Inner Child: Neuer Lego Film in Entwicklung
"Inner Child" war ursprünglich als Realfilm angedacht
Neues aus dem Lego-Universum: Wie Deadline berichtet, befindet sich ein neuer Film mit dem Titel "Inner Child" in Entwicklung. Die Regie soll James Morosini übernehmen, der auch das Drehbuch schreibt.
Morosini war bisher vordergründig als Schauspieler tätig, beispielsweise für "American Horror Story" oder die "Lethal Weapon"-Serie. "Inner Child" war zunächst als eigenständiger Realfilm mit originellem Konzept gedacht – komplett losgelöst vom Lego-Universum. Doch nachdem Universal und die Lego Group das Drehbuch erworben hatten, entschied man sich dazu, die Geschichte im Animationsstil zu erzählen. Details zur Handlung bleiben bisher unter Verschluss.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1932 hat sich die Lego Group von einem dänischen Spielzeughersteller zu einem multimedialen Global Player entwickelt. Der Durchbruch im Filmbereich gelang 2014 mit "The Lego Movie", der unter der Regie von Phil Lord und Christopher Miller zu einem weltweiten Phänomen wurde. Mit Spin-offs wie "The Lego Batman Movie" und "The Lego Ninjago Movie" wurde das Franchise weiter ausgebaut. Wann uns das neue Lego-Abenteuer in den Kinos erwartet, ist noch nicht bekannt.
Vom Spielstein zum Kinohit: Der Erfolg der LEGO-Filme
Was einst als simples Kinderspielzeug begann, hat sich heute zu einem milliardenschweren Medienphänomen entwickelt: LEGO. Die bunten Plastiksteine aus Dänemark begeistern seit Jahrzehnten Kinder und Erwachsene auf der ganzen Welt. Doch ihren vielleicht größten kulturellen Durchbruch feierte die Marke nicht in Kinderzimmern, sondern auf der Kinoleinwand. Seit dem Erscheinen von "The Lego Movie" im Jahr 2014 hat sich LEGO als ernstzunehmender Player im Animations- und Familienkino etabliert – mit Erfolg, Innovationsgeist und einer überraschend tiefgründigen Erzählweise.
Der erste große Wurf: The LEGO Movie (2014)
Als Warner Bros. ankündigte, einen Animationsfilm basierend auf LEGO-Figuren zu produzieren, waren viele zunächst skeptisch. Ein Film über Spielzeug? Das klang für viele nach einem überlangen Werbespot. Doch "The Lego Movie", inszeniert von Phil Lord und Christopher Miller, überraschte Kritiker wie Publikum gleichermaßen. Mit seinem rasanten Tempo, seinem Meta-Humor, der innovativen Stop-Motion-Optik und einer Story, die sowohl Kinder als auch Erwachsene anspricht, wurde der Film zum weltweiten Erfolg.
Er spielte über 470 Millionen US-Dollar ein und wurde für seinen Song "Everything Is Awesome" sogar für einen Oscar nominiert. Die zentrale Botschaft – Kreativität statt starrer Bauanleitungen – traf einen Nerv und bewies, dass ein Film auf Basis eines Spielzeugs durchaus Tiefe haben kann.
![Bild zu THE LEGO MOVIE Extended Trailer 2 Deutsch German | 2014 Star Wars [HD]](https://cdn.kinocheck.com/i/w=360/3jevxjbsj6.jpg)
Die Expansion des LEGO-Kinouniversums
Nach dem Überraschungserfolg von "The Lego Movie" war der Grundstein für ein ganzes Franchise gelegt. 2017 folgten gleich zwei Ableger: "The Lego Batman Movie" und "The Lego Ninjago Movie". Beide Filme verfolgten unterschiedliche Ansätze, setzten aber auf den gleichen Mix aus Humor, Tempo und Selbstironie.
"The Lego Batman Movie" war ein Spin-off des beliebtesten Charakters aus dem ersten Film und wurde insbesondere für seinen liebevollen Umgang mit der langen Geschichte des dunklen Ritters gelobt. Der Film schaffte es, sowohl die Comic-Kultur zu parodieren als auch eine eigene Geschichte mit emotionalem Kern zu erzählen. Mit einem Einspielergebnis von über 310 Millionen Dollar war auch dieser Film ein klarer Erfolg.
"The Lego Ninjago Movie" hingegen konnte kommerziell nicht ganz an die Vorgänger anknüpfen. Zwar wurde die auf einer erfolgreichen LEGO-Spielzeugreihe basierende Geschichte hochwertig umgesetzt, doch fehlte es dem Film laut Kritikern an der erzählerischen Tiefe und dem Witz der Vorgänger. Dennoch trug auch dieser Film dazu bei, die Marke LEGO im Kino zu festigen.

The LEGO Movie 2 und der Wandel im Markt
2019 erschien schließlich "The Lego Movie 2" Trotz großer Erwartungen und weiterhin hoher Produktionsqualität blieb der Erfolg etwas hinter dem Original zurück. Der Film setzte zwar konsequent auf die bewährten Stärken des ersten Teils – visuelle Brillanz, clevere Gags und emotionale Tiefe –, konnte aber nicht mehr denselben Überraschungseffekt erzielen. Mit rund 190 Millionen Dollar Einspielergebnis blieb er deutlich hinter dem ersten Teil zurück.
Ein Grund dafür liegt im Wandel des Kinomarktes: Die Konkurrenz im Animationsbereich war in den Jahren zwischen 2014 und 2019 enorm gewachsen. Gleichzeitig hatte sich das Publikum teilweise an den LEGO-Stil gewöhnt, der in The LEGO Movie noch so frisch gewirkt hatte.

Universal übernimmt: Neue Wege für LEGO im Kino
Nach dem Ende der Partnerschaft mit Warner Bros. schloss LEGO im Jahr 2020 einen Exklusivvertrag mit Universal Pictures. Ziel war es, neue kreative Ansätze zu entwickeln und das Potenzial der Marke weiter auszuschöpfen – auch jenseits reiner Animation. Dabei ist bemerkenswert, dass LEGO zunehmend auch auf Realfilmprojekte setzt, in denen LEGO-Figuren mit realen Schauspielern kombiniert werden oder in innovative Erzählformen eingebunden sind.
Ein Beispiel ist "Piece by Piece", ein außergewöhnlicher Biopic-Film über das Leben von Pharrell Williams – erzählt mit LEGO-Elementen. Damit zeigt die Marke, dass sie weit mehr ist als nur bunte Bausteine für Kinderunterhaltung: LEGO ist mittlerweile eine kreative Plattform, auf der unterschiedlichste Geschichten erzählt werden können.

Mehr als nur Marketing
Was den Erfolg der LEGO-Filme letztlich ausmacht, ist ihre Fähigkeit, weit über reines Produktmarketing hinauszugehen. Statt bloß Werbung für Spielzeug zu sein, erzählen diese Filme universelle Geschichten über Selbstfindung, Familie, Kreativität und Individualität – verpackt in spektakuläre Bilder und zugänglichen Humor. Sie sprechen dabei nicht nur Kinder an, sondern auch Erwachsene, die mit LEGO groß geworden sind. Die Filme feiern die Fantasie und schlagen eine Brücke zwischen Generationen – eine Leistung, die nur wenige Marken im Unterhaltungsbereich vollbringen.
Fazit
Die LEGO-Filme sind ein Musterbeispiel dafür, wie eine Spielzeugmarke durch kluge kreative Entscheidungen zum kulturellen Phänomen werden kann. Mit einem Gesamtumsatz von über einer Milliarde Dollar, innovativen Erzählformen und stetiger Weiterentwicklung bleibt LEGO auch im Kino ein Erfolgsmodell – und ein Beweis dafür, dass "Everything is awesome" mehr ist als nur ein Lied.
