Dorothy: "Der Zauberer von OZ" wird zur Serie
Die Serie soll sich vor allem an ein jüngeres Publikum richten
Der Erfolg des Prequels "Wicked" brachte das "Der Zauberer von Oz"-Franchise zurück auf die Bildfläche. Nun soll das Universum mit der Serie "Dorothy" weiter ausgebaut werden.
Wie Deadline berichtet, soll es sich dabei um eine zeitgemäße und musikalisch geprägte Neuerzählung des Klassikers "Der Zauberer von Oz" handeln, die sich vorwiegend an ein jüngeres Publikum richtet. Im Zentrum der Geschichte steht die legendäre "Yellow Brick Road", die in dieser Version als Metapher für die Herausforderungen, Entscheidungen und Lebenswege junger Erwachsener dient.
Als Produzentin ist unter anderem Sängerin Gwen Stefani beteiligt, die ihre kreativen Perspektiven und Erfahrungen in das Projekt einbringen soll. Das Drehbuch stammt von Gina Matthews, die bereits als Autorin für beispielsweise "30 über Nacht" tätig war. Ihre persönliche Verbindung zu dem Stoff ist ein ausschlaggebender Punkt für die Serienadaption. Zitat:
"Ich liebe die Bücher von "Der Zauberer von Oz" seit meiner Kindheit. Die Geschichte erinnert uns an die Eigenschaften, die wir brauchen, um schwere Zeiten zu überstehen. Dorothy ist ein Symbol der Stärke und zeigt uns, dass wir mit ein wenig Freundlichkeit – und viel Mut – nicht nur Großes erreichen, sondern auch unsere Mitmenschen aufmuntern können. Ich freue mich mehr denn je, diese Botschaft in die Welt zu tragen."
Auch Stefani selbst zeigt sich begeistert:
"Es ist eine kreative und moderne Interpretation eines Klassikers und es inspiriert mich, Teil von etwas zu sein, das Musik, Emotionen und die Figur Dorothy vereint."
Wann genau "Dorothy" auf Prime Video zu sehen sein wird, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht bekannt.
Die bekanntesten "Der Zauberer von Oz"-Adaptionen im Film
Seit L. Frank Baum 1900 sein erstes Buch über das magische Land Oz veröffentlichte, hat die Geschichte unzählige Künstler inspiriert. Während die Buchreihe mehr als ein Dutzend Fortsetzungen umfasst, ist es vor allem die Welt des Films, die die Geschichte von Dorothy und ihren Weggefährten international unsterblich gemacht hat. Kaum eine andere literarische Vorlage wurde so häufig und unterschiedlich adaptiert. Im Folgenden ein Überblick über die bekanntesten Verfilmungen, die den Mythos bis heute prägen.
Der MGM-Klassiker von 1939
Unangefochten an der Spitze der Oz-Adaptionen steht der legendäre MGM-Film von 1939 mit Judy Garland als Dorothy. Mit Technicolor, bahnbrechenden Spezialeffekten und dem unvergesslichen Lied "Over the Rainbow" setzte der Film neue Maßstäbe im Kino.
Besonders eindrucksvoll war der Übergang von der sepiafarbenen Kansas-Welt in das farbenprächtige Oz – ein Moment, der die Magie des Kinos wie kaum ein anderer verkörperte. Obwohl der Film anfangs keinen überragenden kommerziellen Erfolg hatte, entwickelte er sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem der bekanntesten Filme aller Zeiten. Heute gilt er als kulturelles Erbe und ist fester Bestandteil des kollektiven Gedächtnisses.
Oz: Eine fantastische Welt (1985): die dunkle Seite Ozes
Knapp ein halbes Jahrhundert nach dem MGM-Klassiker wagte sich Disney an eine düstere Fortsetzung: "Oz: Eine fantastische Welt" (1985). Inspiriert von Baums Büchern "The Marvelous Land of Oz" und "Ozma of Oz", zeigte der Film eine zerstörte Smaragdstadt und ein von bizarren Wesen bevölkertes Land.
Dorothy, gespielt von Fairuza Balk, muss sich den unheimlichen Wheelers, der tyrannischen Prinzessin Mombi und dem neuen Herrscher, dem Nome King, stellen. Stilistisch deutlich näher an den Originalbüchern, verzichtete der Film auf bunte Musical-Nummern und setzte auf Fantasy-Horror-Elemente. Zwar war die Fortsetzung bei ihrer Veröffentlichung ein finanzieller Misserfolg, doch im Laufe der Jahre entwickelte er sich zu einem Kultfilm. Besonders Fans düsterer Fantasy schätzen bis heute seine unheimliche Atmosphäre.
Die fantastische Welt von Oz (2013): das Prequel
Mit "Die fantastische Welt von Oz" (2013) brachte Disney erneut eine großangelegte Produktion ins Kino. Regisseur Sam Raimi (Spider-Man) inszenierte den Film als visuell opulentes Prequel. Die Handlung erzählt, wie der Zirkusmagier Oscar Diggs (gespielt von James Franco) ins Land Oz gelangt und dort zum titelgebenden Zauberer wird. An seiner Seite treten drei Hexen auf: Glinda (Michelle Williams), Theodora (Mila Kunis) und Evanora (Rachel Weisz). Der Film konzentriert sich darauf, wie aus einem gewöhnlichen Menschen durch List, Mut und ein bisschen Zauberei eine Legende entsteht.
Optisch beeindruckte die Produktion durch aufwendige CGI-Effekte und detailreiche Welten, doch inhaltlich erhielt der Film gemischte Kritiken. Trotz allem spielte er über 490 Millionen US-Dollar ein und bewies, dass die Faszination für Oz auch im 21. Jahrhundert ungebrochen ist.

Wicked (2024/2025): die Vorgeschichte der Hexen
Obwohl "Wicked" ursprünglich als Broadway-Musical berühmt wurde, erlebt es derzeit seine eigene große Filmversion. Das Musical basiert auf dem Roman von Gregory Maguire und erzählt die Vorgeschichte der beiden bekanntesten Hexen von Oz: der "Bösen Hexe des Westens" (Elphaba) und der "Guten Hexe des Nordens" (Glinda). Die Geschichte zeigt, dass Gut und Böse oft nur eine Frage der Perspektive sind. Freundschaft, Macht und Vorurteile stehen im Zentrum, und die Ereignisse laufen parallel zur bekannten Dorothy-Handlung.
Ein zeitloses Erbe
Die Filmgeschichte rund um Oz ist ein Spiegel dafür, wie wandelbar und vielseitig eine einzige Vorlage sein kann. Während der MGM-Klassiker für bunte Träume und zeitlose Musik steht, offenbart die Fortsetzung die dunklen Seiten des Märchens. "Die fantastische Welt von OZ" schlägt die Brücke in moderne Blockbusterwelten, und "Wicked" sorgte für neue Perspektiven und moderner Musik. Über 120 Jahre nach Baums erstem Buch ist klar: Die "Yellow Brick Road" ist noch lange nicht zu Ende. Jede Generation entdeckt sie neu – manchmal als nostalgische Reise, manchmal als spektakuläre Neuerfindung.
