Avatar 2

Von Pierre Lorenz am

In knapp einem Jahr ist es soweit und nach insgesamt 13 Jahren erscheint das langerwartete Sequel zu "Avatar – Aufbruch nach Pandora". Der Film überholte mit einem Einspielergebnis von ca. 2,85 Milliarden Dollar seinen Konkurrenten "Avengers: Endgame" wieder um Haaresbreite und ist neben seiner Story rund um das Volk der Na'vi vor allem für die wunderschöne Welt des Mondes Pandora bekannt. In unserem heutigen KinoCheck Original präsentieren wir euch alles, was wir zum kommenden "Avatar 2" wissen, angefangen bei der Story bis hin zum Cast und den potentiellen Titeln der geplanten vier Nachfolger. 

 

Recap Story Teil 1

Bevor wir uns allerdings Teil 2 widmen, spulen wir erst einmal zurück auf Anfang, denn worum ging's eigentlich im ersten "Avatar"-Teil? Selbstredend findet ihr in dieser Story-Zusammenfassung kleine Spoiler, da wir danach auf die Storyline von "Avatar 2" eingehen wollen.

Prinzipiell dreht sich die Handlung um den 2126 geborenen Jake Sully, der in jungen Jahren den Marines beitrat und so schwer verwundet wurde, dass er von der Hüfte abwärts gelähmt ist. Eigentlich keine gute Startvoraussetzung, um einen fremden Planeten zu erkunden, aber ein tragischer Zwischenfall sorgt dafür, dass er anstatt seines Zwillingsbruders nach Pandora reist.

Nach einigen Jahren im kryostatischen Schlaf an Bord eines Raumschiffes kommt er endlich gemeinsam mit einigen anderen Menschen auf dem wunderschönen und naturbelassenen Planeten an und wird in die Einzelheiten seines Auftrages eingeweiht: Er soll sich unter das einheimische Volk, die Na'vi, mischen und deren Schwächen herausfinden. Hinter der ganzen Operation steckt die Resources Development Administration, kurz RDA genannt. Die wiederum sind ziemlich scharf auf den Rohstoff Unobtainium, der auf Pandora in rauen Mengen vorhanden ist. Da der menschliche Organismus auf dem fremden Planeten alles andere als lebensfähig ist, hat sich die RDA etwas Besonderes einfallen lassen:

Die Rede ist von einem wissenschaftlichen Projekt, das einen genetisch modifizierten Hybrid aus menschlicher DNA und Na'vi-DNA erschaffen hat. Diese so genannten Avatare können von den Menschen gesteuert werden, da das menschliche Gehirn und jegliche Nervenenden mit dem Avatar verbunden sind. Für Jake im Speziellen ist das eine besonders außergewöhnliche Erfahrung, denn in seinem Avatar-Körper spürt er die Auswirkungen seiner Querschnittslähmung nicht und kann sich frei bewegen.

Bereits bei seinem ersten Erkundungseinsatz geht gehörig etwas schief und er wird von seiner Gruppe getrennt. Bald wird er mit einem Rudel Natterwölfe konfrontiert und verteidigt sich in einem eigentlich aussichtslosen Kampf. Zu seinem Glück kommt ihm eine einheimische Na'vi zur Hilfe und vertreibt die gefährlichen Tiere. Jake ist sofort von der schönen Na'vi, die den Namen Neytiri trägt, fasziniert. Schnell lernt er die Gepflogenheiten und die Kultur des Volkes der Na'vi kennen und findet sich in einem verhängnisvollen Dilemma wieder. Denn je mehr er über Neytiri und ihre Lebensweise erfährt, desto unentschlossener wird er in Bezug auf seinen Einsatz. Jake muss sich also entscheiden, auf wessen Seite er steht, denn so oder so hat er das Schicksal des eigentlich friedliebenden Volkes in seinen Händen.

Nun solltet ihr euer Wissen bezüglich des ersten Teils wieder etwas aufgefrischt haben. "Avatar – Aufbruch nach Pandora" löste damals einen regelrechten 3D-Hype aus, weshalb sich der Film oft die Anschuldigung gefallen lassen muss, dass die Besucher nur wegen des 3D Effektes und nicht wegen der Story ins Kino gegangen sind. Dass Star-Regisseur James Cameron aber noch einiges mehr in petto haben dürfte, ist spätestens klar, wenn man sich vor Augen führt, dass der 67-jährige stolze 4 Fortsetzungen für das Franchise geplant hat.

 

Mögliche Story Teil 2

Widmen wir uns nun der möglichen Story von "Avatar 2". Nach dem fulminanten Ende des ersten Teils konnten die Menschen erfolgreich von Pandora vertrieben werden. Langsam aber sicher kehrt Ruhe ein bei den beinahe kolonisierten Na'vi und Jake ist nun voll und ganz einer von ihnen geworden. Er hat, knapp 13 Jahre nach der Geschichte des ersten Teils, sogar schon Nachwuchs in die Welt gesetzt und zwar seine Kinder Neteyam, Lo'ak und Tuktirey.

Zuletzt verkündete Produzent Jon Landau Anfang Dezember Neuigkeiten zur Story. In einem Interview mit dem Total Film Magazine gab er etwa bekannt, dass die Sullys das Volk der Metkayina kennenlernen und sich vor den Ausbeutungsmissionen der RDA verstecken müssen. Die menschlichen Besatzer Pandoras geben sich gegenüber den Einwohnern eben nicht einfach so geschlagen und wappnen sich für einen erneuten Angriff auf die Ressourcen und die Bevölkerung Pandoras.

Landau verriet außerdem, dass Cameron es geschafft hat, viele verschiedene Themen einzubauen, die jeden Zuschauer ansprechen werden. Nichtsdestotrotz: Im Mittelpunkt steht die Geschichte der jungen Sully-Familie mit all ihren Höhen und Tiefen. Außerdem bestätigte der Produzent, dass die Drehbücher aller Sequels bereits fertiggestellt waren, bevor die ersten Dreharbeiten begannen. Bei einer so umfangreich geplanten Filmreihe kein Wunder.

Landau versicherte übrigens, dass man sich "Avatar 2" auch ohne Vorwissen aus "Avatar – Aufbruch nach Pandora" ansehen kann, also ist es nicht zwingend notwendig, den ganzen Film nochmal zu schauen – unsere Zusammenfassung von Teil 1 reicht da also völlig aus.

 

Hintergrund

Interessanterweise hat Regisseur Cameron bereits vor Erscheinen des ersten Teils angekündigt, dass er mindestens zwei Sequels folgen lassen möchte. Der Erfolg gab ihm Recht – und das bei einer der damals teuersten Produktionen der Filmgeschichte. Nachdem der Blockbuster schnell die Leiter der erfolgreichsten Filme aller Zeiten erklommen hatte, war auch klar, dass früher oder später daran angeknüpft werden wird. Geplant waren sogenannte Back-to-Back-Dreharbeiten in Neuseeland. Für die jeweiligen Drehbücher von "Avatar 2 bis 4" engagierte Cameron verschiedene Drehbuchautoren und teilte ihnen jeweils einen eigenen Film zu. So kam es, dass Josh Friedman Teil 2, Rick Jaffa und Amanda Silver Teil 3 und Shane Salerno Teil 4 schrieben. Einzig für Teil 5 gibt es derzeit noch keinen Drehbuchautor. James Cameron, der sicherlich kein Mann der kleinen Worte ist, verkündete außerdem, dass er Aufnahmen vom Marianengraben, also dem tiefsten Punkt der Erde, als Vorlage für die Unterwasserwelt von Pandora nehmen möchte. Auch in Bezug auf die 3D-Technik kündigte Cameron nicht weniger als eine Revolution an. Eine Neuerung soll sein, den Film mit 60 Bildern pro Sekunde zu drehen um somit ein besseres und vor allem flüssigeres 3D darzustellen. Außerdem halten sich hartnäckig die Gerüchte, dass man sich "Avatar 2" im Kino ganz ohne Brille in 3D ansehen können wird und DAS wäre tatsächlich eine erneute Revolution. Das Problem dabei: Die Kinos müssten auf die neue Technik aufrüsten und viel Geld investieren – derzeit aufgrund der Pandemie und den ausbleibenden Einnahmen ein ziemlich unwahrscheinliches Szenario.

Cameron ist und bleibt einer der großen Visionäre im Filmgeschäft, aber es bleibt nur zu hoffen, dass sich "Avatar 2" nicht nur durch großartige 3D-Technik, sondern vor allem auch durch eine mitreißende Story auszeichnen wird.

 

Cast

Kommen wir nun zum Cast von "Avatar 2". Natürlich kehren einige bekannte Gesichter wieder zurück, darunter Sam Worthington als Jake und Zoe Saldana als Neytiri. Ebenfalls mit dabei sind Sigourney Weaver als Dr. Grace Augustine, Stephen Lang als Colonel Miles Quaritch, Matt Gerald als Corporal Lyle Wainfleet und Giovanni Ribisi als Parker Selfridge. Bei einigen davon ist sicherlich die Frage angebracht, wie genau ihr Auftritt in Teil 2 aussehen wird, denn nicht jeder von ihnen hat die große Schlacht im ersten Teil lebend überstanden.

Viel spannender sind allerdings die Neuzugänge, denn die können sich, wie es sich für einen großen Hollywood-Blockbuster nun mal gehört, ziemlich sehen lassen. Bisher mit an Bord sind "Titanic"-Schauspielerin Kate Winslet als Wasserbewohnerin Ronal und Michelle Yeoh als Dr. Karina Mogue. Für die Bösewichtenrolle der Generalin Admore wurde Edie Falco verpflichtet, Cliff Curtis spielt den Anführer des Matkayina-Clans, Jemaine Clement wird zum Wissenschaftler Dr. Ian Garvin und David Thewlis eine neue Figur namens Peylak. Alles in allem ein ansehnlicher Cast, der möglicherweise noch um einige Namen erweitert werden wird. Es scheint z.B. ziemlich sicher zu sein, dass Vin Diesel in die Avatar-Fortsetzungen involviert ist. Ob das schon Teil 2 betrifft, ist noch unklar.

Möglicher Titel

Bereits seit einigen Jahren kursieren in der "Avatar"-Fangemeinde verschiedene Titel der Sequels, denn es gilt als höchst unwahrscheinlich, dass es bei einem plumpen "Avatar 2" bleibt. Bereits 2018 hat der britische Nachrichtensender BBC vier mögliche Titel in den Raum geworfen, die Cameron sogar selbst als potentielle, aber nicht endgültige Titel bestätigt hat. Es gibt also vier Titel für vier Fortsetzungen, allerdings weiß man nicht, welcher Titel für welche Fortsetzung gedacht ist.

Der erste trägt den Namen "Avatar – The Way of Water" und könnte aufgrund der Wasserthematik gut zu Teil 2, aber auch zu Teil 3 passen, schließlich soll in beiden Sequels der Fokus auf der Unterwasserwelt liegen.

Ein weiterer potentieller Titel lautet "Avatar – The Seed Bearer", also zu Deutsch "Der Samenträger". Das könnte ein Hinweis auf die Samen des Baums der Seelen sein, denn dieser gilt als heiligste Stätte Pandoras und war maßgeblich für die vollständige Transformation von Jakes Seele in seinen Avatar-Körper verantwortlich.

Der nächste Titel lautet "Avatar – The Tulkun Rider", also sowas wie "Der Reiter des Tulkun. Bisher ist im "Avatar"-Franchise noch nichts von einem sogenannten Tulkun bekannt, man findet den Begriff "Tulku" allerdings im Buddhismus wieder und da bedeutet er in etwa so viel wie ein Wiedergeborener, der sein Wissen an neue Generationen weitergibt. Im Zusammenhang mit dem Word "Rider" könnte es sich aber natürlich auch einfach um ein neues Lebewesen auf Pandora handeln.

Der letzte Titel heißt "Avatar – The Quest for Eywa". Eywa ist die Gottheit der Na'vi, die alle Wesen des Planeten miteinander verbindet und generell für die Lebensenergie von Pandora steht. Man könnte sich also im Sequel möglicherweise auf die Suche nach Eywa begeben, da in den Teilen zuvor das Leben in bedenklicher Art und Weise erloschen ist und der Verfall des Planeten kurz bevorsteht. Eine andere Möglichkeit wäre, dass man eine bestimmte Aufgabe für Eywa lösen muss.

Ihr merkt schon, an dieser Stelle kann nur spekuliert werden. Welchen Titel würdet ihr welchem Sequel zuordnen? Lasst uns dies gerne in den Kommentaren diskutieren.

 

Behind the Scenes & Produktion

Zum Glück vieler Fans postet Produzent Jon Landau auf seinem Instagram-Account regelmäßig Updates und Behind-the-Scenes Aufnahmen. Da ist dann allerlei technisch höchst anspruchsvolle Dreharbeit zu sehen, die diverse Unterwassergefährte, einige Concept Arts und Schnappschüsse mit Schauspielern vor der Kamera zeigt. Jedes einzelne Bild zu besprechen würde an dieser Stelle sicherlich den Rahmen sprengen, denn mittlerweile gibt es mehrere Dutzend Aufnahmen, die alle einen Blick wert sind. Im Januar durften wir beispielsweise ein wunderschönes Metkayina-Dorf auf dem Wasser sehen, wobei es sich hier leider um Concept Art und keine Szene aus dem Film handelte. Ein anderes Beispiel aus dem vergangenen Oktober zeigt ein voll ausgestattetes High-Tech-Labor der RDA. Ein Beispiel von August 2020 veranschaulicht ganz gut die immense Arbeit, die mit dem Dreh des Mammut-Projektes verbunden ist, denn hier sieht man einen Teil des Filmsets in einer großen Halle in Neuseeland – natürlich alles nach James Camerons Vorstellungen maßgeschneidert.

Pünktlich zum Welttag der Ozeane im Juni 2021 veröffentlichte Produzent Jon Landau via Twitter ein neues Bild – diesmal in Form von Concept-Art. Passender geht es kaum, schließlich liegt der Fokus von "Avatar 2" auf der wunderschönen Unterwasserwelt Pandoras. Dass sich die Meere des im Sonnensystem Alpha Centauri gelegenen Mondes nicht vor der bereits bekannten Pflanzenwelt verstecken müssen, beweist das in fluoreszierendem blau gehaltene Bild allemal. Man sieht nicht nur den Artenreichtum, sondern vor allem mal wieder ein neues Geschöpf, das optisch einem Plesiosaurus gleicht. Neben den vielen Korallen und Unterwasserpflanzen ein wirklich atmosphärisches Bild – wirklich schade, dass es sich um keinen echten Ausschnitt aus dem Film handelt.

Viele Fans warten nun umso gespannter auf einen ersten Trailer zu "Avatar 2". Leider gibt es keinerlei Anhaltspunkte, wann genau ein Trailer oder zumindest ein Teaser erscheinen könnte. Angesichts des Kinostarts am 14. Dezember 2022 ist jedoch Anfang des Jahres mit ein wenig Videomaterial zu rechnen.

Bild zu AVATAR 2: Der Weg des Wassers (2022) Filmvorschau