Alejandro Gonzalez Iñárritu: Die Dreharbeiten zum neuen Film beginnen im kommenden Monat
Die Handlung klingt ziemlich kryptisch
Die Ankündigung, dass Regisseur Alejandro Gonzalez Iñárritu einen neuen Film in der Pipeline hat, dürfte sicherlich den ein oder anderen Filmfan in Vorfreude versetzt haben. Jetzt wird es allerdings konkret, denn die Dreharbeiten sollen im kommenden Monat starten.
Und nicht nur das: Laut Production Weekly wird sich Iñárritu erneut mit Kameramann Emmanuel "Chivo" Lubezki zusammentun. Dieser war bereits an "Birdman" und "The Revenant" beteiligt und wurde für beide Filme jeweils mit dem Oscar ausgezeichnet. Die letzte große Filmproduktion, an der Lubezki beteiligt war, war David O. Russells "Amsterdam" im Jahr 2021.
Spannend bleibt außerdem, wie Lubezki und Iñárritu die Hollywood-Ikone Tom Cruise in Szene setzen werden. Dieser führt einen beeindruckenden Cast an, dem beispielsweise Sandra Hüller, Michael Stuhlbarg, Jesse Plemons und John Goodman angehören. Die Handlung des bisher unbetitelten Films klingt ziemlich kryptisch: Sie dreht sich nämlich um den mächtigsten Mann der Welt, der sich auf eine verzweifelte Mission begibt. Er will beweisen, dass er der Retter der Menschheit ist, bevor die Katastrophe, die er entfesselt hat, alles zerstört. Bei einer zügigen Produktion wäre ein Kinostart im nächsten Jahr denkbar. Wir freuen uns!
Alejandro González Iñárritu – einer der besten Regisseure Hollywoods
Alejandro Gonzalez Iñárritu, einer der einflussreichsten Regisseure unserer Zeit, hat das moderne Kino mit seiner einzigartigen Filmsprache geprägt. Der 1963 in Mexiko-Stadt geborene Filmemacher begann seine Karriere im Bereich der Radio- und Fernsehproduktion, bevor er in den späten 1990er Jahren in die Welt des Films einstieg. Seine Geschichten, die oft düstere, komplexe Themen um Verlust, Gewalt, Liebe und Schuld erforschen, haben ihn international bekannt gemacht. Iñárritus unverwechselbarer Stil ist durch eine Mischung aus roher Intensität, emotionaler Tiefe und innovativen visuellen Techniken gekennzeichnet.
Die frühen Jahre und der Durchbruch mit "Amores Perros"
Iñárritus Regie-Debüt "Amores Perros" (2000) brachte ihm weltweite Anerkennung und war der erste Film der sogenannten "Todes-Trilogie". Dieser dreiteilige Filmzyklus besteht aus "Amores Perros", "21 Grams" und "Babel", in denen Iñárritu tiefgreifende Themen wie Schicksal und die Vergänglichkeit des Lebens erforscht. "Amores Perros" besteht aus drei miteinander verwobenen Geschichten, die in Mexiko-Stadt spielen und das düstere, facettenreiche Leben der Protagonisten aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten zeigen. Der Film beeindruckte Kritiker und Zuschauer gleichermaßen mit seiner schockierenden Darstellung von Gewalt und Hoffnungslosigkeit und wurde 2001 für den Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert. Damit legte Iñárritu den Grundstein für seinen internationalen Erfolg.
"21 Gramm" und "Babel": Die Todes-Trilogie
Mit "21 Gramm" (2003) setzte Iñárritu die Erforschung der menschlichen Tragik fort. Der Film, mit Sean Penn, Naomi Watts und Benicio del Toro in den Hauptrollen, behandelt die Themen Sühne und Vergebung und erzählt die Geschichte in einem unkonventionellen, fragmentierten Stil. Die narrative Struktur des Films, die nicht chronologisch abläuft, unterstreicht die emotionalen Turbulenzen der Figuren. Diese einzigartige Erzählweise wurde zu einem Markenzeichen Iñárritus und zeigte seine Fähigkeit, mit traditionellen filmischen Techniken zu experimentieren.
Der Abschluss der Trilogie kam 2006 mit "Babel". Der international gedrehte Film spielt in vier verschiedenen Ländern und verbindet die Geschichten von Menschen, die durch ein tragisches Ereignis miteinander verbunden sind. "Babel" ist eine eindringliche Reflexion über die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens und die Kluft zwischen verschiedenen Kulturen und Sprachen. Der Film gewann den Golden Globe als bester Film – Drama und brachte Iñárritu den Regiepreis bei den Filmfestspielen in Cannes ein. "Babel" etablierte ihn endgültig als führenden internationalen Regisseur und brachte ihm seine erste Oscar-Nominierung in der Kategorie "Beste Regie" ein.
"Biutiful": Ein tief bewegendes Charakterdrama
Nach der Todes-Trilogie drehte Iñárritu "Biutiful" (2010), in dem Javier Bardem einen gescheiterten, krebskranken Mann spielt, der in Barcelona lebt und verzweifelt versucht, für seine Familie zu sorgen. "Biutiful" zeichnet sich durch seine düstere Ästhetik und seine schonungslose Darstellung des Lebens in den Randbezirken der Gesellschaft aus. Der Film zeigt Iñárritus Meisterschaft in der Inszenierung des menschlichen Leidens und seine Fähigkeit, tief emotionale Charaktere zu erschaffen. Bardems Darbietung wurde vielfach gelobt und brachte ihm eine Oscar-Nominierung ein. "Biutiful" war außerdem für den besten fremdsprachigen Film nominiert und verstärkte Iñárritus Ruf als Regisseur, der keine Angst hat, schwierige und kontroverse Themen aufzugreifen.
"Birdman": Der Sprung nach Hollywood und das Spiel mit der Realität
Mit "Birdman" (2014) wagte Iñárritu einen gewagten Wechsel zum schwarzen Humor und zur Satire. Der Film erzählt die Geschichte eines ehemaligen Superhelden-Darstellers, gespielt von Michael Keaton, der mit seiner Karriere und seinem Leben ringt. "Birdman" zeichnet sich durch seine einzigartige Inszenierung aus, bei der der Film wie eine durchgehende Einstellung erscheint. Die virtuose Kameraführung von Emmanuel Lubezki und die präzise Planung jeder Szene schufen das Gefühl eines ununterbrochenen Flusses, das perfekt zum nervösen, psychologischen Zustand der Hauptfigur passte.
"Birdman" erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Oscar für den besten Film, die beste Regie und das beste Originaldrehbuch. Der Erfolg dieses Films markierte einen Höhepunkt in Iñárritus Karriere und unterstrich seine Innovationskraft sowie seine Fähigkeit, konventionelle Erzähltechniken zu überschreiten. Mit "Birdman" etablierte er sich endgültig als einer der visionärsten Filmemacher unserer Zeit.
"The Revenant": Ein episches Survival-Drama und weitere Oscar-Gewinne
Nach dem Erfolg von "Birdman" übertraf sich Iñárritu selbst mit "The Revenant" (2015), einem intensiven Survival-Drama, das auf der wahren Geschichte des Trappers Hugh Glass basiert. Der Film spielt in den verschneiten Bergen Nordamerikas und erzählt die Geschichte von Glass, der, nachdem er von einem Bären angegriffen und von seinen Begleitern zurückgelassen wurde, ums Überleben kämpft. Leonardo DiCaprio spielte die Hauptrolle und wurde für seine Leistung mit dem Oscar als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet.
"The Revenant" war nicht nur ein physisch anstrengender Film für die Schauspieler, sondern auch ein Meisterwerk der Kameraarbeit. Emmanuel Lubezki, der bereits bei "Birdman" mit Iñárritu zusammengearbeitet hatte, gewann seinen dritten Oscar in Folge für seine Arbeit an diesem Film. Die Verwendung von natürlichem Licht und die atemberaubenden Landschaftsaufnahmen machten "The Revenant" zu einem visuellen Erlebnis, das die Grenzen des Kinos weiter verschob. Iñárritu gewann erneut den Oscar für die beste Regie, was ihn zum dritten Regisseur in der Geschichte machte, der diesen Preis zwei Jahre hintereinander erhielt.
"Bardo": Ein Rückblick und der Weg nach vorn
2022 kehrte Iñárritu mit "Bardo, die erfundene Chronik einer Handvoll Wahrheiten" ins Kino zurück. Der Film, der teilweise autobiografische Züge trägt, ist eine Reflexion über Identität, Heimat und die mexikanische Kultur. Mit einer Mischung aus surrealen Bildern und komplexen Themen geht "Bardo" über das narrative Erzählen hinaus und erforscht die psychologischen und emotionalen Herausforderungen eines Regisseurs im Exil.