Jennifers Body 2: Regisseurin bekundet Interesse an einer Fortsetzung

Amanda Seyfried deutete bereits einen zweiten Teil an

Von Jonas Reichel am 5 min Lesezeit

Jennifer begibt sich wieder auf Männerjagd! 16 Jahre nach "Jennifers Body" bekundet Regisseurin Karyn Kusama in einem Interview mit Deadline Interesse an einer Fortsetzung des Horrorfilms. Autorin Diablo Cody soll erneut das Drehbuch verfassen.

Karyn Kusama zeigte sich begeistert:

"Ich weiß, dass sie gerade daran arbeitet, und ich bin sehr gespannt, was dabei herauskommt. Ich kenne einige Grundzüge, also werde ich nichts verraten, aber es klingt genauso witzig und verrückt wie der erste Film. Und ich bin mir sicher, dass Diablo etwas absolut Unglaubliches daraus machen wird."

Noch ist unklar, ob Megan Fox oder Amanda Seyfried erneut in ihren Rollen zurückkehren werden. Möglich ist es dennoch, immerhin deutete Seyfried im März dieses Jahres eine mögliche Fortsetzung an.

Als "Jennifer's Body" 2009 in die Kinos kam, wurde der Film hauptsächlich als Teenie-Horror vermarktet – ein strategischer Fehler, wie Kusama heute betont. Der Film erzählt die Geschichte der Highschool-Schülerin Jennifer, die nach einem satanischen Ritual besessen wird und beginnt, junge Männer zu töten. Im Zentrum steht jedoch nicht der Horror, sondern die toxische Dynamik zwischen zwei jungen Frauen, gespielt von Megan Fox und Amanda Seyfried.

Was damals viele nicht erkannten: Hinter der blutigen Fassade steckte eine feministische Satire auf die Objektifizierung von Frauen. Erst Jahre später entdeckte das Publikum – vorwiegend junge Frauen und queere Fans – die wahre Stärke des Films. Auf Social Media avancierte "Jennifer's Body" zu einem Symbol weiblicher Selbstermächtigung und wurde neu bewertet. Dazu sagte Regisseurin Kusama:

"Ich bin einfach so dankbar, dass der Film sein Publikum gefunden hat, vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt, als wir es erwartet oder erhofft hatten, aber ich bin einfach so dankbar, dass das Werk die Menschen weiterhin anspricht. Das macht mich so glücklich."

Ob es letztlich wirklich zu "Jennifers Body 2" kommt, bleibt abzuwarten. Am Interesse der Fans dürfte es aber definitiv nicht scheitern! "Jennifers Body" könnt ihr euch auf Disney+ anschauen.

Bild zu JENNIFER'S BODY Trailer German Deutsch (2009)

Warum Jennifer's Body heute Kultstatus genießt: Vom missverstandenen Horrorfilm zum feministischen Klassiker

Als "Jennifer's Body" 2009 in die Kinos kam, war der Empfang frostig. Kritiker verspotteten den Film als übersexualisierte Teenie-Komödie, und das Publikum blieb weitgehend fern. Heute, über 15 Jahre später, hat sich das Blatt komplett gewendet: Der Film von Karyn Kusama (Regie) und Diablo Cody (Drehbuch) gilt mittlerweile als Kultklassiker – besonders unter jungen Frauen und queeren Zuschauern. Doch was hat zu diesem bemerkenswerten Wandel geführt? Warum ist "Jennifer's Body" heute relevanter denn je?

Falsch vermarktet – richtig verstanden

Der vielleicht wichtigste Grund für den späten Erfolg liegt in der ursprünglichen Fehlvermarktung. Als der Film 2009 erschien, wurde er in Trailern und Plakaten als sexy Teenie-Horror angepriesen, der hauptsächlich auf Megan Fox' Attraktivität setzte. Das Studio zielte auf ein männliches Publikum, das Blut, Witz und Verführung erwartete.

Doch "Jennifer's Body" war etwas völlig anderes: eine feministische Satire, die Themen wie weibliche Wut, gesellschaftliche Erwartungen und die Sexualisierung junger Frauen behandelte. Die Geschichte – eine Cheerleaderin wird nach einem satanischen Ritual zur Dämonin und rächt sich an den Männern, die sie ausnutzen – war nie reiner Horror, sondern eine metaphorische Auseinandersetzung mit Macht, Freundschaft und Identität. Erst Jahre später, im Zuge der #MeToo-Bewegung und der feministischen Popkultur, wurde erkannt, was "Jennifer's Body" wirklich war: ein Film seiner Zeit voraus.

Die Neuentdeckung durch Social Media

Der Kultstatus des Films ist untrennbar mit dem Internet verbunden. In den 2010er-Jahren begannen junge Frauen auf Tumblr, Twitter und TikTok, "Jennifer's Body" neu zu bewerten. Memes, Zitate und Szenenanalyse-Videos machten die Runde – etwa Jennifers legendäre Aussage: "Hell is a teenage girl."

Fans erkannten plötzlich, dass der Film genau das kritisierte, was damals gegen ihn verwendet wurde: die mediale Objektifizierung von Megan Fox. Fox selbst wurde zur Symbolfigur weiblicher Rehabilitierung – eine Schauspielerin, die jahrelang auf ihr Aussehen reduziert wurde, obwohl sie in "Jennifer's Body" eine nuancierte, tragische und wütende Figur spielte.

Social Media gab dem Film das Publikum, das er 2009 nie bekam. Vor allem jüngere Generationen sahen in ihm kein überdrehtes B-Movie, sondern eine kluge, bissige Allegorie auf Sexismus und gesellschaftliche Doppelmoral.

Feministische Themen mit Biss

Was "Jennifer's Body" heute so besonders macht, ist seine Doppelrolle als Horrorfilm und feministische Parabel. Jennifer (Megan Fox) wird durch ein satanisches Ritual buchstäblich zu dem gemacht, was die Gesellschaft ohnehin in ihr sieht: ein Objekt der Begierde – nur diesmal mit tödlicher Macht.

Der Film spielt gekonnt mit Horror-Konventionen: Statt der üblichen Opferrolle ist hier die Frau das Monster – aber eines, das aus Schmerz und Erniedrigung geboren wurde. Ihre beste Freundin Needy (Amanda Seyfried) fungiert als moralischer Gegenpol und zeigt, dass weibliche Beziehungen nicht nur von Zuneigung, sondern auch von Konkurrenz und gesellschaftlichem Druck geprägt sind.

Diese ambivalente Darstellung weiblicher Freundschaft und Macht hat "Jennifer's Body" zu einem der interessantesten feministischen Horrorfilme seiner Zeit gemacht – vergleichbar mit modernen Werken wie "Promising Young Woman".

Bild zu PROMISING YOUNG WOMAN Trailer German Deutsch (2021)

Die Rehabilitation von Megan Fox

Ein weiterer Schlüsselfaktor für den Kultstatus ist die Neubewertung von Megan Fox. In den 2000er-Jahren galt sie als Sexsymbol, wurde aber gleichzeitig von der Presse gnadenlos verspottet. Erst in den letzten Jahren, durch Interviews und Dokumentationen, wurde deutlich, wie unfair und misogyn der Umgang mit ihr war. In "Jennifer's Body" lieferte Fox eine ihrer besten Leistungen – charmant, verletzlich und gleichzeitig furchteinflößend. Heute wird ihre Darstellung als subversiv und selbstbewusst gewürdigt: Sie spielt eine Frau, die ihre Sexualität als Waffe benutzt, weil die Welt ihr keine andere Macht zugesteht.

Ein Film, der mit der Zeit besser wurde

Manche Filme altern schlecht – "Jennifer's Body" wurde besser. Seine Themen – weibliche Wut, gesellschaftliche Kontrolle über den Körper, toxische Freundschaften – sind heute aktueller denn je. Was 2009 als überdreht galt, wirkt 2025 erstaunlich modern. Karyn Kusama und Diablo Cody schufen einen Film, der damals zu unbequem war, um verstanden zu werden. Heute ist er ein Symbol feministischer Filmkunst, ein Beispiel dafür, wie verkanntes Kino seine Anerkennung spät, aber gerecht erhält.

Fazit: Vom Flop zur feministischen Ikone

"Jennifer's Body" ist das perfekte Beispiel für einen Film, der seiner Zeit voraus war. Er wurde belächelt, missverstanden und vergessen – nur um später als bahnbrechend, witzig und gesellschaftlich relevant gefeiert zu werden.

Sein Kultstatus heute zeigt, dass wahre Kunst manchmal Zeit braucht, um gesehen zu werden. "Jennifer's Body" war nie nur ein Horrorfilm über ein dämonisches Mädchen – es war ein Schrei nach Selbstbestimmung in einer Welt, die Frauen zu Monstern macht, sobald sie Macht beanspruchen. Und vielleicht ist genau das der Grund, warum er heute mehr Menschen anspricht als je zuvor.