Der Autorenstreik betrifft nun Stranger Things 5, Blade, Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht uvm.
Auch die nächste Game of Thrones Serie wurde auf Eis gelegt
Am 02. Mai 2023 begann der großangelegte Streik der Writers Guild of America. In der Gewerkschaft sind viele Autoren der US-amerikanischen Film- und TV-Industrie vereinigt, weshalb die Auswirkungen des aktuellen Streiks sich in vielerlei Hinsicht bemerkbar machen. Wir klären euch im Folgenden über den aktuellen Stand der Dinge sowie die betroffenen Filme und Serien auf.
Zuletzt machte die WGA 2007 mit einem ähnlichen Streik auf sich aufmerksam. In dem mehrmonatigen Streik forderten die Autoren höhere Tantiemen für DVD- und Internetverkäufe und sorgten somit für einen de-facto-Stopp von Late-Night-Shows und Serienproduktionen. Am Ende konnte man sich damals mit der mächtigen Alliance of Motion Picture and Television Producers einigen, der beispielsweise die Walt Disney Studios, Universal Picurres, Sony Pictures sowie mittlerweile auch Streamingdienste wie Netflix und Amazon angehören.
Das wird gefordert
Auch diesmal fordern die streikenden Autoren höhere Bezahlung sowie eine größere Job-Sicherheit, die bislang ein großes Problem für die Autoren darstellt. Außerdem soll der sogenannte Writer's Room mit mehr Freiheiten ausgestattet werden. Es handelt sich dabei um den Ort, an dem Autoren die Skripte schreiben und kreativ sind. Während dies früher tatsächlich ein physischer Ort war, der vom Showrunner kontrolliert wurde, findet der kreative Prozess beim heutigen Schreiben von Skripten oftmals im Homeoffice statt.
Die Forderungen nach einem größeren Writers Room meint also, dass Filmstudios mehr Autoren einstellen und dadurch den kreativen Prozess erleichtern sollen. Bisher werden oft zu wenige Autoren für ein Projekt verpflichtet, welche dann ständig überarbeitet sind. Eine weitere Forderung der WGA betrifft den Einsatz von Künstlicher Intelligenz beim Erstellen von Skripten: Viele fürchten, dass die Technologie in ein paar Jahren so ausgereift ist, dass sie zu einem rasant schwindenden Bedarf an menschlichen Autoren führt, womit viele Autoren innerhalb kürzester Zeit arbeitslos würden.
Es geht also um viel für die streikenden Autoren, die bereits seit Mitte März mit den Produzenten über die künftigen Arbeitsbedingungen verhandeln. Die Unterstützung von Seiten der Schauspieler ist bislang sehr groß, viele zeigen sich solidarisch mit den Streikenden. Außerdem sind einige Schauspieler selbst von den Auswirkungen betroffen, weshalb sie ebenfalls ein großes Interesse daran haben dürften, dass der Streik baldmöglichst beendet wird.
Die Auswirkungen des Streiks
Die konkreten Auswirkungen auf Serien und Filme sind bisher gravierend. Eines der prominentesten Beispiele ist Staffel 5 von "Stranger Things", die nun nicht wie geplant gedreht werden kann, womit sich der Start nach hinten verschiebt. Auch "Blade" mit "Green Book"-Star Mahershala Ali kann wohl nicht wie geplant mit den Dreharbeiten kommenden Monat beginnnen, womit auch das MCU offiziell von dem Streik betroffen ist. Zusätzlich äußerte sich "Game of Thrones"-Autor George R. R. Martin in einem Blogbeitrag zum kommenden Spin-off "A Knight of the Seven Kingdoms: The Hedge Knight". Martin erklärte, dass man das Projekt vorerst auf Eis legen muss. Die Dreharbeiten der zweiten Staffel "House of the Dragon" seien jedoch nicht betroffen und laufen weiter. Weitere betroffene und somit pausierte Projekte sind "Cobra Kai" Staffel 6, "Yellowjackets" Staffel 3, "Big Mouth" Staffel 8" und "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" Staffel 2. Außerdem gestoppt sind die Produktionen von "The Handmaid's Tale", HBOs "Hacks" und "Abbott Elementary".
Mit am schnellsten ware außerdem diverse Talkshows und Late-Night-Formate betroffen. Bei "Saturday Night Live" laufen seit Beginn des Streiks nur noch Wiederholungen und auch bei "Jimmy Kimmel Live" oder der "Late Show with Stephen Colbert" ist nichts von der gewohnten Lässigkeit zu spüren. Colbert sprach in der letzten Show vor dem Streik bereits über die Verhandlungen zwischen der WGA und der AMPTP und bekundete seine Solidarität mit den Autoren, ohne die die Sendung nicht so erfolgreich wäre, wie sie heute ist.
So geht es weiter mit dem Autoren-Streik
Es ist derzeit noch nicht abzusehen, wann sich die Parteien einigen werden. Zumindest ist das Anliegen der Streikenden bisher sogar bis ins Oval Office gedrungen, denn am Montagabend äußerte sich auch US-Präsident Joe Biden zu den aktuellen Entwicklungen und hoffte, dass die Autoren mit einem fairen Deal aus den Verhandlungen herausgehen.
Wie man sieht, ist die Situation alles andere als schön für alle Betroffenen und es bleibt zu hoffen, dass die Autoren sich zügig mit den Produzenten einigen. Ansonsten ist wohl damit zu rechnen, dass noch weitere Filme und Serien zum Kreis der Betroffenen zählen werden. Wir halten euch zu weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden!