiterer Grund für den Erfolg von Fast & Furious liegt in seiner internationalen und multikulturellen Ausrichtung. Schon früh setzte die Reihe auf ein vielfältiges Ensemble – mit Darstellerinnen und Darstellern unterschiedlicher Herkunft, Sprachen und Hautfarben. Diese Diversität war nicht nur ein Spiegel der globalisierten Welt, sondern machte die Filme auch international vermarktbar.

Während viele Hollywood-Produktionen noch an weißen Heldenfiguren festhielten, stellte "Fast & Furious" eine Familie zusammen, die aus allen Ecken der Welt stammte – von Los Angeles über Tokio bis Rio de Janeiro. Diese "Familie" wurde nicht nur zum erzählerischen Kern, sondern auch zu einem Symbol für Zusammenhalt über Grenzen hinweg.

Zwischen Übertreibung und Emotion

Trotz (oder gerade wegen) ihrer übertriebenen Action gelang es der Reihe immer wieder, Emotionen zu wecken. Besonders der Tod von Paul Walker im Jahr 2013 hinterließ tiefe Spuren – sowohl bei den Fans als auch in der Geschichte des Franchises. "Furious 7" wurde mit seiner Abschiedsszene zu einer bewegenden Hommage an den Schauspieler und erinnerte daran, dass hinter dem Motorenlärm echte Menschen und Freundschaften stehen.

Ein Vermächtnis mit offenen Fragen

Heute, über zwanzig Jahre nach dem Start, steht "Fast & Furious" an einem Scheideweg. Die Reihe hat über sieben Milliarden Dollar eingespielt und unzählige Trends gesetzt, doch ihr Zukunft ist ungewiss. Mit jedem neuen Film wuchs nicht nur das Budget, sondern auch die Erwartungshaltung.

Egal, wann und wie die Geschichte endet – die Spuren, die "Fast & Furious" im Actionkino hinterlassen hat, bleiben. Die Reihe hat bewiesen, dass Actionfilme Herz und Vielfalt besitzen können, dass sie spektakulär, emotional und zugleich inklusiv sein dürfen. Sie machte das "Familie"-Motiv zum zentralen Mythos einer Generation – und verwandelte den Asphalt der Straße in die Leinwand moderner Helden.

Bild zu Fast & Furious 11, Donkey Kong Film, Demon Slayer Realfilm, Peaky Blinders, Dune 3