Der Bioshock Film orientiert sich am ersten Spiel
"Die Tribute von Panem"-Regisseur Francis Lawrence wird den Film in Szene setzen
Endlich wird es konkret: Der "BioShock"-Film von Netflix basiert direkt auf dem ersten Teil der ikonischen Videospielreihe. Da die Games teilweise wie eine Anthologie funktionieren, hatten viele Fans auf eine neue Handlung spekuliert, die sich lose an der Welt und den Themen der Reihe orientiert.
Produzent Roy Lee bestätigte nun auch den Regisseur für das Projekt: Es handelt sich um "Die Tribute von Panem"-Regisseur Francis Lawrence. Und: "Bioshock" soll direkt das nächste Projekt des Filmemachers werden, sobald er mit dem Panem-Prequel "Sunrise on the Reaping" fertig ist.
Über Besetzung oder einen Veröffentlichungstermin ist bisher nichts bekannt. Fest steht jedoch: Das Drehbuch stammt von Michael Green, der unter anderem das Skript für den Wolverine-Film "Logan" schrieb.
Die Story von "Bioshock" dreht sich um die düstere Reise von Protagonist Jack, der 1960 in der geheimnisvollen Unterwasserstadt Rapture strandet. Dort entdeckt er ein von Machtgier und genetischen Experimenten gezeichnetes Albtraumszenario. Die Spielvorlage von 2007 gilt bis heute als Meilenstein in Sachen Storytelling und Atmosphäre.
Francis Lawrence: Von Musikvideos zu Hollywood-Blockbustern
Francis Lawrence gehört heute zu den bekanntesten Regisseuren Hollywoods, doch seinen Ursprung fand er in einem ganz anderen Bereich. In den 1990er- und frühen 2000er-Jahren machte er sich zunächst als Regisseur zahlreicher Musikvideos für Stars wie Britney Spears, Jennifer Lopez oder Lady Gaga einen Namen. Der Stil, den er damals prägte – eine Mischung aus visueller Opulenz, düsteren Untertönen und erzählerischem Drive – sollte später auch seine Spielfilme prägen. Spätestens seit seinen großen Erfolgen im Bereich der Literaturverfilmungen gilt Lawrence als einer der verlässlichsten Namen, wenn es darum geht, populäre Stoffe für ein Massenpublikum umzusetzen.
Constantine (2005): Der düstere Start ins Blockbuster-Kino
Lawrences erster großer Kinofilm war "Constantine" (2005), eine Adaption der beliebten DC-Comicreihe "Hellblazer". In der Hauptrolle glänzte Keanu Reeves als kettenrauchender Dämonenjäger John Constantine, der zwischen Himmel und Hölle gefangen ist und in einer neo-noir-geprägten Welt gegen dunkle Mächte kämpft. Der Film war zwar bei Kritikern gemischt aufgenommen worden, entwickelte sich jedoch schnell zum Kultklassiker. Besonders die stilistisch dichte Inszenierung und Lawrences Gespür für surreale Bilder hoben "Constantine" aus der Masse damaliger Comicverfilmungen hervor. Der Film etablierte Lawrence als Regisseur, der düstere Welten glaubwürdig und bildgewaltig auf die Leinwand bringen konnte.
I Am Legend (2007): Apokalypse mit Will Smith
Nur zwei Jahre später folgte "I Am Legend" (2007), Lawrences bis dahin größtes Projekt. Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Richard Matheson inszenierte er einen dystopischen Thriller, in dem Will Smith als einer der letzten Überlebenden einer globalen Pandemie durch ein menschenleeres New York streift. Der Film verband packende Action mit emotionaler Tiefe und wurde zu einem weltweiten Kassenerfolg. Besonders die atmosphärischen Bilder einer entvölkerten Metropole und Smiths intensive One-Man-Performance machten den Film unvergesslich. Kritisiert wurden zwar die computeranimierten "Infizierten", dennoch zählt "I Am Legend" bis heute zu den bekanntesten Werken von Lawrence und trug entscheidend zu seinem internationalen Durchbruch bei.

Wasser für die Elefanten (2011): Ein Ausflug ins Melodram
Nach zwei düsteren Genre-Filmen überraschte Lawrence mit "Wasser für die Elefanten" (2011), einer romantischen Literaturverfilmung nach dem Bestseller von Sara Gruen. Mit Reese Witherspoon, Robert Pattinson und Christoph Waltz in den Hauptrollen erzählte der Film die Geschichte einer verbotenen Liebe im Zirkusmilieu der 1930er-Jahre. Auch wenn der Film nicht denselben Erfolg wie seine Vorgänger verbuchen konnte, zeigte Lawrence hier eine ganz andere Seite: eine Vorliebe für opulente Ausstattung, klassische Hollywood-Melodramatik und feinsinnige Figurenführung. Damit bewies er, dass er sich nicht auf ein Genre festlegen lässt.
Die Tribute von Panem: Vom Catching Fire zur großen Final-Saga
Seinen größten kommerziellen Erfolg feierte Francis Lawrence mit der "Tribute von Panem"-Reihe. Nachdem der erste Teil noch von Gary Ross inszeniert worden war, übernahm Lawrence ab 2013 die Regie. Mit "Catching Fire" (2013) gelang ihm ein noch düsterer, komplexerer und visuell beeindruckender Film, der die Geschichte von Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) vertiefte und die Reihe endgültig zum internationalen Megahit machte.
Lawrence führte auch bei den beiden aufgeteilten Finalfilmen "Mockingjay Part 1" (2014) und "Part 2" (2015) Regie. Zwar wurde die Entscheidung, das Finale auf zwei Filme auszudehnen, von Fans teils kritisch gesehen, doch Lawrence gelang es, die dystopische Welt von Panem konsequent und mit politischer Schärfe zu Ende zu erzählen. Insbesondere die Darstellung des Propagandakrieges zwischen der diktatorischen Hauptstadt und den Rebellen gilt heute als eine der Stärken der Reihe. Insgesamt spielte die Filmserie weltweit über drei Milliarden Dollar ein und machte Lawrence endgültig zu einem der gefragtesten Blockbuster-Regisseure.
![Bild zu DIE TRIBUTE VON PANEM 3 Mockingjay Trailer #2 Deutsch German [HD+]](https://cdn.kinocheck.com/i/w=360/r0o0lm7hw4.jpg)
Die Tribute von Panem: The Ballad of Songbirds & Snakes (2023): Ein Prequel kehrt zurück
Acht Jahre nach dem Abschluss der Panem-Saga kehrte Francis Lawrence mit "The Ballad of Songbirds & Snakes" (2023) ins Hunger-Games-Universum zurück. Das Prequel, basierend auf Suzanne Collins' gleichnamigem Roman, erzählt die Vorgeschichte des späteren Tyrannen Coriolanus Snow. Mit Schauspielern wie Tom Blyth und Rachel Zegler besetzte Lawrence neue Gesichter, die frischen Wind in das bekannte Universum brachten. Der Film wurde von Kritikern solide aufgenommen und zeigte, dass Lawrence auch nach Jahren noch das richtige Gespür für die Mischung aus Spektakel, politischer Allegorie und emotionalem Drama besitzt.

The Long Walk: Ein düsteres Projekt in den Startlöchern
Ein weiteres vielbeachtetes Projekt von Francis Lawrence ist "The Long Walk", basierend auf einem Roman von Stephen King. Das dystopische Werk gilt als eines der eindringlichsten Bücher Kings und erzählt die Geschichte einer grausamen Prüfung: Eine Gruppe Jugendlicher muss einen endlosen Marsch absolvieren, bei dem nur derjenige überlebt, der als letzter noch auf den Beinen ist. Lawrence hat in Interviews betont, wie sehr ihn die allegorische Wucht dieser Erzählung fasziniert.
Fazit: Ein Regisseur zwischen Blockbuster und Anspruch
Francis Lawrence hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten als Regisseur etabliert, der große, visuell eindrucksvolle Geschichten erzählen kann, ohne die Figuren aus den Augen zu verlieren. Ob in apokalyptischen Thrillern wie "I Am Legend", in emotionalen Dramen oder in dystopischen Jugendliteratur-Adaptionen wie "Die Tribute von Panem" – Lawrence beweist immer wieder, dass er Genregrenzen überschreiten kann. cher im Blockbuster-Kino.
